Hitzewelle
Extreme Hitze wird zur Gesundheitsgefahr
Die erste Hitzwelle des Jahres trifft Österreich diese Woche. Die Temperaturen klettern auf bis zu 35 Grad hinauf. Die Naturschutzorganisation WWF warnt vor gesundheitlichen Folgen der Hitze, die durch Bodenversiegelung verstärkt wird.
ÖSTERREICH. Mehr als 235.400 Hektar Boden ist in Österreich versiegelt. Das entspricht beinahe der Fläche Vorarlbergs. Der dadurch verursachte Lärm, sowie die steigende Hitze wird vor allem für ältere Menschen in urbanen Räumen zunehmend zur gesundheitlichen Belastung.
Bis 2080 Verdreifachung der Hitzetote
Laut der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) gab es in den letzten sechs Jahren im Schnitt jährlich etwa 500 hitze-bedingte Todesopfer. Hohe Temperaturen, vor allem in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit sind besonders gefährlich für ältere Menschen, Kinder und Personen mit Herz- Kreislauferkrankungen oder eingeschränkter Mobilität.
Diese Gefahr ist in den letzten Jahren größer geworden. Laut der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie) ist die Anzahl der Hitzetage, an denen das Thermometer nie weniger als 30 Grad anzeigt, in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter rechnet bis 2080 mit einer Verdreifachung der Hitzetoten, sollte die Erderhitzung weiter ungehindert voranschreiten.
Flächenfraß
Obwohl sich Österreich seit 2002 das Ziel steckt, die Bodenversiegelung auf 2,5 Hektar pro Tag zu beschränken, werden hierzulande dennoch 13 Hektar täglich verbaut. Das entspricht circa 20 Fußballfeldern an Boden, der versiegelt wird.
Der hohe Bodenverbrauch führt vor allem in Städten zu sogenannten Hitzeinseln. Durch den Mangel an Grünflächen, die als natürliche Klimaanlagen fungieren, staut sich die Hitze in der Stadt an. Dadurch, dass die aufgeheizten Flächen auch in der Nacht Wärme abgeben, kühlen die Nächte nur wenig ab.
„Unverbautes Grünland, Wälder und Flüsse sind wie eine riesige Klimaanlage. Parkplätze, Straßen, Gewerbeparks und andere verbaute Flächen zerstören diese Gratisleistung der Natur. Gerade dicht verbaute Ballungszentren werden während Hitzewellen zu regelrechten Backöfen, die unsere Gesundheit und Lebensqualität belasten“, erklärt Maria Schachinger, Bodenschutzexpertin beim WWF Österreich.
Ursachen des Bodenverbrauchs
Die Umweltschutzorganisation WWF sieht vor allem drei große Treiber des Bodenverbrauchs. Zum Ersten steigt die Zahl an großen Supermärkten, Gewerbeparks oder Industriegelände in der Umgebung von Siedlungen an. Das führt dazu, dass Ortskerne leer stehen, während riesige Flächen als Parkplätze dienen müssen.
Daraus folgt die Problematik der erhöhten Verkehrsbelastung, was wiederum mehr Autobahnen und Flächenverbrauch befeuert. Drittens sieht der WWF die Errichtung von Großinfrastruktur, wie beispielsweise industriellen Skigebieten, als Teilursache.
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