338.896 ohne Job
Arbeitslosigkeit im Oktober erneut leicht gestiegen
Am Donnerstag präsentierte das Arbeitsministerium die Arbeitslosenzahlen für Oktober. Demnach waren mit Ende des Monats 338.896 Personen beim AMS als arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Wie das Ministerium mitteilte, ist die Arbeitslosenquote damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf 6,3 Prozent angestiegen. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bezeichnete die Arbeitslosigkeit dennoch als "stabil", der heimischen Arbeitsmarkt sei zudem mit Blick auf die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen das Land zu kämpfen hat, resilient und krisenfest.
ÖSTERREICH. 264.232 Personen befanden sich mit Ende Oktober auf Jobsuche, weitere 74.664 nahmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. "Bedingt durch die hohe Inflation und wirtschaftliche Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gab es zwischen Ende März und Ende Mai 2023 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von rund 11.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr", so Kocher in einer Aussendung. Eine wichtige Rolle habe bei dem Anstieg die Aufnahme ukrainischer Vertriebener in die Arbeitslosenstatistik gespielt.
Kocher spricht von "moderaten Anstieg"
Wie Kocher weiter festhält, habe sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Folgemonaten "jedoch vergleichsweise langsam" fortgesetzt, die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Vorjahr nur leicht. "Wir sehen, dass die Situation am Arbeitsmarkt weitgehend stabil ist, sich aber insgesamt aufgrund der wirtschaftlich herausfordernden Situation verglichen zum Rekordjahr 2022 weniger dynamisch entwickelt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Oktober im Vergleich zum Vorjahr fällt angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen moderat aus", so der Minister.
Höhere Arbeitslosigkeit als 2022
Seit dem Oktober des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit um 19.664 Personen angestiegen. Somit liegt die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozent höher als noch im vergangenen Jahr (6,0 Prozent). Kocher setzt den Anstieg jedoch in seiner Aussendung in Relation:
"2021 lag sie bei 6,5 Prozent und 2020 sogar bei 8,7 Prozent. Dass die Arbeitslosenquote aktuell noch immer niedriger ist als im Vorkrisenjahr 2019 (7,0 Prozent), verdeutlicht, dass sich die wirtschaftlichen Herausforderungen aktuell nur begrenzt auf den Arbeitsmarkt auswirken".
Dieser Vergleich zeuge von der "guten Erholung nach den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie". Auch vor dem Hintergrund der stagnierenden Wirtschaft sei die "Resilienz und Krisenfestigkeit des Arbeitsmarkts erkennbar".
Mehr Personen in Schulung
Ende Oktober befanden sich 4.746 mehr in Aus- oder Weiterbildungen des AMS, als dies noch im Vorjahr der Fall war. Dies sei laut dem Arbeitsminister ein Zeichen dafür, "dass die aktive Arbeitsmarktpolitik ihre Wirkung entfaltet". Besonders erfreut zeigte sich Kocher darüber, "dass die Zunahme an Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmern vor allem auch auf berufliche Qualifikationen in Mangelberufen wie beispielsweise auf Ausbildungen im Rahmen des Pflegestipendiums zurückzuführen ist".
Bis Ende Oktober 2023 habe man etwa 3.500 Personen im Rahmen des Pflegestipendiums gefördert. "Wir sehen vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich einen hohen Bedarf an gut ausgebildetem Personal. Daher ist es umso erfreulicher, dass in diesem so wichtigen Sektor bis Ende 2023 voraussichtlich erstmals mehr als 15.000 Personen ausgebildet werden können", erklärte der Minister.
Leichter Anstieg bei Lehrlingszahlen
Abschließend hält das Arbeitsministerium fest, dass sich die Lehrlingszahlen nach dem Start ins neue Lehrjahr im Oktober positiv entwickelt haben. So konnte man gegenüber dem Vorjahr einen leichten Zuwachs von 0,2 Prozent in heimischen Unternehmen verzeichnen. Aktuell befinden sich 103.764 Lehrlinge in österreichischen Unternehmen, 32.484 davon im ersten Lehrjahr.
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