Forstinger-Insolvenz
758 Gläubiger fordern 21,1 Millionen Euro

Im Rahmen der Sanierung des Autozubehörhändlers Forstinger wurden von 236 Gläubigerinnen und Gläubigern sowie 522 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer Forderungen in Höhe von rund 21,1 Millionen Euro angemeldet. | Foto: Forstinger
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  • Im Rahmen der Sanierung des Autozubehörhändlers Forstinger wurden von 236 Gläubigerinnen und Gläubigern sowie 522 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer Forderungen in Höhe von rund 21,1 Millionen Euro angemeldet.
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Nachdem am Montag erstmals die Gläubigerinnen und Gläubiger von kika/Leiner zusammengekommen waren, beschäftigte sich das Landesgericht St. Pölten am Dienstag bereits mit der nächsten Insolvenz. Im Rahmen der Sanierung des Autozubehörhändlers Forstinger wurden von 236 Gläubigerinnen und Gläubigern sowie 522 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer Forderungen in Höhe von rund 21,1 Millionen Euro angemeldet.

ÖSTERREICH. Bislang wurden 14,4 Millionen Euro der Gesamtforderungen vom zuständigen Insolvenzverwalter anerkannt, wie der Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) am Dienstag bekannt gab. Darin sei auch die Dienstnehmerforderung in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro enthalten. Die restlichen knapp 6,7 Millionen Euro werden aktuell noch bestritten und "müssen vom Insolvenzverwalter noch final geprüft werden", erklärte Brigitte Dostal, Leiterin des KSV1870 Insolvenz Wien/Niederösterreich/Burgenland. Dostal rechnet damit, dass bis zur Sanierungsplantagsatzung am 26. September noch ein Teil der Forderungen anerkannt werden wird. 

Mit Ende August schließt Forstinger einen Teil seiner Filialen.  | Foto: BRS
  • Mit Ende August schließt Forstinger einen Teil seiner Filialen.
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Fortführung Forstingers im Interesse der Gläubiger

In der Tagsatzung sprach sich der zuständige Insolvenzverwalter Friedrich Nusterer für eine Fortführung des Unternehmens aus. So liege der Fortbetrieb Forstingers im Interesse der betroffenen Gläubiger. Dostal erklärte, dass im Falle einer Schließung des Unternehmens mit massiven negativen Konsequenzen zu rechnen sei:

"Die Insolvenzforderungen würden drastisch ansteigen und könnten sogar bis zur 'Massearmut' führen. Im Worst-Case-Szenario bedeutet das einen Totalausfall der Gläubigerforderungen am Ende des Verfahrens."

Aufgrund der Angaben des Insolvenzverwalters zur bisherigen Fortführung im Sanierungsverfahren sowie im Hinblick auf den bereits vorliegenden Sanierungsplan genehmigte das Landesgericht St. Pölten den weiteren Fortbetrieb des Autozubehörhändlers. 

Gläubiger-Abstimmung am 26. September

Wie der KSV1870 erklärte, werden der Finanzplan und das vorgelegte Restrukturierungskonzept, das etwa eine Straffung des Filialnetzes, eine schonende Anpassung von Dienstverhältnissen an die geänderte Unternehmensgröße sowie weitere Umstrukturierungsmaßnahmen vorsieht, in den nächsten Wochen einer genauen Überprüfung unterzogen. Damit werde man die Voraussetzungen für die Abstimmung über den vorgelegten Sanierungsplan schaffen.

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Am 26. September werden die Gläubigerinnen und Gläubiger schließlich über den Sanierungsplan abstimmen. Dostal sieht in dem vorgelegten Plan noch ausreichend Verbesserungspotenzial:

"Eine Zustimmung zum Sanierungsplan kann aus Sicht des KSV1870 nur dann erfolgen, wenn Forstinger die vorliegenden Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umsetzt und dadurch eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens erreicht. Der angebotene Sanierungsplan wird jedenfalls dahingehend zu verbessern sein, dass eine rasche Barquote zur Auszahlung gelangt."

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