Wetter-Bilanz Juni
Starke Unwetter und Hitze passen zur Klimakrise

Die Klimakrise schreitet voran. Der Juni 2021 war extrem heiß, trocken und sonnig. | Foto: Franziska Marhold
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Der extrem heiße Juni setzt den Trend der Erderwärmung fort. Der vergangene Monat war der drittwärmste der Messgeschichte. Außerdem brachte der Juni nur wenig Niederschlag und dafür rekordverdächtig viele Sonnenstunden. Die schweren Unwetter passen ebenfalls ins Bild der Klimakrise.

ÖSTERREICH. Es war die erste, aber bestimmt nicht die letzte Hitzewelle dieses Sommers. Wenn der Trend sich weiterhin so entwickelt, haben wir doch nicht nur einen der heißesten Juni bis dato, sondern einen besonders kühlen Sommer verglichen mit den kommenden Jahrzehnten erlebt. Denn: Der Trend der Klimakrise setzt sich weiterhin fort.

Besorgniserregende Rekorde

Von den zehn wärmsten Juni-Monaten der 254-jährigen Messgeschichte Österreichs waren acht seit dem Jahr 2000. „Sowohl im Tiefland als auch auf den Bergen war es der drittwärmste Juni seit dem Messbeginn im Jahr 1767", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „in der vorläufigen Monatsbilanz liegt der Juni 2021 im Tiefland um 2,4 Grad über dem Mittel der letzten 30 Jahren, auf den Bergen um 2,7 Grad."

Macht Österreich genug für den Klimaschutz?

Linz, St. Pölten und Innsbruck verzeichneten weitere Rekorde bezüglich der Serie an Hitzetagen im Juni. Hitzetage sind jene, an denen das Thermometer mindestens 30 Grad angibt. In Linz gab es davon erstmals sechs in Folge, in St. Pölten sieben und in Innsbruck acht. In ganz Österreich brachte der Juni ungefähr doppelt so viele Hitzetage wie in einem durchschnittlichen Juni der letzten 30 Jahre. Tatsächlich gab es derartige Temperaturen im Juni vor den 1990er Jahren nur ganz selten. 

Grünflächen sorgen in der Hitze für Abkühlung. Das war im vergangenen Juni bei extremer Hitze besonders wichtig. | Foto: Franziska Marhold
  • Grünflächen sorgen in der Hitze für Abkühlung. Das war im vergangenen Juni bei extremer Hitze besonders wichtig.
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Wenig Niederschlag, dafür kurze schwere Unwetter

Während es zwar zu Ende des Monats schwere Unwetter mit reichlich Niederschlag gab, brachte der Juni 2021 um 38 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Juni. In Hohenau/March war der vergangene Monat sogar der trockenste seit Messbeginn der Wetterstation. Dafür schien auffällig oft die Sonne. Hinter dem Juni 2019 ist der Juni 2021 der Juni, der die meisten Sonnenstunden verzeichnen kann. Abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen fiel im Zeitraum zwischen dem 12. und 21. Juni kein Regen. "Wenn Unwetter sehr kleinräumig herunterkommen, ist das verheerend für die Region. Das passt ins Bild der Klimakrise. Wetterlagen, die Unwetterlagen produzieren können, haben seit den 2000er Jahren deutlich zugenommen", erklärt Thomas Wostal von der ZAMG. 

In Amstetten stürzten Bäume beim Unwetter um. | Foto: Bfkdo Amstetten
  • In Amstetten stürzten Bäume beim Unwetter um.
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Mit heißem Sommer ist zu rechnen

Wie der weitere Sommer im Detail aussehen wird, lässt sich nicht genau sagen. Trotzdem deuten Langfristprognosen auf einen überdurchschnittlich warmen und trockenen Juli und August hin. "Nachdem der Juni extrem warm war, muss viel passieren, dass der Sommer noch einigermaßen kühl wird", so Wostal. 

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