Studie zeigt Alarmierendes
Corona-Falle Innenraum: Im Herbst droht Österreich Infektions-Supergau

Wie Experten nun herausfanden, steigt die Gefahr einer Corona-Infektion in geschlossenen Räumen exorbitant.  | Foto: Bundesheer/ABC-Abwehrzentrum
  • Wie Experten nun herausfanden, steigt die Gefahr einer Corona-Infektion in geschlossenen Räumen exorbitant.
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Das sind keine guten Nachrichten für den bevorstehenden Herbst: Wie Experten nun herausfanden steigt die Gefahr einer Corona-Infektion in geschlossenen Räumen exorbitant. Denn Aerosol-Partikel spielen bei der Übertragung von Sars-CoV-2 eine entscheidende Rolle. Und diese Aerosol-Teilchen können Stunden bis Tage (!) in der Luft schweben. Das macht Innenräume zu Corona-Fallen.

ÖSTERREICH. Laut des früheren Präsidenten der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, genügt es, diese infizierten Aerosol-Partikelchen einzuatmen: "Ich glaube, dass einfaches Atmen schon genügt." Auch US-Forscher haben jüngst in Versuchen bestätigt, dass von Corona-Infizierten ausgestoßene Aerosole intakte Viruspartikel enthalten können. Und das bedeutet, dass im Herbst eine größere Gefahr droht, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Denn der bloße Aufenthalt in einem Raum, etwa in einem Büro, Klassenzimmer, Verkaufsladen oder in den Öffis, kann dadurch zur Corona-Infektionsfalle werden.

Ansteckungsrisiko im Herbst höher

Laut Virusexperten ist eines der sichersten Mittel, sich gegen Corona zu schützen, sich im Freien an der frischen Luft zu bewegen. Denn  dort "verwirbelt" der Wind die Viren. Doch das ist im Herbst und Winter einfach nichtmehr möglich. Während wir in Sommer bei milden Temperaturen noch gerne draußen sind, spielt sich unser Leben mit sinkenden Temperaturen vermehrt in Innenräumen ab. Fenster geschlossen. Kälte bleibt draußen. Aber leider auch die Viren damit drinnen. Das Ansteckungsrisiko steigen, die Corona-Gefahr wächst.

Von 318 Fällen 317 in Innenräumen angesteckt

Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt, dass bei einem längerem Aufenthalt in kleinen, schlecht oder nicht belüfteten Räumen, sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch Aerosole auch über eine größere Distanz als zwei Meter erhöhen könnte. Denn in geschlossenen Räumen, man denke etwa an Wartezimmer in diversen Arztpraxen, atmet, hustet, niest ein Erkrankter immer wieder schubweise Virenwolken. Weht kein Wind, verteilen sich die Viren im Raum, die Corona-Konzentration steigt. Scheuch verweist auf eine Studie aus China, nach der von untersuchten 318 Ausbrüchen mit drei oder mehr Infektionsfällen ein einziger im Freien stattgefunden hat.

Fitnessstudios als "Virenschleudern"

Laut Scheuch sind auch Abstufungen vorzunehmen, welche Innenräume als potentiell gefährlich gelten:"In Fitnessstudios kann natürlich durch die körperlichen Anstrengungen die Produktion der Aerosole durchs Atmen deutlich erhöht werden." Laut Experten sei auch in einem Klassenzimmer oder in einer Schule, in der sich viele oft schreiende Kinder bewegen, eine höhere Gefahr gegeben. Auch Gaststätten oder Restaurants, in denen laut gesprochen, gelärmt, gesungen wird, ist die Viren-Ausbreitung verstärkt gegeben. Ebenso trifft das Großraumbüros zu.

Klimaanlagen verbreiten Corona

Eine Untersuchung aus China zeigt eine Infektionskette in einem chinesischen Restaurant. Demnach habe der einfache Luftstrom einer Klimaanlage dazu beigetragen, dass sich die Aerosole im Raum ausbreiteten. Es wurden nachweislich genau jene Gäste infiziert, die in Richtung eben dieses Luftzugs saßen. Auch die Luft in einer Flugzeugkabine zirkuliert so, dass sich Viren nachweislich nach links und rechts, aber auch mehrere Reihen nach vorne und hinten verteilen. Ist ein mit Corona infizierter Passagier an Board, ist die Kabine in Flugzeugen laut Virologen damit trotz Filter nicht komplett frei von Corona-Viren.

Querlüften hilft

Um die infizierten Aerosole aus der Raumluft zu bekommen, sei laut Experten das  Querlüften mit geöffneten Fenstern an gegenüberliegenden Seiten einer Wohnung noch immer die beste Methode.  Auch Raumluftreiniger etwa für Schulen, Büros, Geschäfte, Wartezimmer, Vereinshäuser, Aufenthalts- und Essensräume können  Besserung bringen. Doch sie können das Infektionsrisiko durch direktes Anhusten oder beim langen Unterhalten über kurze Distanz nicht verringern. Daher ist Abstandhalten zu anderen und  das Tragen eines Mund-Nasenschutzes weiterhin wichtig. 

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