Digitalisierungsreform
Laptops und Tablets für Schüler ab 2021/22

Schulkinder bekommen künftig Laptops oder Tablets. | Foto: Symbolbild: Unsplash/Annie Pratt
  • Schulkinder bekommen künftig Laptops oder Tablets.
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Die Regierung hat heute ein 200-Millionen-Euro-Paket für die nächsten Jahre angekündigt, beginnend mit dem kommenden Schuljahr 2020/2021. Schüler der ersten Klassen an AHS-Unterstufen und Neuen Mittelschulen erhalten schrittweise Laptops bzw. Tablets.

ÖSTERREICH. Ein zentraler Schritt der Digitalisierungs-Reform ist die Bereitstellung von Laptops und Tablets. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zog den Vergleich mit der Gratis-Schulbuchaktion aus der Kreisky-Ära. "Wir haben sehr stark davon profitiert, dass unter Bruno Kreisky die Schulbuchaktion eingeführt wurde. Das hat die Schule verändert und geprägt." Der nächste Schritt sei nun im 21. Jahrhundert die Ausstattung der Schüler mit Tablets und Laptops.

Erhalten werden die mobilen Endgeräte jeweils die Schüler der fünften Schulstufe. Ausnahme: Im ersten Jahr 2021/22 sind sowohl die fünfte als auch die sechste Schulstufe erfasst. Die Auswahl des Gerätetyps soll den Schulen obliegen, dadurch sollen die Wartung und der Support pro Standort vereinfacht werden. Geplant ist, von den Eltern einen sozial gestaffelten Finanzierungsanteil von 25 Prozent einzuheben, dafür sollen die Geräte auch privat und in den Ferien genutzt werden dürfen. „Wir wollen die Geräte in den Sommermonaten nicht wegnehmen“, begründete Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) den Privatanteil. Mit den Eltern werde ein Nutzungsvertrag abgeschlossen, Details werden in den kommenden Monaten ausgearbeitet. So soll etwa geregelt werden, was bei einem Verlust passiert bzw. wie eine Versicherungslösung aussehen könnte.

Ebenso erhalten Lehrer Endgeräte, im Bundesschulbereich werden im Zuge von Baumaßnahmen Computer-Arbeitsräume für die Pädagogen geschaffen. Verbesserungsbedarf ortet Faßmann zudem  bei der Infrastruktur: Erst 65 Prozent der Schulen haben heute eine Glasfaser-Breitband-Anbindung und erst 55 Prozent der heimischen Schulen haben WLAN im Haus. „Die Schulen sind ganz gut mit IT-Infrastruktur ausgestattet, aber nicht sehr gut“, meinte der Bildungsminiter. Bis 2023 soll es eine flächendeckende Breitbandausstattung geben.

Aus für das analoge Klassenbuch

Nach den Erfahrungen aus dem "Distance-Learning" im Zuge der Corona-Krise möchte Faßmann auch gleich den Schwung mitnehmen. Das Portal „Digitale Schule“ soll als Ersatz für Klassenbuch und Mitteilungsheft dienen und künftig für die Kommunikation unter Lehrenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern eingesetzt weden. Analoge Klassenbücher oder Mitteilungshefte sollen damit der Vergangenheit angehören. Lern-Apps werden künftig geprüft und mit einem Gütesiegel versehen.„Es entsteht derzeit viel digitales Material – vieles ist nicht ganz so gut, manches ist gut, vieles ist nicht bekannt“, so Faßmann. Die vom Bildungsministerium bereitgestellte Eduthek soll ebenfalls überarbeitet, sortiert und an Lehrpläne angepasst werden.

Von dem Digitalisierungsschub an den Schulen erhofft sich Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck eine Steigerung des Interesses der Schüler einen Beruf in der Technik- und IT-Branche zu wählen. Denn: "Wir legen einen Grundstein für eine neue Bildung in der digitalen Welt." Das digitale Klassenzimmer sei "die Eintrittskarte in ein erfolgreiches und spannendes Berufsleben". 20.000 neue Jobs entstehen jedes Jahr im Digitalisierungsbereich, so die Ministerin.

SPÖ: Faßmann verschläft Digitalisierung vier Jahre lang

SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid kritisierte den Vergleich mit Kreisky: „In Wahrheit hat sich die türkis-grüne Regierung von der Idee des Gratis-Schulbuchs heute verabschiedet.“ Tablet bzw. Laptop müssten als Lernwerkzeuge so wie Schulbücher kostenlos sein. „Das dicke Ende kommt für die Familien dann, wenn ihnen im Herbst 2021 plötzlich eine Rechnung der Schule ins Haus flattert“. Unter Hammerschmid sei das Digitalisierungskonzept „Schule 4.0“ fix und fertig ausgearbeitet worden: „Faßmann hat dann 2018 das Projekt gestoppt und jahrelang einfach nichts gemacht“, so Hammerschmidt in einer Aussendung.

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