Ergebnisse der Befragung präsentiert
Praterstern – Alkoholverbot bleibt
Alkoholverbot Praterstern: Stadt Wien zieht positive Bilanz. Auch an den frequentierten Plätzen Gumpendorfer Straße, Josefstädter Straße und dem Franz-Jonas-Platz sind Maßnahmen geplant.
WIEN. Das Alkoholverbot am Wiener Praterstern bleibt bestehen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zieht eine positive Bilanz über die baulichen, sicherheitsrelevanten und organisatorischen Maßnahmen. Nicht nur sei das Sicherheitsgefühl der Menschen gestiegen, sondern auch die Kriminalität vor Ort zurückgegangen.
Eingeführt wurde das Alkoholverbot am Wiener Praterstern sowie der Venediger Au am 27. April 2018 – die bz berichtete (direkt hier nachzulesen). Eine Befragung von Bürgern zeigt den positiven Effekt dieser Maßnahmen. Auch laut Sozialarbeitern und Polizei habe sich die Situation am Leopoldstädter Verkehrsknotenpunkt verbessert. Eine Rolle spiele dabei auch das seit diesen Februar geltende Waffenverbot (mehr Infos dazu gibt es hier nachzulesen)
Nun sollen maßgeschneiderte soziale, medizinische und ordnungspolitische Maßnahmen an weiteren drei Plätzen in Wien folgen: Gumpendorfer Straße, Josefstädter Straße und Franz-Jonas-Platz. „Jeder dieser Plätze hat andere Voraussetzungen, hat andere Anforderungen, andere Probleme, ein anderes Problempublikum“, so Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Alkoholverbote an weiteren Wiener Hotspots sind aktuell zwar nicht geplant, aber für die Zukunft auch nicht ausgeschlossen, so Bürgermeister Ludwig.
Sicherheitsgefühl am Praterstern gestiegen
„Mit 150.000 Menschen ist der Praterstern einer der meist frequentierten Verkehrsknotenpunkte Wiens“, sagte Bürgermeister Ludwig. Eingeführt wurde das Alkoholverbot, um für mehr Sicherheit und Wohlbefinden der Passanten zu sorgen.
Rund 2.600 Personen, die täglich den Praterstern passieren, wurden zur aktuellen Situation vor Ort befragt. Das Ergebnis: 80 Prozent der Befragten sind nun hinsichtlich persönlicher Sicherheit am Praterstern zufrieden. Auch drei von vier Frauen fühlen sich aufgrund des Alkoholverbots wesentlich sicherer.
Kriminalität am Praterstern gesunken
"Ich war selbst vor Ort und ich kann sagen, dass sich die Situation vor Ort drastisch verbessert hat", meint dazu Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Auch Polizei und Sozialarbeiter wurden in die Evaluierung eingebunden. Einen erheblichen Rückgang an „security-relevanten Vorfällen" gab es laut Wiener Linien. Die Delikte am Praterstern hätten sich seit der Einführung des Alkoholverbots nahezu halbiert, heißt es seitens der Exekutive.
Die Strafen für den Konsum alkoholischer Getränke am Praterstern außerhalb der gastronomischen Betriebe reichen von 70 bis hin zu 700 Euro für Wiederholungstäter. Laut Statistik der Polizei gab es bis April 2019 insgesamt 2.038 Anzeigen, 207 Organmandate, 1.651 Abmahnungen und 181 Beschlagnahmungen.
Gumpendorfer Straße
Ein neuer Polizeicontainer bei der U6-Station Gumpendorfer-Straße soll für rascheres Agieren der Polizei vor Ort sorgen. Zudem wird die Polizeipräsenz, sowohl uniformiert und zivil, in der Gumpendorfer Straße erhöht und es wird verstärkt gegen den Drogenhandel vorgegangen.
Zudem sollen künftig mehr Sicherheitsmitarbeiter der Wiener Linien vor Ort sein. Auch ist eine Videoüberwachung im Außenbereich der U6-Station Gumpendorfer-Straße geplant.
Der Einsatz von mehr Sozialarbeitern ist auf der Straße und bei der U-Bahn-Station geplant. Im Innenhof des Tageszentrum "jedmayer" will man zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten errichten, sodass sich Suchtkranke länger dort aufhalten können.
Josefstädter Straße
Auch im Bereich der U6-Station Josefstädter Straße soll die Situation verbessert werden. Dort sei die Raumsituation laut Peter Hacker, Stadtrat für Soziales (SPÖ), „nicht sehr glücklich“, da der Standort zwischen den Gürtelfahrbahnen eingezwickt sei.
Eine Verbesserung soll ein zusätzliches Angebot des Tageszentrum "Obdach Josi" bieten. Konkret wird es einen sichtgeschützten, betreuten Außenbereich für 20 bis 30 Personen geben, welche von Josi-Mitarbeitern betreut werden.
Franz-Jonas-Platz
Floridsdorfs Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) sprach sich in der Vergangenheit für ein Alkoholverbot am Franz-Jonas-Platz aus (direkt hier nachzulesen). Dieses soll es aber nun vorerst doch nicht geben. "Die Situation und die Problemstellen in Floridsdorf sind ganz andere als am Praterstern. Ein Alkoholverbot bringt uns dort nicht weiter", sagt Peter Hacker, Stadtrat für Soziales (SPÖ).
Konkret soll es auch am Franz-Jonas-Platz eine verstärkte Polizeipräsenz geben und das täglich. Auch die mobile soziale Arbeit will man vor Ort personell aufstocken und das Angebot des Tageszentrum Nord-Light verstärken.
Eine Verbesserung der Situation am Franz-Jonas-Platz soll auch durch eine neue Platzgestaltung sowie mehr Kunst und kreative Angebote herbeigeführt werden. Zudem will man für eine häufigere Reinigung des stark frequentierten Platzes sorgen.
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