SPÖ-Kandidat Andreas Babler
„FPÖ nicht in kleinen Teilen kopieren“

"Der Marxismus war prägend in meinen Jugendorganisationsjahren“, betonte Babler. | Foto: Screenshot orf.at
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Am 3. Juni stimmt die SPÖ in Linz darüber ab, wer sie künftig anführt. Andreas Babler hatte eine Stichwahl unter den Mitgliedern gefordert, Befragungssieger Hans Peter Doskozil war hingegen nur für einen Entscheid der Delegierten am Parteitag zu haben. Am Mittwochabend machte Babler noch einmal klar, inwiefern er sich von seinem Konkurrenten unterscheidet und welches Verhältnis er zum Marxismus hat.

ÖSTERREICH. Der Traiskirchner Bürgermeister positionierte sich auf Puls24 zunächst klar:  "Ich bin Marxist". "Ich bin marxistisch orientiert seit meiner Jugendorganisation. Aber Marxist ist natürlich ein hartes Wort manchmal." Stalin und andere Diktatoren, die sich auf diese Ideologie bezogen, lehne er natürlich ab. Für Babler sei der Marxismus einfach "eine gute Brille, um ökonomische Zusammenhänge gut verstehen zu können". Er beschränkt sich aber nicht nur darauf, betonte er. "Ich kenne genauso neoliberale Philosophen, mit denen ich mich auseinandersetze." Nachsatz: "Aber ich finde schon, dass der Zugang, zu erklären, wie die Ausbeutung im Lohnprozess und viele andere Geschichten organisiert sind, sicher eine Berechtigung hat."

Angesprochen auf seine Aussage, dass er ein Marxist sei, ergänzte Babler dann in der ZIB2: „Mein Programm ist tief sozialdemokratisch verwurzelt. Der Marxismus war prägend in meinen Jugendorganisationsjahren.“ Heute sei er jedenfalls „kein Marxist mehr“ in einer radikalen Auslegung.

Offenbar gehe es manchen darum, seine Person zu verhindern, meinte Doskozil.  | Foto: APA Picturedesk
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"Weniger auf Umfragen schauen"

Warum er der bessere Kandidat als Doskozil sei? Sein Ziel sei es, „ein Comeback der Sozialdemokratie auf mehreren Ebenen vorzubereiten“, er wolle „einen neuen Stil in die Partei bringen“ und weniger auf Umfragen schauen. Weiters seien höhere Löhne in Abstimmung mit den Gewerkschaften oder auch eine Frauenquote in Unternehmen für ihn ganz klar auf der Agenda. „Da unterschieden wir uns diametral.“ Gleichzeitig verwies Babler auf seine starke Mobilisierung aus dem Pool der Nicht- und FPÖ-Wählerinnen und -Wähler auf kommunaler Ebene. Die Frage sei, „wie man die FPÖ besiegen will und nicht in kleinen Teilen kopieren mag“.

„Nicht für Hinterzimmerpolitik“

Babler spricht sich für eine Stichwahl aus, weil das Ergebnis der Mitgliederbefragung so knapp war und man eine "Klarheit" brauche. Das Ergebnis am Parteitag sei dann „bindend“. Spekulationen, dass es ein Angebot Bablers an Doskozil gebe, dass der Traiskirchner Bürgermeister den Parteivorsitz übernimmt und Doskozil als Spitzenkandidat bei den nächsten Wahlen antreten soll, verneinte Babler. Er sei auch nicht „für diese Hinterzimmerpolitik“, erklärte er in Anspielung auf die Sitzungen der SPÖ-Gremien am Dienstag.

Wer soll künftig den SPÖ-Parteivorsitz innehaben?

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