Schon Elf Minuten am Tag
Spazieren schützt vor tödlichen Krankheiten
Laut einer neuen Studie haben allein elf Minuten spazieren am Tag einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation liegt deutlich höher.
ÖSTERREICH. Man muss kein Fitness-Junkie sein, um die allgemeine Gesundheit langfristig zu verbessern. Eine neue Studie der Universität Cambridge hat ergeben, dass schon elf Minuten spazieren am Tag das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Krebs deutlich senken.
Weniger Bewegung als angenommen
Die offizielle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet: 150 Minuten Bewegung mittlerer Intensität pro Woche. Mittlere Intensität bedeutet, dass die Atmung etwas beschleunigt ist, aber man sich trotzdem unterhalten kann. Die Studie unter der Leitung der Universität Cambridge ergab nun, dass schon die Hälfte davon äußerst förderlich für die Gesundheit ist: 75 Minuten in der Woche also, oder elf Minuten am Tag.
Elf Minuten sind ein guter Anfang
"Wenn Sie die Vorstellung von 150 Minuten Bewegung mittlerer Intensität pro Woche ein wenig abschreckt, dann sind unsere Ergebnisse eine gute Nachricht. Ein bisschen Bewegung ist besser als gar keine“, so Studienautor Soren Brage von der Universität Cambridge. Dies sei auch eine gute Ausgangsposition: „Stellen Sie fest, dass 75 Minuten pro Woche in Ordnung sind, können Sie versuchen, sich allmählich auf die volle empfohlene Menge zu steigern.“
30 Millionen Testpersonen
Das Ergebnis umfasst Daten von insgesamt mehr als 30 Millionen Probandinnen und Probanden und ist laut dem Forschungsteam die bisher umfangreichste Analyse des Zusammenhangs zwischen dem Ausmaß an Bewegung und dem Risiko für chronische Erkrankungen.
Einer von zehn Todesfällen
Hätten sich die Studienteilnehmer an die 150 Minuten Bewegung pro Woche gehalten, wären einer von sechs vorzeitigen Todesfälle wahrscheinlich verhindert worden. Doch bereits 75 Minuten haben einen großen Vorteil für die Gesundheit. 75 Minuten hätten einen von zehn vorzeitigen Todesfällen verhindert. Laut der Studie kamen zwei von drei Personen aber auf weniger als 150 Minuten Bewegung mittlerer Intensität pro Woche. Und nicht einmal eine von zehn Personen schaffte über 300 Minuten pro Woche.
Zu Fuß zur Arbeit gehen empfohlen
"Wir wussten bereits, dass körperliche Aktivität, wie flottes Gehen und Radfahren, gut für uns ist – vor allem wenn wir spüren, dass es die Herzfrequenz erhöht. Nun haben wir herausgefunden, dass es schon deutliche Vorteile für die Herzgesundheit und die Verringerung des Krebsrisikos gibt, wenn man nur zehn Minuten pro Tag schafft“, fasst Koautor James Woodcock von der Universität Cambridge die Ergebnisse der Studie zusammen.
Die gute Nachricht ist, Sport im klassischen Sinne ist nicht unbedingt notwendig, um die Gesundheit zu stärken. Es reichen bereits Alltagsgewohnheiten, wie etwa zu Fuß zur Arbeit gehen oder mit dem Rad zu fahren. Wer Kinder oder Enkel in der Familie hat, wird sowieso auf Trab gehalten. Das Forschungsteam empfiehlt aktives Spielen mit Kindern, um Bewegung zu fördern.
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