Murfeld: 68,23 Prozent wollen mit den Leibnitzer Nachbarn!

Die Marschroute geht in Richtung Leibnitz.
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Mit Spannung erwartet wurde in Murfeld der "Wahlsonntag". Die Volksbefragung war angesagt. Jene war die Folge einer breiten öffentlichen Diskussion, ob Murfeld in den Bezirk Leibnitz wechseln soll. Gespräche der Gemeindeverantwortlichen mit jenen von St. Veit in der Südsteiermark und Straß waren zuletzt im fortgeschrittenen Stadium. Der Plan lautete, dass Seibersdorf Teil von St. Veit werden soll, das restliche Gemeindegebiet Teil von Straß.

Zwei Drittel wollen weg!

"Soll die Gemeinde eigenständig bleiben oder die Fusion mit einer benachbarten Gemeinde anstreben" lautete nun also die Frage aller Fragen. 1.030 der 1.411 Wahlberechtigte nutzten die Befragung, um ihre Meinung zu deponieren.
Das Ergebnis: 700 Bürger (68,23 Prozent) sprachen sich dafür aus, dass sich Murfeld einer benachbarten Gemeinde, z.B. St. Veit in der Südsteiermark oder Straß, anschließen soll – 326 Bürger plädierten für die weitere Eigenständigkeit der Gemeinde.
"Das Volk hat gewählt und eine Entscheidung getroffen", so die Reaktion von Murfelds Vizebürgermeister Josef Schef.
Er sieht im Resultat der Volksbefragung eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg der Gemeinde in Richtung Leibnitz.
"Ich bin froh, dass es so eindeutig ausgegangen ist. Das macht uns die Entscheidung natürlich leichter", so Bürgermeister Werner Grassl.
Laut Grassl geht es nun in den nächsten Wochen darum, die Vermögensaufteilung und das Abstecken der Grenzen anzupacken. Dies passiert laut Murfelds Gemeindechef mit Begleitung vom Land Steiermark. Angestrebtes Datum für den Vollzug des Gemeindeanschlusses bzw. Bezirkswechsels ist der 1. Jänner 2020. Nötig sein wird davor auch noch ein eigenes Gesetz.
Grassl ist jedenfalls optimistisch: "Ich sehe den Bezirkswechsel als neue Chance bzw. mehr Vorteile als Nachteile. Den Gegnern der Fusion möchte ich nur sagen, dass sich niemand Sorgen machen muss, dass Murfeld auf der Strecke bleibt."

Nur mehr ein "Beiwagerl"

Enttäuscht zeigt sich Thomas Fröhlich von der Bürgerinitiative "Rettet Murfeld". "Für mich ist es schwer nachvollziehbar, dass es so gekommen ist. Speziell in Lichendorf, wo mehr Bürger für die Eigenständigkeit gestimmt haben, waren die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, enttäuscht", so Fröhlich. Er fürchtet, dass man künftig ein "Beiwagerl" von St. Veit bzw. Straß sein wird und dass Murfeld und die Südoststeiermark Institutionen verlieren werden.
"Der Wegfall von Murfeld schwächt die Südoststeiermark", so LAbg. Anton Gangl. Er erklärt, dass der Bezirkswechsel auch Auswirkungen auf Schulsprengel und Einsatzorganisationen haben wird. Laut dem ÖVP-Politiker hätte man den Bezirkswechsel vonseiten der Gemeinde Murfeld im Vorfeld der Befragung über die Potenziale der Eigenständigkeit gestellt. Welche positive Entwicklung "alleine" möglich gewesen wäre, hätte man nicht betrachtet. Dass Murfeld als Begriff von der Landkarte verschwinden wird, findet Gangl zudem schade.

Das Ergebnis im Detail

Lichendorf: 162 für Eigenständigeit, 152 für Fusion
Oberschwarza: 15 für Eigenständigkeit, 79 für Fusion
Seibersdorf: 12 für Eigenständigkeit, 174 für Fusion
Unterschwarza: 20 für Eigenständigkeit, 124 für Fusion
Weitersfeld: 117 für Eigenständigkeit, 171 für Fusion

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