Weltfrauentag
ÖGB-Frauen wollen veraltete Rollenbilder aufbrechen
„Es ist Zeit für ein Entlastungspaket!“ Die regionale ÖGB-Frauenvorsitzende Manuela Leitgeb fordert zum heutigen Weltfrauentag ein Ende der Diskriminierung.
SÜDOSTSTEIERMARK Der 8. März ist Weltfrauentag, und auch heuer setzen die ÖGB-Frauen der Südoststeiermark wieder ein Zeichen. Sie fordern ein Ende der Ungleichstellung, mehr Lohn und eine Verkürzung der Arbeitszeit.
Weniger am Pensionskonto
„Wir Frauen tragen nach wie vor die Doppelbelastung. Familie und Beruf zu vereinbaren, kostet Zeit wie Geld und macht sich vor allem auf unserem Pensionskonto negativ bemerkbar", kritisiert Manuela Leitgeb, Frauenvorsitzende im ÖGB Südoststeiermark. "Wenn Kindererziehung nicht berücksichtigt wird, werden wir bald keine Frauen mehr haben, die Kinder kriegen wollen."
Typische Frauenberufe würden noch immer sehr niedrig entlohnt. Frauen seien die Verlierer, da sie massiv unter der Teuerung leiden und später auch eine entsprechend niedrige Pension beziehen würden, betont Leitgeb. "An diesem Tag wollen wir an die nach wie vor vorherrschende Diskriminierung und die Ungleichstellung erinnern."
Von Care-Arbeit entlasten
Die ÖGB-Frauen Südoststeiermark fordern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit Arbeitszeitverkürzung und einer verpflichtenden Gesundheitsförderung im Betrieb sowie 2.000 Euro Mindestlohn.
Außerdem: Frauen sollen von der Care-Arbeit entlastet werden. In diesem Sinne müssten die Nachmittagsbetreuung an den Schulen sowie Pflege und Betreuung flächendeckend ausgebaut werden. Darüber hinaus treten die ÖGB-Frauen der Südoststeiermark für das Recht auf einen leistbaren Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag ein.
Care-Arbeit, also etwa die Betreuung von Kindern und Pfelgebedürftigen in der Familie, sei immer noch Frauensache. "Wenn Familienangehörige gepflegt und Kinder umsorgt und großgezogen werden müssen, sind meist sie es, die sich um diese Aufgaben annehmen und ihre Karriere auf Eis legen – meist automatisch und ohne dieses veraltete Konzept der Rollenteilung zu hinterfragen“, sagt die Personalvertreterin in der Stadtgemeinde Feldbach, Maria Hauer.
„Der wichtigste Grund für Teilzeitbeschäftigung für Frauen sind Betreuungspflichten." Viele Frauen hätte gar keine andere Wahl und nicht die Möglichkeit, sich für Vollzeit zu entscheiden, so Hauer.
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