Wirtschaftsflaute
Arbeitslosigkeit im Juli auf 6,4 Prozent gestiegen

- Die schwache Wirtschaftslage macht sich zunehmend auch am Arbeitsmarkt bemerkbar: Ende Juli waren in Österreich 341.769 Personen arbeitslos oder in Schulungen gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einem Anstieg von zehn Prozent (31.187 Personen).
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Die schwache Wirtschaftslage macht sich zunehmend auch am Arbeitsmarkt bemerkbar: Ende Juli waren in Österreich 341.769 Personen arbeitslos oder in Schulungen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von zehn Prozent (31.187 Personen). Gleichzeitig ist die Zahl der offenen Stellen spürbar gesunken.
ÖSTERREICH. "Der Abstand zum Vorjahr bleibt in den letzten Monaten relativ unverändert. Wir sehen anhand der Zahlen im langjährigen Vergleich, dass die schwache Konjunktur und die fehlenden internationalen Impulse für die Industrie die Entwicklung des Arbeitsmarkts bremsen, aber auch, dass die betreffenden Effekte geringer sind als in vergleichbaren Phasen der letzten Jahrzehnte", erklärte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) in einer Aussendung.

- Die Arbeitslosenquote betrug Ende Juli 6,4 Prozent. Dabei handle es sich um die "drittniedrigste Arbeitslosenquote der letzten zehn Jahre", so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP).
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Die Arbeitslosenquote betrug Ende Juli 6,4 Prozent. Dabei handle es sich um die "drittniedrigste Arbeitslosenquote der letzten zehn Jahre", so Kocher. Lediglich in den Jahren 2022 und 2023 seien die Werte geringer gewesen, was von einem "weiterhin relativ robusten Arbeitsmarkt" zeuge.
"Spiegelbild der schwächelnden Konjunktur"
"Die Arbeitsmarktdaten sind ein Spiegelbild der schwächelnden Konjunktur", erklärte AMS-Vorständin Petra Draxl. Besonders stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im vergangenen Monat die Warenproduktion (plus 18 Prozent) und der Bau (plus 13 Prozent) betroffen, was ein Zeichen für rückläufige Investitionen sei. Aber auch der Tourismus (plus zwölf Prozent) leide unter der schwachen Konjunktur. Davon seien insbesondere Salzburg und Tirol betroffen. Mit einem Aufschwung am Arbeitsmarkt rechne Draxl nicht vor dem Ende des Jahres.
Rückgang bei offenen Stellen
Diesen Trend bestätigen auch die Daten der Statistik Austria, wonach sich die Zahl der offenen Stellen zuletzt deutlich verringert hat. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging die Zahl um 18,4 Prozent auf 174.700 offene Stellen zurück. Verglichen mit dem Vorquartal entspricht das einem Minus von elf Prozent. "Die eingetrübte konjunkturelle Lage macht sich mittlerweile auch am Arbeitsmarkt bemerkbar", erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Donnerstag in einer Aussendung.

- Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging die Zahl um 18,4 Prozent auf 174.700 offene Stellen zurück. Verglichen mit dem Vorquartal entspricht das einem Minus von elf Prozent.
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Der Anteil der offenen Stellen an allen verfügbaren Stellen ist im zweiten Quartal 2024 um 0,5 Prozent gesunken. Aktuell macht dieser vier Prozent aus, im Vorjahresquartal war er noch um 0,9 Prozentpunkte höher. Die meisten offenen Stellen gab es laut Statistik Austria erneut im Dienstleistungsbereich mit 98.800 offenen Stellen. Dahinter folgten der produzierende Bereich mit 41.700 verfügbaren Jobs und der öffentliche Bereich mit 34.200 vakanten Stellen.
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