Coronavirus
Sieben Österreicher sitzen in Krisenregion fest

Außenminister Schallenberg: "Rund 3.000 österreichische Staatsbürger sind in China, zwei davon sogar in der direkt betroffenen Krisenregion." | Foto: RMA/Markus Spitzauer
  • Außenminister Schallenberg: "Rund 3.000 österreichische Staatsbürger sind in China, zwei davon sogar in der direkt betroffenen Krisenregion."
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Das Coronavirus wütet weiterhin in China: Mehr als 1300 Menschen sind infiziert, 106 daran gestorben. Laut Außenministerium befinden sich rund 3.000 Österreicher in China. Sieben davon sogar in der akut betroffenen Krisenregion. Das bestätigt nun der Außenminister.

ÖSTERREICH. 106 Todesopfer hat das Coronavirus bereits gefordert, 56 Millionen Chinesen sind abgeschottet, zahlreiche Airlines haben ihren Flugbetrieb abgebrochen. Länder wie Deutschland und Frankreich planen, ihre Staatsbürger aus der Krisenregion auszufliegen. In einer ersten Rückholaktion sollen etwa am Mittwoch 250 französische Staatsangehörige aus China ausgeflogen werden. Wie nun bekannt wurde, befinde sich rund 3.000 österreichische Staatsbürger in China, zwei davon sogar in der direkt betroffenen Krisenregion.

Sieben Österreicher im Epidemie-Zentrum

Außenminister Alexander Schallenberg bestätigt dies gegenüber RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko: "Wir haben die derzeit rund 3.000 ÖsterreicherInnen, die sich in China befinden, kontaktiert. Momentan befinden sich nur zwei österreichische Staatsbürger direkt in der betroffenen Region. Das alles funktioniert sehr gut. Wir müssen aber weiterhin sehr wachsam sein." Und weiter: "Meine Aufgabe ist, dass ÖsterreicherInnen im Ausland die best möglichen Services zur Verfügung gestellt werden. Das machen wir unter anderem über unsere Homepage." Mittwoch nachmittag bestätigt Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer, dass es  sieben Österreicher, die "wir bei ihrer Ausreise aus Hubei unterstützen", berichtet der Kurier.  Weuters ollen  diese noch "vor dem Wochenende" heimgeholt werden, die teils aus beruflichen, teils aus privaten Gründen sich in China befinden. Ihre Rückholung erfolge "in enger Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern, allen voran Frankreich und Deutschland."

Tiroler in Hubei: "Kommen hier nicht raus"

Robert Moser ist einer der betroffenen Österreicher, konkret befindet sich der Tiroler in der Provinz Hubei, 300 km westlich von Wuhan: In oe24 TV spricht er über seine Situation

"Seit Freitag ist die Stadt unter Quarantäne, auf der Straße gibt es nichts mehr, alle sind aufgefordert, im Haus zu bleiben, die drei Millionen Stadt sieht aus wie eine Geisterstadt. Die lokale Bevölkerung hat uns abgeraten, in ein Krankenhaus zu gehen. Das Problem ist, dass wir, um ausgeflogen zu werden, vorher nach Wuhan müssen, und dort kommen wir aber sofort für einige Woche unter Quarantäne. In den Geschäften sind die Regale komplett leer, aber teilweise gibt es noch etwas. Wir wissen nicht, wie lange die Versorgung hält. Wir müssen schauen, dass wir so schnell wie möglich wegkommen, aber das ist nicht so einfach. Wir wissen einfach nicht, wie wir zum Flughafen kommen sollen, es ist alles abgeriegelt. Wir finden keinen Fahrer, der uns dort hin bringen kann. Wir können nicht selber fahren, da wir kein Auto haben und bei der ersten Autobahnauffahrt steht das Militär, da haben wir erst 200 Meter von den 3km geschafft. Ich hoffe auf eine europäische Lösung. Wir müssen hier so schnell wie möglich weg, sonst weiß ich nicht, wie's weitergehen soll."

Angst habe er keine, als Tiroler habe er 'schon viel erlebt'. Laut seinen Angaben befindet sich der zweite Österreicher in Wuhan direkt.

Aktuell kein Coronavirus in Österreich

Während in Frankreich und Deutschland bereits erste Fälle des Coronavirus diagnostiziert werden könnten, ist in Österreich noch kein einziger Fall bestätigt. Außenminister Schallenberg: "Wir arbeiten hier sehr eng mit dem Innen- und Gesundheitsministerium zusammen. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine bestätigten Fälle von Erkrankungen in Österreich." Hier findet ihr eine Karte auf der die bestätigten Infektionen weltweit in Echtzeit gezeigt werden. 

Coronavirus: Einen konkreten Plan gibt es nicht

Ein Ausbruch des Coronavirus in Österreich ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Einen speziellen Maßnahmenplan für den Fall einer Coronavirus-Epidemie in den Gemeinden gibt es daher aktuell nicht. Das bestätigt Gemeindebundpräsident Alfred Riedl iim Gespräch mit RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko: "Einen speziellen Plan im Falle eines Coronavirus gibt es nicht. Allerdings greifen wie in anderen Krankheits-, Seuchen oder Katastrophenfällen die kommunalen Katastrophenschutzpläne. Bürgermeister, Rettungsorganisationen, Bezirkshauptmannschaften und Landesbehörden stimmen sich darin ab. Wir sind in den Gemeinden mit unseren Partnern sehr gut aufgestellt."

Österreich gut gerüstet

Dass Österreich bestens vorbereitet ist, bestätigt auch Virologe Stephan Aberle auf RMA-Nachfrage.

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