Streit um Corona-Impfung
Weshalb es aktuell an CoV-Impfterminen mangelt

Während die Ärztekammer einen Mangel an Impfdosen beklagt, verortet das Gesundheitsministerium das Problem vor allem bei der Terminvergabe. | Foto: tomwang/PantherMedia
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  • Während die Ärztekammer einen Mangel an Impfdosen beklagt, verortet das Gesundheitsministerium das Problem vor allem bei der Terminvergabe.
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Über die Corona-Impfung ist eine neuerliche Debatte entbrannt. Diesmal geht es um mangelnde Impftermine und lange Wartezeiten. Laut den für die Impfung zuständigen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gibt es zu wenig Impfstoff. Stimmt nicht, sagt das Gesundheitsministerium und bringt einmal mehr die Apotheken als mögliche Impfstellen ins Spiel. 

ÖSTERREICH. Die Erkältungssaison ist angebrochen und mit ihr die "Impfsaison". Vor allem die Corona-Auffrischungsimpfung wollen sich viele Menschen angesichts der bevorstehenden Herbstwelle möglichst bald verabreichen lassen. Nur fehlt es oft an Terminen, wie aus einigen Regionen zu vernehmen ist. Zudem sei zum Teil unklar, welche Ärztinnen und Ärzte die Impfung überhaupt anbieten.

Der Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ist mit der Situation äußerst unzufrieden und bringt einmal mehr die Apotheken als mögliche Impfstellen ins Spiel. Die Ärztekammer spielt den Ball zurück und sagt, es fehle an Impfstoff. Man sei bereit zu impfen, er "kenne aber noch niemanden, der einen Impfstoff bekommen haben soll", betont etwa Edgar Wutscher, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der österreichischen Ärztekammer im Ö1-"Morgenjournal".

80.000 Impfdosen ausgeliefert

Das ist einigermaßen verwunderlich, heißt es doch aus dem Gesundheitsministerium, dass in Österreich bereits 120.000 Injektionsflaschen – das entspricht in etwa 600.000 Impfdosen – vorhanden seien. Im Laufe des Herbstes sollen dann insgesamt 1,9 Millionen der angepassten Corona-Impfdosen in Österreich bereitstehen. Für die Distribution zuständig ist der Pharmagroßhandel. Dieser gibt an, die Injektionsflaschen bereits seit zwei Wochen täglich auszuliefern.

Bisher seien 80.000 Dosen des neuen Impfstoffes "rausgegangen", sagt Andreas Windischbauer, Branchenvertreter der Pharmagroßhändler. Von Problem in den Ordinationen wisse er nichts. Nach fast drei Jahren mit Corona-Impfungen hätten sich Organisation, Lieferung und Transport mittlerweile bewährt. "Impfstoffknappheit werden wir nicht haben", fügt der Branchenvertreter hinzu. 

Apotheken: "Wir stehen bereit"

Laut dem Gesundheitsministerium liegt das Problem nicht beim Mangel an Impfdosen, sondern bei der Terminvergabe. Auch bei der Patientenanwaltschaft seien bereits zahlreiche Beschwerden über mangelnde Termine und lange Wartezeiten eingegangen. Angesichts dessen bringt der Gesundheitsminister einmal mehr Apotheken ins Spiel: "Wenn es in der Ärzteschaft nicht klappt, muss man darüber nachdenken, ob Impfen in Apotheken nicht ein Weg ist, um das in den Griff zu bekommen", so Rauchs Ultimatum an die Ärztekammer. 

Bei den Apotheken will man das Impfen schon länger übernehmen. "Wir stehen bereit, wenn uns die Politik damit beauftragt", betont die Präsidentin der Apothekenkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr. Seit Jahren streiten sich die Apotheker- und die Ärztekammer darum, ob Impfungen auch in Apotheken durchgeführt werden sollen. Die Ärztekammer lehnte diesen Vorschlag bisher klar ab und setzte mit Nachdruck durch, dass auch die Corona-Impfung von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verimpft wird.

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