Stadtgemeinde Wolfsberg
150 Arbeitsplätze in neuem Industriegebiet
Bei der gestrigen Gemeinderatsitzung wurden Weichen für die Betriebsansiedlung mit 150 Arbeitsplätzen gestellt.
WOLFSBERG. Am Donnerstag stand bei der Sitzung des Wolfsberger Gemeinderates die große Betriebsansiedelung mit rund 150 Arbeitsplätzen im Mittelpunkt. Bereits im Frühjahr wurde der Ankauf eines fünf Hektar großen Grundstücks im Bereich der Autobahnabfahrt Süd beschlossen.
Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise machen sich mit einem Minus von 5,8 Millionen Euro bemerkbar, dennoch will die Stadtgemeinde die örtlichen Vereine unterstützen. Zudem wurde der Dringlichkeitsantrag, wo die Bundesregierung unter anderem aufgefordert wird, die Einnahmenverluste der Gemeinden aufgrund der Corona-Krise zu ersetzen, einstimmig verabschiedet.
Industrie- und Gewerbezone
Bereits im April diesen Jahres beschloss der Wolfsberger Gemeinderat den Ankauf eines fünf Hektar großen Grundstückes im Bereich der Autobahnabfahrt Süd. Ein Teil davon wird vom Flughafen St. Marein zur Erweiterung des Landebereiches genutzt, die übrige Fläche wurde als künftige Industrie- und Gewerbezone reserviert. Hier plant nun ein Industrieunternehmen die Ansiedlung mit rund 150 Arbeitsplätzen – vorausgesetzt die Gemeinde stellt weitere 1,6 Hektar Grundfläche zur Verfügung, die der Investor dringend zusätzlich benötigt.
Der Beschluss zu einem entsprechenden Optionsvertrag ist am Donnerstag, 26. November 2020, im Gemeinderat einstimmig erfolgt. Bürgermeister Hannes Primus: "Nun werden die Verträge mit dem Unternehmen ausgearbeitet. Diese Ansiedlung wäre ein großer Gewinn für unsere Gemeinde." Der Name des Investors wird in diesem frühen Stadium der Verhandlungen noch nicht bekannt gegeben.
Minus von 5,8 Millionen
Das – ebenfalls einstimmig – verabschiedete Nachtragsbudget steht ganz im Zeichen der Corona-Krise: Ein Minus von 5,8 Millionen Euro, großteils verursacht durch Ausfälle bei den Ertragsanteilen um 3,3 Millionen Euro und bei der Kommunalsteuer von rund 900.000 Euro konnte durch die Inanspruchnahme zusätzlicher Investitionsförderungen von Bund und Land nur teilweise kompensiert werden. Der Großteil der verbliebenen Lücke wird durch ein "inneres Darlehen" in Höhe von rund einer Millione Euro aus dem Topf der "Sonderrücklage Hausbesitz, Wohn- und Geschäftsgebäude" ausgeglichen.
Vereine unterstützen
Trotz der angespannten Finanzlage gibt es seitens der Gemeinde ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der örtlichen Vereine. So sind im Budget unter anderem 100.000 Euro an Fördermittel für Sportvereine, 20.000 Euro für die Kultur, 33.000 Euro für Soziales, aber auch 54.000 Euro für Anschaffungen der Feuerwehren, 25.000 Euro für Land- und Forstwege und 65.000 Euro für Gewerbeförderung vorgesehen. "Die Vereine brauchen unsere Hilfe, da sie komplett ohne Einnahmen dastehen", betont Bürgermeister Primus, "wir hoffen, dass das Vereinsleben nach Corona bald wieder durchstarten kann."
Bund soll Gemeinden finanziell
Einstimmig verabschiedet wurde ein von Stadtrat Jürgen Jöbstl und der SP-Fraktion eingebrachter Dringlichkeitsantrag, in dem die Bundesregierung unter anderem aufgefordert wird, die Einnahmenverluste der Gemeinden aufgrund der Corona-Krise zu 100 Prozent zu ersetzen und den Gemeinden auch den Zugang zu zinsgünstigen Krediten über die Bundesfinanzierungsagentur zu ermöglichen.
Beitritt zur LKW-Sammelklage
Offiziell beschlossen wurde der Betritt zur Sammelklage gegen die von Europäischen Union wegen Kartell-Preisabsprachen verurteilten Hersteller von LKW und Feuerwehr-Fahrzeugen. Für Wolfsberg geht es dabei um die Anschaffungen von acht Feuerwehr-LKWs mit einem Gesamtkaufpreis von 2,085 Millionen Euro und neun Bauhof Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von 1,8 Millionen Euro.
Ein erfreuliches Detail zum Schluss: Mit 440.000 Euro wird seitens der Stadtgemeinde die letzte Rate für das ÖBB-Projekt "Unterführung St. Jakober Straße" überwiesen und somit diese wichtige Investition finanziell komplett abgeschlossen.
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