Corona-Krise
Anschober: "Jetzt werden alle 918 Alten- und Pflegeheime getestet"

Gesundheitsminister Rudi Anschober (Die Grünen) präsentiert den Plan der Regierung zur weiteren Corona-Eindämmung. | Foto: ORF
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Bei einer Pressekonferenz der Bundesregierung sprechen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) über "Containment" und präsentieren den Plan der Regierung zur weiteren Corona-Eindämmung. Man wolle auf alle Fälle eine zweite Infektionswelle verhindern, was äußerst schwierig werde. Wichtigste Neuerungen: Mitarbeiter und Bewohner in allen 918 Alten- un Pflegeheimen werden jetzt getestet.

ÖSTERREICH. Trotz guter Nachricht, dass die Zahlen der Corona-Neuinfektionen niedrig bleiben, muss nun entschieden werden, welche Versuche der weiteren Virus-Eindämmung jetzt gesetzt werden.  Wichtig ist die exaktere Erfassung der Infizierten und Erkrankten durch mehr Tests oder der verbesserte Schutz von Risikogruppen. Personen mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion müssen rasch getestet und isoliert werden.

Zahl der Intensivpatienten stabil

Anschober meint, dass die Lage noch immer äußerst besorgniserregend sei: Es gebe mehr als 2 Millionen Erkrankte, eine Million davon in Europa, damit sei Europa weiterhin das Epizentrum. In den vergangenen 24 Stunden habe es ein Plus von mehr als 10.000 Tote gegeben. In Österreich habe man die besten Zahlen, in Summe seien nur 5063 Erkrankte Personen zu verzeichnen und die Zahl sinkt, 967 sind hospitalisiert und nur 238 auf der Intensivstation. "Da sind wir Gottseidank stabil", so Anschober. 0,9 Prozent sei die aktuelle Tagessteigerung, man wolle auch keine zweite Welle mehr riskieren wie man sie Mitte März hatte. Die effektive Reproduktionszahl lag im März bei 3, 5 und aktuell bei 0,65. "Das ist deutlich unter der eins, und das ist der richtige Weg und war unser Ziel, den Faktor wollen wir weiter nach unten bringen", so Anschober.

Explodierende Zahlen in England

"Die Zahl der Neuerkrankungen liegt in Österreich bei 1,8 Prozent, in Spanien bei 3,2  Prozent, in Schweden bei besorgniserregenden 5,7 Prozent. Die Schweiz schaffte es auf 2,2 Prozent, Italien auf  2,5 Prozent, alarmierend die Zahlen in Großbritannien mit 7,5 Prozent, in Deutschland 3 Prozent", so Anschober: "Das heißt, die Richtung stimmt." Und weiter: "Phase zwei der langsamen Öffnung wird noch herausfordernder als Phase eins, um eben keine zweite Infektionswelle zu riskieren." Eine gesicherte, kontrollierte Öffnung muss erfolgen.

Containment 2.0-Strategie

Die Regierung spricht dabei von einer 'Containment 2.0-Strategie': Man müsse ein 'Kontaktpersonenmanagement' durchführen und Infizierte sofort isolieren und die Kontakte verfolgen. Dabei müsse man rasch vorgehen: Rasch testen und Personenkontakte abklären, um die Eingrenzung zeitlich rasch einzugrenzen und Neuansteckungen zu verhindern. "Daher werden nicht nur Verdachtsfälle getestet", so Anschober: "Österreich sei übrigens Test-Weltmeister, nur die Schweiz und  Deutschland haben mehr getestet. Viel mehr als Spanien und Schweden oder England und Frankreich oder in Südkorea." Niedergelassene Ärzte sollen Testungen anordnen. Mitarbeiter in Gesundheitsberufen werden nun intensiv getestet. Neu ist, dass nun vor allem auch Mitarbeiter im Handel getestet werden, um zu sehen, ob es zu Infektionen kam.

918 Pflege-und Altenheime werden jetzt getestet

Die größte Neuerung ist die Testung aller Mitarbeiter und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen, die jetzt kommen soll. "Das sind 130.000 Menschen in allen 918 Heimen in Österreich", so Anschober. "Das wird eine Herausforderung aber wir wollen die Risikogruppe schützen, die Ergebnisse sollen in 48 Stunden vorliegen." Weiters hilft die Exekutive bei der Kontaktverfolgung. Innenminister Nehammer: "Unsere Experten werden mit der Gesundheitsbehörde daher sehr eng zusammenarbeiten, um den Infektionsherd rasch einzudämmen." Die Polizei werde zusätzlich um noch schneller werden zu können, mithelfen, die Infektionsketten zu unterbrechen, die Polizei kann hier der Sicherheitshebel sein, um dies zu tun und einen 'Flächenbrand' zu verhindern, so Nehammer.

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Schwerpunkte bei Tests nun in Altersheimen
Gesundheitsminister Rudi Anschober (Die Grünen) präsentiert den Plan der Regierung zur weiteren Corona-Eindämmung. | Foto: ORF
Gesundheitsminister Rudi Anschober (Die Grünen) präsentiert den Plan der Regierung zur weiteren Corona-Eindämmung. | Foto: ORF

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