Flüge trotz Waldbrand
Österreicher warten in Rhodos auf Evakuierung

In Griechenland toben seit Tagen mehrere Waldbrände. Besonders betroffen ist die Urlaubsinsel Rhodos, von der bereits Zigtausende Menschen evakuiert wurden. Darunter befanden sich laut dem Außenministerium auch über 70 Österreicherinnen und Österreicher, am Sonntag warteten rund 15 weitere auf ihre Evakuierung. | Foto:  SPYROS BAKALIS / AFP / picturedesk.com
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  • In Griechenland toben seit Tagen mehrere Waldbrände. Besonders betroffen ist die Urlaubsinsel Rhodos, von der bereits Zigtausende Menschen evakuiert wurden. Darunter befanden sich laut dem Außenministerium auch über 70 Österreicherinnen und Österreicher, am Sonntag warteten rund 15 weitere auf ihre Evakuierung.
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In Griechenland toben seit Tagen mehrere Waldbrände. Besonders betroffen ist die Urlaubsinsel Rhodos, von der bereits Zigtausende Menschen evakuiert wurden. Darunter befanden sich laut dem Außenministerium auch über 70 Österreicherinnen und Österreicher, am Sonntag warteten rund 15 weitere auf ihre Evakuierung. Trotz der akuten Waldbrandgefahr landen immer noch Flüge aus Österreich auf der Urlaubsinsel. Die Lage soll sich erst ab Donnerstag entspannen.

GRIECHENLAND/ÖSTERREICH. Bereits seit sieben Tagen wüten die Feuer im Südosten der griechischen Ferieninsel Rhodos, die nach langer Trockenheit ausgebrochen sind. Nachdem die Waldbrände am Wochenende aufgrund der anhaltenden Hitze und des Windes außer Kontrolle geraten waren, begannen die griechischen Behörden am Samstag 20.000 Urlauberinnen und Urlauber sowie Einheimische zu evakuieren. 

Die Flammen wüten jedoch nicht nur auf Rhodos, sondern etwa auch auf Korfu, wo in der Nacht zum Montag die Ferienortschaft Nisaki evakuiert werden musste. Das griechische Staatsfernsehen (ERT) berichtete, dass rund Eintausend Touristen und Einheimische von Booten der Küstenwache in Sicherheit gebracht worden waren. Auch auf der Halbinsel Peloponnes nahe der Hafenstadt Egion und auf der Insel Evia wurden am Montagmorgen große Waldbrände gemeldet, die sich rasch ausbreiten. In den betroffenen Gebieten startete ebenfalls die Evakuierung zahlreicher Dörfer.

Rund 15 Österreicherin in Regionen mit akuter Brandgefahr

Unter den betroffenen Touristen befinden sich auch zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher, wie das Außenministerium am Sonntagnachmittag der APA bestätigte. "Die österreichische Botschaft in Athen und das Honorarkonsulat in Rhodos stehen mit rund 70 betroffenen Österreicherinnen und Österreicherin in Kontakt, die bereits von den griechischen Einsatzteams aus den akuten Brandgebieten evakuiert werden konnten", so das Ministerium.

Urlauber werden aus Rhodos evakuiert. | Foto: Sandra Pfeil-Ehrengruber
  • Urlauber werden aus Rhodos evakuiert.
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Nach Wissensstand des Außenministeriums befanden sich am Sonntagnachmittag rund 15 Personen weiterhin in Regionen mit akuter Brandgefahr. Diese sollen auf eine Evakuierung durch die griechischen Einsatzteams warten. Betroffene Personen können sich jederzeit an das österreichische Außenministerium oder die Botschaft in Athen wenden, die Lage auf Rhodos sowie im restlichen Griechenland werde mit besonderer Aufmerksamkeit beobachtet, heißt es vom Ministerium zudem. 

Weitere Touristen reisen an

Am Sonntag waren auf der Urlaubsinsel zehn Löschflugzeuge und acht Hubschrauber im Einsatz. Auch in der Nacht auf Montag kämpften Hunderte Feuerwehrleute gegen die Flammen an und versuchten zu verhindern, dass das Feuer auf weitere Dörfer und Ortschaften übergreift, wie ERT berichtete. Mit dem ersten Tageslicht sollen zudem am Montag die Löschflugzeuge erneut ihre Arbeit aufgenommen haben. 

Trotz der Waldbrände reisten auch am Sonntag weitere Charter- und Linienflüge nach Rhodos an, wie lokale Reporter berichteten. So landet etwa am Montagvormittag eine Lauda-Maschine auf der Ferieninsel. Auch die Austrian Airlines planen weiterhin Rhodos anzufliegen. Auf Anfrage von MeinBezirk.at teilte die österreichische Airline mit, dass nach aktuellem Stand auch am Dienstag Flüge auf die Urlaubsinsel gehen sollen.

Findest du es in Ordnung, dass trotz der Waldbrände noch Flüge auf die Insel Rhodos gehen?

Das Außenministerium warnt auf seiner Webseite, dass bereits evakuierte Gebiete "keinesfalls mehr betreten werden" dürfen. Ankommende Touristen, die Urlaube in den von Feuer bedrohten Orten gebucht haben, werden derzeit im Norden der Insel in Notunterkünften untergebracht.

Reiseveranstalter stornieren Buchungen

Wie Vertreter der Lokalbehörden mitteilten, seien bisher rund 90 Prozent der Hotels der Insel von den Bränden unversehrt geblieben und angesichts der Hauptsaison ausgebucht. Erste Reiseveranstalter reagierte dennoch bereits auf die verheerenden Entwicklungen auf der Urlaubsinsel. So teilte etwa TUI am Sonntag auf seiner Webseite mit:

"Die Situation im Südosten von Rhodos ist aufgrund der Waldbrände weiterhin unbeständig und herausfordernd. Die aktuelle Evakuierung wird Folgen für die gesamte Insel haben. Daher müssen wir leider alle Reiseverträge mit Anreise bis zum 25.07.2023 nach Rhodos kündigen. Für alle Anreisen vom 26.07. bis einschließlich zum 28.07.2023 ist eine gebührenfreie Änderung möglich. Wenden Sie sich dafür bitte an Ihr Reisebüro oder (Online-) Buchungsportal. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und bitten um Ihr Verständnis."

Hitzewelle endet im Laufe der Woche

Auch in den kommenden Tagen soll die Waldbrandgefahr im Südosten der Insel weiterhin akut bleiben, wie die lokale Feuerwehr warn. Der Grund hierfür sei, dass der Wind zunehme. Am kommenden Donnerstag soll die enorme Hitzewelle, die Griechenland nun seit zwei Wochen im Griff hat, jedoch ihr vorläufiges Ende finden. Laut Vorhersage werde man dann nicht mehr Temperaturen über 40 Grad verzeichnen, sondern nur noch rund 35 Grad, was für die Jahreszeit durchaus normal wäre. 

Dennoch bleibt die Brandgefahr in weiten Teilen des Landes hoch. Schließlich sei das Feuer auf Rhodos keines, "das morgen oder übermorgen vorbei ist", wie Feuerwehr-Sprecher Vassilis Varthakogiannis am Sonntag dem Sender Skai TV mitteilte. Der Brand werde "uns tagelang zu schaffen machen." 

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