Barbie und Oppenheimer
Heimische Kinobranche jubelt über Rekordwoche
Die heimische Kinobranche erlebt aktuell einen unvergesslichen Sommer: "Barbie" und "Oppenheimer" sorgen seit Tagen für Besucherströme und Umsatzrekorde. Die Kinowoche vom 4. - 10. August war dank der beiden Blockbuster sogar die Erfolgreichste seit dem Beginn der Aufzeichnungen. Dennoch ruft die Branche die Politik dazu auf, bessere Rahmenbedingungen für die heimischen Kinos zu schaffen.
ÖSTERREICH. Seit Tagen stellen sich Filmliebhaberinnen und -liebhaber nur eine Frage: "Soll ich mir zuerst Barbie oder Oppenheimer ansehen?". Große Cineasten dürften sich aber wohl bereits längst beide Blockbuster reingezogen haben. Wie Christian Dörfler, Kino-Branchensprecher in der Wirtschaftskammer (WKÖ), erklärt, kam der Besucheransturm auch für die Branche überraschend: "Gewöhnlich ist der Hochsommer auch in den heimischen Kinos eine eher ruhigere Zeit mit zwar soliden Umsätzen, aber nur selten mit extremen Bewegungen in die eine oder auch andere Richtung". Der Sommer 2023 ist die große Ausnahme.
Barbie hat die Nase im Rennen der Blockbuster vorne
Barbie und Oppenheimer sorgten in der Kinowoche vom 4. - 10. August für eine echte Sensation: 543.758 Cineasten besuchten in diesem Zeitraum die heimischen Kinobetriebe, beinahe die Hälfte der Besucherinnen und Besucher entschied sich für einen der beiden Filmen. Im Rennen der beiden Blockbuster hat Barbie die Nase vorne: Während sich "nur" 100.029 Filmliebhaberinnen und -liebhaber in der genannten Woche Oppenheimer anschauten, konnte Barbie 155.238 Besucherinnen und Besucher anziehen.
"Barbenheimer" sticht "Star Wars" aus
Die Kinowoche vom 4. - 10. August ist die mit Abstand erfolgreichste Kinowoche seit 2011 und somit seit Beginn der Aufzeichnungen durch den WKÖ-Fachverband der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe. Die bisher erfolgreichste Woche wurde zu Silvester 2015 verzeichnet, als es 530.945 Cineasten in die heimischen Kinos zog. Beim damaligen Top-Film handelte es sich um "Star Wars: Das Erwachen der Macht".
"Besucherschlangen bis zur Straße hinaus"
Gerade in den vergangenen Jahren wurde die heimische Kinobranche aufgrund der Corona-Pandemie vor besonderen Herausforderungen gestellt. Dörfler sei zwar stets zuversichtlich gewesen, dass die Branche auch nach der Pandemie wieder an erfolgreiche Kinozeiten anschließen werde, "aber dass es so schnell geht, noch dazu im Hochsommer, sorgt sogar bei mir für Staunen". Der Branchensprecher führte weiter aus:
Ich habe nur selten erlebt, dass Besucherinnen und Besucher bis zur Straße hinaus Schlange stehen und wir - leider – viele Kinofans auf einen anderen Termin vertrösten mussten. Denn in vielen heimischen Kinos hieß es jetzt über viele Tage 'Sold out'.
Politik wird zum Handeln aufgefordert
Der aktuelle Sommer habe bewiesen, "wie sehr es die Menschen lieben, ins Kino zu gehen, um genau dort großartige Filme gemeinsam zu erleben", so Dörfler. Dennoch dürfe der momentane Erfolg nicht darüber hinwegtäuschen, dass die heimischen Kinobetriebe "nach wie vor mit schwierigen wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben", betont der Branchensprecher. Um diese nachhaltig bewältigen zu können, sei nun die Politik gefordert, "bestmögliche Rahmenbedingungen" zu schaffen.
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