Gefahrenquelle Kerzen, Elektrobrände und Co.
Weihnachtszeit ist Hochrisikozeit für Wohnungsbrände

Aufpassen ist beim "brennenden" Adventkranz angesagt.  | Foto: LFV Franz Fink
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  • Aufpassen ist beim "brennenden" Adventkranz angesagt.
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Über 500 Wohnungsbrände ereignen sich jährlich rund um Weihnachten. Neben erheblichen Sachschäden starben im Zeitraum von Jänner bis Oktober heuer bereits 33 Menschen bei Bränden. Mit einfachen Maßnahmen könnten Menschenleben gerettet und Schäden in großem Ausmaß verhindert werden.

ÖSTERREICH. Neben offenem Feuer und Licht spielen auch Elektrobrände als Brandursache eine erheblich Rolle. Tausende Brände mit Schäden in Millionenhöhe sind jedes Jahr in Österreich die Folge. „Wir wissen das offenes Licht wie Kerzen oder offenes Feuer wie ein Kamin eine große Gefahrenquelle sind. Das Wissen mittlerweile ach viele Menschen. Dennoch ist es die Hauptbrandursache Nummer eins", erklärt Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV im Video.

Akkus als neue Gefahrenquelle

Elektrobrände kämen bereits an zweiter Stelle und würden meist heimtückisch passieren, so Kaltenegger, "in Situation die einen überraschen". Jährlich ereignen sich allein rund um Weihnachten mindestens 500 Wohnungsbrände, viele davon Elektrobrände mit der Zündquelle „Elektrische Energie“. Eine Spezialform bilden hier sogenannte Akkubrände. Brände, die durch Akkus ausgelöst werden, sind zwar selten, können jedoch schwerste Folgen haben.

Eine KFV-Umfrage in Österreich zeigt, dass weniger als die Hälfte der Befragten den Ladevorgang überwacht. „Ein Drittel der Befragten lädt den Akku auch dann, wenn sie selbst nicht zuhause sind. Knapp 14 Prozent halten es für normal, dass ihr Smartphone sich erhitzt. Hier ist verstärktes Gefahrenbewusstsein erforderlich“, so Othmar Thann, Direktor des KFV. 6 Prozent der Befragten hatten bereits selbst einen Zwischenfall mit einem Akku erlebt. Die Vorfälle reichten dabei von Überhitzung und Defekte über aufgeblähte Akkus bis hin zu tatsächlichen Bränden und Stromschlägen.

Erst Ende Oktober rückten 69 Feuerwehrfrauen und -männer in Veitsch zu einem Zimmerbrand im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag aus. Bei der Brandursache ging die Polizei von einem defekten Handy-Akku aus. | Foto: Symbolfoto /www.ffwaidhofen.at
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In einem Fall kam es sogar zu einer Explosion des Akkus. „Im Restmüll falsch entsorgte Lithiumbatterien sind mittlerweile Ursache von zahlreichen Bränden in privaten Haushalten, aber auch in den Entsorgungsbetrieben selber. Wird der Abfall gepresst, kann es dabei zu Beschädigungen und in weiterer Folge zu Bränden und Explosionen kommen", erläutert VVO -Generalsekretär Norman-Audenhove. Wichtig sei es, besonders auf eine fachgerechte Entsorgung zu achten. 

Vorbeireitet für den Ernstfall

Sollte es doch einmal ernst werden, so seien viele Haushalte nicht vorbereitet: Jeder Sechste ist bei der Notrufnummer der Feuerwehr (122) nicht sattelfest. Nur in etwa jedem zweiten Haushalt befinden sich gewartete Feuerlöscher. Rauchwarnmelder sind nur in rund 40 Prozent der heimischen Haushalte zu finden. „Ein Brand kommt immer unerwartet, noch dazu muss es dann schnell gehen" heißt es vom VVO. Umso wichtiger sei es, auf Nummer sicher zu gehen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Mit diesen drei einfachen Tipps könne das Brandrisiko reduziert werden:

  • Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen und immer in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufstellen.
  • Ein funktionstüchtiger Feuerlöscher und Rauchwarnmelder gehören in jeden Haushalt.
  • Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren. "Ein Rauchwarnmelder gehört auch in jedes Kinderzimmer", empfiehlt der VVO.

Lithium-Ionen-Akkus , die es etwa im Handy, E-Bike und im Akku-Bohrer gibt müssen richtig angewendet und auch entsorgt werden, da ansonsten Selbstentzündungen  mit Temperaturen von 1.000-2.000 Grad Celsius entstehen könnte. VVO und KFV geben weitere Tipps im Umgang mit Akkus und Co:

Tipps im Umgang mit Akkus & Co

Kaufen Sie keine Billig-Produkte

  • Bei auffallend billigen Produkten kann es sein, dass an der Sicherheit des Netzteils gespart oder ein Gerät nicht umfassend getestet wurde Nachgemachte Netzteile werden oft nicht ausreichend isoliert.

  • Sorgen Sie für „Wohlfühltemperatur“

  • Akkus bevorzugen Zimmertemperatur. Akkus von Smartphones sowie allen anderen elektronischen Geräten sollten nicht extremen Temperaturen ausgesetzt sein – das gilt für Wärme (+ 40 Grad) ebenso wie Kälte (- 10 Grad).

  • Achten Sie auf den Ladestand

  • Ein Smartphone sollte immer rechtzeitig – bei etwa 20 oder 30 Prozent – angeschlossen werden. Werden die Akkus nämlich nicht mit ausreichend Energie versorgt, werden sie sehr schwankungsanfällig. Aber auch das Aufladen auf 100 Prozent schadet dem Akku. Durch die hohe Zellenspannung altert der Akku schneller.

  • Laden Sie auf nicht brennbarem Untergrund

  • Beim Aufladen eines Akkus entsteht immer Wärme. Das Überhitzen des Akkus kann zu einem technischen Defekt und im schlimmsten Fall sogar zu einem Brand führen.

  • Bei seltener Nutzung Akku separat vom Gerät lagern

  • Wenn ein elektronisches Gerät längere Zeit nicht benutzt wird, sollte der Akku aus dem Gerät genommen und kühl gelagert werden.

  • Achten Sie auf eine fachgerechte Entsorgung

  • In den Müllwägen wird der Abfall gepresst, dabei kann es zu Beschädigungen und in weiterer Folge zu Bränden und Explosionen kommen.

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