Corona-Welle in China
Keine EU-Einigung auf Testpflicht für Einreisende

Österreich befürwortet ein einheitliches Vorgehen der EU bei der Einreise aus China, lehnt einen Alleingang aber ab. | Foto: citronenrot
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Viele Länder blicken derzeit mit Sorge nach China und auf die dort grassierende Corona-Welle. In der Frage um eine gemeinschaftliche Testpflicht für Einreisende aus China konnten die EU-Staaten aber keine Einigung erzielen. Stattdessen sprachen sie eine Empfehlung aus. Österreich testet indessen bereits das Abwasser von chinesischen Flugzeugen.

ÖSTERREICH/CHINA. Nach dem plötzlichen Ende der chinesischen Null-Covid-Politik wird das Land derzeit von einer massiven Infektionswelle heimgesucht. In ganz Europa geht die Sorge vor dem Einschleppen neuer Corona-Varianten um. Italien, Frankreich und Spanien haben deshalb bereits Covid-Tests für Ankommende aus China angeordnet. Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) sprach sich zu Beginn der Woche gegen ein solch nationales und stattdessen für ein EU-weites Vorgehen aus.

Nach einwöchigen Beratungen von Beamten und Beamtinnen im Rahmen des Krisenmechanismus beschränkt sich die EU allerdings nur auf eine "nachdrückliche" Empfehlung zur Testpflicht vor dem Abflug aus China, wie die Austria Presse Agentur (APA) am Mittwochabend berichtete. Zudem wird zum Maskentragen und zu Abwasserkontrollen geraten. Und Reisende aus China sollen bei der Ankunft in der EU stichprobenartig getestet werden.

Keine Einigung auf Testpflicht

Die EU-Staaten waren in der Debatte untereinander gespalten und konnten sich dementsprechend nicht auf eine gemeinsame Regelung einigen. Während sich etwa Italien für eine Testpflicht starkmachte, zeigte sich Deutschland zurückhaltender. Österreich kündigte bereits im Vorfeld an, sich bei einem einheitlichen Vorgehen der EU unter bestimmten Bedingungen anzuschließen. "Sofern sich die EU auf eine Testpflicht vor dem Abflug einigt, würde Österreich das auch entsprechend umsetzen. Eine Testpflicht erst bei der Einreise halte ich für wenig sinnvoll", teilte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch der APA mit.

Österreich testet Abwasser von Flugzeugen

Indes begann Österreich bereits mit der Untersuchung des Abwassers von allen Flügen aus China. Die Proben würden direkt aus den Abwassertanks der Flugzeuge entnommen – damit könnten neue Virusvarianten besonders genau entdeckt werden, hieß es in einer Ankündigung des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Auch die Kläranlage des bei Touristen aus China beliebten Ortes Hallstatt sollen ins Abwassermonitoring des Bundes einbezogen werden.

Tourismus ortet noch keinen Ansturm

Die österreichische Tourismus-Branche erkennt derzeit noch keinen akuten Gäste-Ansturm aus China. Man rechne aber damit, dass sie früher oder später wieder kommen werden, wie der Präsident der österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veith, am Mittwoch im Ö1 Morgenjournal erklärte. Dominic Schmid, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Wien, rechnet ab Ostern wieder mit einem verstärkten Aufkommen von chinesischen Gästen.

China empört über Beschränkungen

Empört über die in Europa geführte Debatte reagierte die chinesische Regierung. Die von einigen Ländern verhängten Einreisebeschränkungen hätten keine wissenschaftliche Grundlage und seien teilweise inakzeptabel, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Mao Ning, am Dienstag. Sie kündigte Gegenmaßnahmen an.

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