Saisonsieg zwölf für Kraft
Historischer ÖSV-Vierfachsieg in Trondheim
Auf der neuen Großschanze in Trondheim feierten die ÖSV-Adler am Mittwoch einen historischen Vierfachsieg. Eine solche Leistung konnte letztmals am 20. Jänner 1980 vollbracht werden, als die ersten vier Plätze im kanadischen Thunder Bay an Österreicher gingen. Überflieger Stefan Kraft durfte sich über seinen zwölften Saisonsieg freuen, dahinter folgten Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Daniel Huber. Mit Michael Hayböck landete ein weiterer ÖSV-Adler als Sechster auf einem Spitzenplatz.
ÖSTERREICH/NORWEGEN. Mit dem Sieg in Trondheim – seinem 116. Weltcup-Podestplatz – konnte Kraft seinen Vorsprung im Gesamtweltcup auf den Japaner Ryoyu Kobayashi vier Bewerbe vor Saisonende auf 303 Punkte ausbauen. Da sich der Japaner, der am Dienstag noch auf der Normalschanze siegreich war, nach zwei verpatzten Sprüngen mit dem 14. Platz begnügen musste, könnte Kraft sich bereits auf der nächsten Raw-Air-Station auf der Skiflugschanze in Vikersund die große Kristallkugel sichern.
Auch in der Raw-Air-Wertung, in der noch drei Bewerbe ausstehen, konnte Kraft seinen Vorsprung weiter ausbauen. Er liegt nun 26 Punkte vor Bergisel-Sieger Hörl, während der Norweger Johann Andre Forfang als Dritter bereits einen Rückstand von 46,9 Zählern hat. Im Nationencup liegen die dominanten ÖSV-Adler bereits 2.242 Punkte vor Deutschland.
"Brutale Teamleistung"
Daniel Tschofenig, der seinen ersten Einzel-Weltcup nur um einen Punkt verpasste, zeigte sich mit seinem zweiten Platz mehr als zufrieden: "Es ist extrem befriedigend, nach einer durchwachsenen Saison wieder dazustehen". Jan Hörl sprach von einer "brutalen Teamleistung" und erklärte, dass das ÖSV-Team den historischen Vierfachsieg am Abend noch feiern werde: "Das ein oder andere Bier wird es schon geben, aber es ist noch eine Station (in der Raw Air, Anm.) und da müssen wir auch performen".
Auch Daniel Huber zeigte sich nach dem Springen in Trondheim überglücklich: "Sensationell. Wir haben gewusst, dass wir echt geil Skispringen, aber dass so etwas passiert, das ist ein besonderer Tag und schwer zu glauben". Einen großen Anteil an der erfolgreichen Saison dürfte heuer auch das Teamgefüge haben. "Es macht genial viel Spaß, mit dieser Mannschaft unterwegs zu sein. Wir haben einen irrsinnigen Schmäh rennen und wir sind wirklich gute Freunde. Das sagen wir nicht nur so, sondern wir leben es auch. Das macht extrem viel aus, zusammen mit den Trainern", so der Salzburger.
Erst dritter Vierfachsieg der Geschichte
Auch Coach Windhölzl sprach von einem "Wahnsinnstag". Er sei selbst "ein bisschen" sprachlos und überrascht gewesen, dass es so ausgegangen ist. "Das zeichnet die Arbeit über den Sommer und Herbst hinweg aus, dass wir die ganze Saison fit und am Ende extrem leistungsfähig sind".
Ein Vierfachsieg für die ÖSV-Adler gab es letztmals vor 44 Jahren, als Armin Kogler, Hubert Neuper, Toni Innauer und Klaus Tuchscherer an der Spitze standen. Ansonsten gelang dieses Kunststück bisher nur vier Slowenen beim Skifliegen 2022 in Planica.
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