Entgegen Europa-Trend
Rückgang an Asylanträgen setzt sich fort

Entgegen dem europäischen Trend verzeichnet Österreich weiterhin einen rückläufigen Asyl-Trend: Im Jänner wurden mit 2.287 Ansuchen ein Minus von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. | Foto: WKK/Just
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  • Entgegen dem europäischen Trend verzeichnet Österreich weiterhin einen rückläufigen Asyl-Trend: Im Jänner wurden mit 2.287 Ansuchen ein Minus von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet.
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Entgegen dem europäischen Trend verzeichnet Österreich weiterhin einen rückläufigen Asyl-Trend: Im Jänner wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 2.287 Ansuchen ein Minus von 47 Prozent verzeichnet. Zudem gab es auch deutlich weniger Aufgriffe an Österreichs Grenzen. Das Innenministerium führt dies auf eine Veränderung der Fluchtrouten zurück.

ÖSTERREICH. Nachdem sich die Zahl der Asylanträge im vergangenen Jahr von Februar bis Oktober deutlich erhöht hat (von 2.622 auf 9.893 Anträge), fiel sie im November (2.537) und Dezember (2.508) wieder deutlich ab. Auch im Jänner 2024 setzte sich der rückläufige Trend weiterhin fort: So wurden 2.287 Ansuchen gestellt, im Vergleichsmonat 2023 waren es noch 4.288 (minus 47 Prozent).  

Auffallend ist, dass zunehmend Frauen Asylbegehren in Österreich stellen.  | Foto: Land Steiermark/Peter Drechsler
  • Auffallend ist, dass zunehmend Frauen Asylbegehren in Österreich stellen.
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Deutlicher Anstieg bei Frauen

Mit 1.393 Anträgen stellten im Jänner Syrerinnen und Syrer die größte Flüchtlingsgruppe dar. Dahinter folgten Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit (225 Anträge), Türkinnen und Türken (94 Anträge), Somalierinnen und Somalier (87 Anträge) und staatenlose Personen (57 Anträge).

Auffallend ist, dass zunehmend Frauen Asylbegehren in Österreich stellen. Insgesamt 1.022 Anträge wurden im Jänner nach Angaben des Innenministeriums von Frauen eingebracht – die restlichen 1.265 Ansuchen wurden von Männern gestellt. Frauen machten somit einen Anteil von 45 Prozent aus. Im Vergleich mit den Zahlen des Gesamtjahres 2023 (24 Prozent) zeigt sich ein deutlicher Anstieg. 

Verstärkte Kontrollen an Grenzen

Der Rückgang lässt sich auch an den Aufgriffszahlen an Österreichs Grenzen festmachen. So gab es laut APA im an Ungarn grenzenden Burgenland im Jänner 100 Aufgriffe, während es im Vorjahreszeitraum noch 2.261 waren. Das Innenministerium führt dies auf eine Veränderung der Fluchtrouten zurück, die aufgrund der verstärkten Kontrollen in Österreich eingetreten sei.

Im Vergleich dazu verzeichnen Slowenien (plus 47 Prozent) sowie Bosnien und Herzegowina (plus 75 Prozent) im Jänner die höchste Steigerung bei den Aufgriffen. Bereits 75 Prozent der Gesamtaufgriffe auf dem Balkan umfasst damit diese "Küstenroute" mit dem Ziel Italien.

Der Rückgang lässt sich auch an den Aufgriffszahlen an Österreichs Grenzen festmachen. So gab im an Ungarn grenzenden Burgenland im Jänner insgesamt 100 Aufgriffe, während es im Vorjahreszeitraum noch 2.261 waren.  | Foto: derWaltl
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Österreich gegen den Europa-Trend 

In Europa wurden im Jänner mit mehr als 77.571 Asylanträgen beinahe so viele Ansuchen wie im Vorjahr gestellt (minus fünf Prozent). Besonders in Griechenland (plus 46 Prozent) und in Italien (plus 45 Prozent) ist die Zahl der Anträge im Vormonat stark gestiegen. Österreich liegt hochgerechnet auf die Bevölkerung in der europaweiten Statistik auf dem achten Platz und damit deutlich weiter zurück als in den vergangenen Jahren. 

1.460 positive Asylbescheide

Wie die Zahlen des Innenministeriums weiters zeigen, wurden im Jänner 1.460 Asylanträge positiv beschieden. Hinzu kamen 523 Personen, denen subsidiärer Schutz gewährt wurde, und 71 Antragsstellerinnen und -steller, die aufgrund besonders berücksichtigenswerten Grünen einen Aufenthaltstitel erhielten. 36.563 Verfahren führt das Ministerium als offen an. 

Mit 1. Februar befanden sich 77.337 Personen in der Grundversorgung, womit die Zahl im Vergleich zu 2023 (92.929) deutlich zurückgegangen ist. Mit Ausnahme des Vorjahrs gab es jedoch zuletzt im Jahr 2017 mehr Personen, die auf dieser Ebene versorgt wurden. Dieser Umstand hängt jedoch weniger mit der tatsächlichen Anzahl an Asylwebern zusammen als mit Vertriebenen aus der Ukraine, die mit 1. Februar 52 Prozent der Grundversorgung ausmachen. 

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