Durchimpfungsrate
Impfkritische Hausärzte beeinflussen Patienten

Auf dem Höhepunkt der Impfablehnung im Dezember des Vorjahres haben sich rund 5,6 Prozent weniger Menschen gegen das Virus immunisieren lassen. | Foto: PantherMedia/Esbenklinker
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  • Auf dem Höhepunkt der Impfablehnung im Dezember des Vorjahres haben sich rund 5,6 Prozent weniger Menschen gegen das Virus immunisieren lassen.
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Beeinflussen impfkritische Ärztinnen und Ärzte das Impfverhalten ihrer Patientinnen und Patienten? Ja, lautet das Ergebnis einer Studie, die an der Universität Innsbruck durchgeführt wurde. Das ist vor allem während der Corona-Pandemie deutlich geworden.

ÖSTERREICH. Lockdowns, Maskenpflicht und schließlich auch die geplante Impfpflicht haben im Dezember 2021 zu einem Höhepunkt bei der Ablehnung der Coronaschutzimpfung geführt. Wie sehr sich die Haltung von Hausärztinnen und -ärzten auf die Impfbereitschaft ihrer Patientinnen und Patienten auswirkt, wurde nun in einer Studie untersucht. Durchgeführt wurde diese an der Universität Innsbruck.

5,6 Prozent weniger Impfungen

Das Ergebnis zeigt deutlich: Impfskeptische Ärztinnen und Ärzte haben einen wesentlichen Einfluss auf die Durchimpfungsrate. Auf dem Höhepunkt der Impfablehnung im Dezember des Vorjahres haben sich rund 5,6 Prozent weniger Menschen gegen das Virus immunisieren lassen. Grund dafür war mitunter die Haltung ihrer behandelnden Hausärztinnen und -ärzte.

Brief an Ärztekammerpräsident war Ausgangspunkt der Studie

Im Dezember 2021 haben sich rund 200 impfkritische Medizinerinnen und Mediziner in einem offenen Brief an Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres gewandt. 110 von ihnen waren als Hausärztinnen bzw. Hausärzte tätig. In dem Schreiben haben sie die Wirkung der Schutzimpfung gegen Corona infrage gestellt. Dieser Brief war Ausgangspunkt für die nun durchgeführte Studie. Aus dem Brief konnten die Identitäten und demnach auch das Wirken der Verfasserinnen und Verfasser festgestellt werden. 

Tatsächliche Argumente können nicht bewertet werden

Der Fokus der Studie lag auf kleineren Gemeinden am Land, in denen es wenig Möglichkeiten bei der Auswahl der Ärztin bzw. des Arztes gibt. Ausgeschlossen wurden Gemeinden, in denen es keine Ordinationen gibt. Übrig geblieben sind 1.533 Gemeinden, in 54 davon war mindestens eine impfkritische Allgemeinmedizinerin bzw. ein Allgemeinmediziner tätig. Wichtig war auch, dass die Gemeinden in punkto politische Stimmung, Demografie und Einstellung zur Medizin vergleichbar waren, erklärt der Studienleiter Andreas Steinmayr. Was sich nicht bewerten hat lassen, waren die tatsächlichen Äußerungen der Ärztinnen und Ärzte gegenüber ihren Patientinnen und Patienten. Man gehe aber davon aus, dass in den Praxen argumentiert wurde, wie in dem Brief an den Ärztekammerpräsidenten, vermutet Steinmayr.

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