Aschermittwoch-Reden
Van der Bellen mahnt FPÖ, ÖVP und SPÖ zu Mäßigung

Am Aschermittwoch werden in Österreich traditionellerweise Reden gehalten – so auch im heurigen Superwahljahr von FPÖ, ÖVP und SPÖ. Im Vorfeld der Veranstaltungen, in denen wohl heftige Abrechnung zu erwarten sind, wendet sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Redner und bittet darum, "einmal kurz innezuhalten". | Foto: Roland Ferrigato
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  • Am Aschermittwoch werden in Österreich traditionellerweise Reden gehalten – so auch im heurigen Superwahljahr von FPÖ, ÖVP und SPÖ. Im Vorfeld der Veranstaltungen, in denen wohl heftige Abrechnung zu erwarten sind, wendet sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Redner und bittet darum, "einmal kurz innezuhalten".
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  • hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt

Am Aschermittwoch werden in Österreich traditionellerweise Reden gehalten – so auch im heurigen Superwahljahr von FPÖ, ÖVP und SPÖ. Im Vorfeld der Veranstaltungen, in denen wohl heftige Abrechnung zu erwarten sind, wendet sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Redner und bittet darum, "einmal kurz innezuhalten".

ÖSTERREICH. Mit FPÖ, SPÖ und ÖVP laden am Abend drei Parteien zum politischen Aschermittwoch ein. Im Vorfeld der EU-Wahl im Juni und der Nationalratswahl, die wohl am 29. September stattfinden wird, ist zu erwarten, dass sich FPÖ-Chef Herbert Kickl in Ried, SPÖ-Chef Andreas Babler in Kobenz und ÖVP-Chef Karl Nehammer in Klagenfurt in ihren politischen Reden nichts schenken werden. Das scheint auch Alexander Van der Bellen bewusst zu sein, der im Vorjahr selbst zur Zielscheibe von Kickls Aschermittwoch-Rede wurde und als "Mumie in der Hofburg", "senil" und als "größter Staats- und Demokratiegefährder" verunglimpft wurde. 

"Wir" und "die anderen"

Auf X (vormals Twitter) kritisiert der Bundespräsident, dass bei den traditionellen Reden "immer öfter über Menschen geredet" werde, anstatt mit ihnen. Die "Anderen", so Van der Bellen, seien die, "über die man sich getrost lustig machen kann. Jene, auf die man herabsehen kann". Immer öfter werde in den Reden zwischen "uns" und "den Anderen" unterschieden, kritisiert Van der Bellen:

"Die Anderen", das wären dann zum Beispiel die Bösen, die Unfähigen, die Korrupten. Und "wir", das wären dann natürlich die Guten. Jene, die recht haben – und das Recht über die Anderen zu urteilen". 

"Halten Sie kurz inne"

Als Bundespräsident, als Bürger, als Mitmensch und vielleicht auch manchmal als "der Andere" bitte er gerade am heurigen Aschermittwoch darum, "einmal kurz innezuhalten". Dies würden besonders die Ereignisse in den letzten Tagen – womit der Bundespräsident wohl auf die Causa rund um die Journalistin Föderl-Schmid anspielt – und das bevorstehende Wahljahr notwendiger denn je machen: "Egal, ob Sie eine Rede vor tausenden Menschen halten, im Freundeskreis ein Gerücht weitererzählen oder einen Witz auf Kosten anderer machen. Egal, ob das alles in den sozialen Medien oder offline geschieht". 

Jeder trage Verantwortung für das Wohl in der Gesellschaft

Van der Bellen fordert auf, kurz zu überlegen: "Würden Sie das der Person, um die es geht, auch direkt sagen und ihr dabei in die Augen schauen? Schaden Sie diesem Menschen damit? Verletzen Sie diese Person damit? Haben Sie ihre Behauptung, das Gerücht überprüft, gegengecheckt?"

Dies alles gelte es am Aschermittwoch, "aber auch sonst in Zukunft" zu bedenken, bevor man über andere redet oder schreibt. Schließlich würden es alle in der Hand haben, "wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauensvoll oder wie vergiftet", so der Bundespräsident: "Wir alle tragen die Verantwortung für das Wohl in unserer Gesellschaft". 

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