Pilgern mit Pferden
Erste Rosswallfahrt Österreichs findet statt

Die Basilika wird drei Mal umritten in Mariazell. | Foto: Steirischer Pferdesportverband STPS
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  • Die Basilika wird drei Mal umritten in Mariazell.
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Mit dem Pferd durch die Steiermark pilgern. Das war vom 18. bis 26. Juni möglich auf der ersten österreichischen Rosswallfahrt. Gepilgert wurde von Mariazell bis Maria Lankowitz/ Piber.

ÖSTERREICH. Start der Rosswallfahrt war im größten Wallfahrtsort Österreichs, Mariazell. Jedes Jahr pilgern fast eine Million Menschen nach Mariazell. Nun auch Pferde. Die Route ging von Mariazell über Niederalpl, Turnau, Thörl, Oberort (Tragöß), Maria Freienstein, St. Stefan ob Leoben, Maria Schnee auf der Gleinalm, Maria Lankowitz bis nach Piber.

Pilgern mal anders

2020 war das Jahr der Verschiebungen, so auch für diese außergewöhnliche Wallfahrt. Geplant war das Event schon für 2020, aufgrund des 100-jährigen Jubiläum Bundesgestüt Piber im Jahr 2020. Das war auch der Grund dafür, dass die Wallfahrt in der Steiermark stattfand.

Franz Meran (Präsident, Steirischer Jagdschutzverein), Ludwig Hoffmann (Präsident, Steirischer Pferdesportverband), Josef Kirchberger (Präsident, Trabrennverein Baden), Sonja Klima (Geschäftsführerin, Spanische Hofreitschule und Lipizzanergestüt Piber), Camilla Habsburg-Lothringen mit Adjutanten, Werner Zwyssig (Gesandter, Gestüt Einsiedeln), Otto Kurt Knoll (Bundeskulturreferent, Österreichischer Pferdesportverband) | Foto: Steirischer Pferdesportverband STPS
  • Franz Meran (Präsident, Steirischer Jagdschutzverein), Ludwig Hoffmann (Präsident, Steirischer Pferdesportverband), Josef Kirchberger (Präsident, Trabrennverein Baden), Sonja Klima (Geschäftsführerin, Spanische Hofreitschule und Lipizzanergestüt Piber), Camilla Habsburg-Lothringen mit Adjutanten, Werner Zwyssig (Gesandter, Gestüt Einsiedeln), Otto Kurt Knoll (Bundeskulturreferent, Österreichischer Pferdesportverband)
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Der Bundeskulturreferent des österreichischen Pferdesportverbands (OEPS) Otto Kurt Knoll erzählte im Gespräch mit MeinBezirk:

"Es war uns wichtig, dass wir die Natur- und Kulturlandschaft von der Steiermark von der schönsten Seite zeigen und alte Wallfahrtskirchen in den Stationen besuchen." 

  
Gepilgert sind zwölf Pferde und Reiterinnen und Reiter. Zum Start und Ende der Reise in Mariazell und Maria Lankowitz/ Piber war es möglich, dass eine größere Gruppe von Reiterinnen und Reiter hoch zu Ross sowie Fahrerinnen und Fahrern mit Gespannen teilnehmen konnten. 

Eingeladen waren alle Pilger-freudigen, ob auf den Hufen, auf Rädern oder zu Fuß. Die Wallfahrt stieß auf viel Freude. Bei allen Stationen freuten sich Klein und Groß über die großen Vierbeiner. Das Organisationsteam des Steirischen Pferdesportverbands (STPS) überreichte allen Gastgeberinnen und Gastgebern und Gästen zur Erinnerung kostenlos ein Abzeichen.

Die Route betrug rund 200 Kilometer, die durch die schönsten Regionen Steiermark führte . Herr Knoll berichtete von einer gebirgigen Route:

"Das ist nicht wie Burgenland. Die Reiterinnen und Reiter sind wie Gämsen geritten. Bergauf und Bergab mit manchmal bis zu 1.000 Metern Höhenmeter."

Dabei hatte es im Tal Temperaturen bis zu 28 Grad und auf der Alm nur sechs Grad.

Knoll unterstrich im Interview:

"Uns war immer das Menschen- und Tierwohl wichtig. Deswegen sind wir mal mehr, mal weniger geritten und haben einen Ruhetag gemacht. Es war auch eine Tierärztin dabei, die auch Checks gemacht hat."

Der Österreichische Wallfahrtsbischof Alois Schwarz mit den Diakonen Manfred Weißbriacher und Stefan Krummel segnen die Pferde auf dem Lambrechtsplatz.
  • Der Österreichische Wallfahrtsbischof Alois Schwarz mit den Diakonen Manfred Weißbriacher und Stefan Krummel segnen die Pferde auf dem Lambrechtsplatz.
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Auftakt in Mariazell

Eine Premiere für Mariazell war ein alter Brauch aus der Pferdewelt. Die Reiterinnen und Reiter umritten dreimal die Basilika. Das dreimal umreiten der Basilika steht für den Vater, Sohn und Heiligen Geist.

Der Abt von Einsiedeln in der Schweiz entsandte einen Gesandten zum Auftakt nach Mariazell. Die Gemeinde Einsiedeln ist für die Pferderasse Einsiedeln, auch Schweizer Warmblut genannt, bekannt. Einsiedler Pferde im Kloster Einsiedl zählen als das älteste, noch bestehende Gestüt Europas. Das Gestüt Einsiedeln hat damit erstmals in seiner Geschichte offiziell einen Repräsentanten zu einer Pferdeveranstaltung nach Österreich entsandt, so der österreichische Pferdesportverband.

Der Österreichische Wallfahrtsbischof Alois Schwarz mit den Diakonen Manfred Weißbriacher und Stefan Krummel segnen die Pferde auf dem Lambrechtsplatz.
  • Der Österreichische Wallfahrtsbischof Alois Schwarz mit den Diakonen Manfred Weißbriacher und Stefan Krummel segnen die Pferde auf dem Lambrechtsplatz.
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Der Österreichische Wallfahrtsbischof Alois Schwarz, ein Kenner der christlichen Rosstraditionspflege, zelebrierte die feierliche Ross-Segnung auf dem Lambrechtsplatz nächst der Basilika und am Abend das Pontifikalamt in der Basilika. 

Abschluss in Maria Lankowitz

Das Ende der Rosswallfahrt war in Maria Lankowitz. Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl segnete die Pferde gemäß der Ross-Segnung. Nach der Segnung fand der Abschlussfestakt mit dem steirischen Landesrat Johann Seitinger vor dem Schloss statt. Landesrat Seitinger war es, der sich seitens des Landes Steiermark vor Jahren für die Austragung der 1. Österreichischen Rosswallfahrt einsetzte.

Die erste österreichische Rosswallfahrt war ein voller Erfolg und die nächste ist schon in Planung. Wann diese stattfindet weiß man noch nicht, aber Otto Knoll sagt, dass die Rosswallfahrten nicht jährlich stattfinden werden, sondern zu einem anlassbezogenen Intervall.

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