Frauen gehen auf die Straße
Auf ein Neues: SPÖ-Frauen verurteilten in Gesprächen mit Passanten die Lohnschere.
Das Einkommen ist ein wesentlicher Indikator für Kaufkraft. Konsum schafft wiederum Arbeitsplätze. Die Wertschöpfung bleibt in der Region, was Investitionen auslöst. Dieser regionalwirtschaftliche Kreislauf macht deutlich: Die Höhe des Famili- eneinkommens ist ein wichtiger Faktor. Bedauerlicherweise ist gerade die Südoststeiermark in Sachen Gehalt im Landesvergleich nach wie vor im Schlussfeld – Grund genug, im Rahmen der WOCHE-Initiative "Wir kaufen daheim" einen Blick auf die Entwicklungen zu werfen.
In unserem Bezirk nehmen die Frauen in der steirischen Einkommenstabelle den vorletzten Platz ein, die Männer verdienen hierzulande am drittwenigsten. Dem nicht genug, sei auch noch der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern drastisch hoch, was SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende NRAbg. Gabriele Heinisch-Hosek auf dem Feldbacher Hauptplatz in Gesprächen mit Passanten thematisierte. Gemeinsam mit SPÖ-Nationalratskandidatin LAbg. Cornelia Schweiner fordert die ehemalige Frauenministerin aufs Neue die Schließung der Lohnschere.
Gratis arbeiten
Der sogenannte "Equal Pay Day", der symbolisch, aber auch rechnerisch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen markiert, ist bereits unliebsame Tradition geworden. Dabei handelt es sich um jenen Tag, ab dem die Frauen bis zum Jahresende quasi unentgeltlich arbeiten würden, hätten sie bis zu dem Tag denselben Lohn wie Männer bekommen.
22,9 Prozent weniger Lohn
In der Steiermark ist der "Equal Pay Day" heuer auf den 9. Oktober gefallen, im Bezirk Südoststeiermark ist der 12. Oktober im Frauenkalender rot angestrichen. Nur 24 Stunden später fällt der bundesweite "Tag für gleiche Bezahlung" auf den 13. Oktober. Übrigens: In Wien ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern am geringsten. Bis zum 30. Oktober verdienen in der Bundeshauptstadt Frauen im übertragenen Sinn gleich viel wie Männer.
22,9 Prozent weniger Lohn als Männer bekommen Frauen in der Steiermark – für ein- und dieselbe Arbeit wohlgemerkt. Ein Problem dabei sei vor allem, dass Frauen in Teilzeitarbeit gedrängt würden. Im Bezirk Südoststeiermark sei dieser Trend am deutlichsten spürbar, so Schweiner. Die Lücke ließe sich nicht nur über den Lohn schließen. Wichtig sei, dass Frauen tatsächlich die Wahlfreiheit hätten. Um Vollzeit arbeiten zu können, müsste das Kinderbetreuungsangebot entsprechend ausgebaut werden. In der Steiermark sei man bei den unter 3-Jährigen hinsichtlich Deckungsgrad Schlusslicht.
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