VCÖ-Analyse
Jeder dritte Verkehrstote in Österreich war über 65 Jahre

Im Straßenverkehr ist das Risiko für ältere Menschen besonders hoch: Jeder dritte Verkehrstote im Vorjahr war 65 Jahre oder älter, bei Fußgängerinnen und Fußgängern sogar zwei Drittel.  | Foto: Buurserstraat38/Panthermedia
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Im Straßenverkehr ist das Risiko für ältere Menschen besonders hoch: Jeder dritte Verkehrstote im Vorjahr war 65 Jahre oder älter, bei Fußgängerinnen und Fußgängern sogar zwei Drittel. Das geht aus einer aktuellen Analyse des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) auf Basis von Daten der Statistik Austria hervor.

ÖSTERREICH. Österreichs Bevölkerung altert deutlich: In den kommenden 20 Jahren wird sich die Zahl der über 85-Jährigen auf rund 465.000 verdoppeln, die Zahl der Generation 65 plus auf 2,65 Millionen steigen. Während ältere Menschen nur rund 15 Prozent der Verletzten bei Verkehrsunfällen ausmachten, lag ihr Anteil an den Verkehrstoten bei 33 Prozent – das ist doppelt so hoch. "Gehen und Radfahren sind besonders für ältere Menschen eine gesunde Form der Mobilität. Gleichzeitig zeigt die Unfallstatistik, dass das Verkehrssystem stärker an den demographischen Wandel angepasst werden muss", erklärte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky bei der am Donnerstag online durchgeführten Fachkonferenz.

Besonders betroffen sind Pkw-Insassen (49 Tote, davon 33 Männer und 16 Frauen) und Fußgängerinnen und Fußgänger (31 Tote, davon 9 Männer und 22 Frauen). Zwei Drittel der tödlich verunglückten Fußgängerinnen und Fußgänger waren älter als 65 Jahre. "Verkehrsberuhigung, Tempo 30 in Ortsgebieten, übersichtliche Straßenübergänge und ein dichtes Netz breiter Gehwege können die Sicherheit deutlich erhöhen", so Jaschinsky.

Bei Radunfällen starben sechs Seniorinnen und Senioren mit dem Fahrrad, elf mit dem E-Bike – alle E-Bike-Unfälle betrafen Männer. Auch hier sind baulich getrennte Radwege ein entscheidender Sicherheitsfaktor.

Zwei Drittel der tödlich verunglückten Fußgängerinnen und Fußgänger waren älter als 65 Jahre. | Foto: PinkBadger/panthermedia
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Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, Unfälle zu verursachen: Über 85-jährige Pkw-Lenkende waren 83 Prozent der Unfälle schuld, an denen sie beteiligt waren, die 80- bis 84-Jährigen 77 Prozent. Zum Vergleich: Bei 40- bis 59-Jährigen liegt dieser Anteil bei rund 50 Prozent.

Gesundheit und Mobilität eng verbunden

Die Universität Graz weist auf die gesundheitliche Bedeutung aktiver Mobilität hin: "Wer zu Fuß geht oder Rad fährt, bleibt körperlich fit und im Kontakt mit der Umwelt", erklärte die Wissenschaftlerin Sylvia Titze. Gerade bei über 60-Jährigen haben 85 Prozent zwei bis drei chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arthrose oder Kreuzschmerzen. Regelmäßige Bewegung könne die Lebensqualität und die Anzahl gesunder Lebensjahre erhöhen.

Gerade bei über 60-Jährigen haben 85 Prozent zwei bis drei chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arthrose oder Kreuzschmerzen. Regelmäßige Bewegung könne die Lebensqualität und die Anzahl gesunder Lebensjahre erhöhen. | Foto: pixabay/symbolbild
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Internationale Vorbilder

Deutschland und die Niederlande zeigen Wege, wie ältere Menschen sicher und aktiv mobil bleiben können: In Hannover tauschten Seniorinnen und Senioren im Projekt "Fahrschein statt Führerschein" ihren Führerschein gegen ein Jahresticket für den öffentlichen Verkehr.  92 Prozent der Teilnehmenden waren über 70 Jahre, die Hälfte verlängerte ihr Ticket anschließend – ein Modell, das laut VCÖ auch in Österreich mit dem Klimaticket die Verkehrssicherheit erhöhen könnte.

In den Niederlanden fördert die Initiative "Doortrappen" das sichere Radfahren von Seniorinnen und Senioren, unter anderem durch verbreitete Nutzung von stabilen Drei-Rad-Fahrrädern, um Stürze zu vermeiden und zugleich Gesundheit, soziale Teilhabe und Selbstständigkeit zu stärken.

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Gerade bei über 60-Jährigen haben 85 Prozent zwei bis drei chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arthrose oder Kreuzschmerzen. Regelmäßige Bewegung könne die Lebensqualität und die Anzahl gesunder Lebensjahre erhöhen. | Foto: pixabay/symbolbild
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