Apfelernte
Klimakrise und Schädlinge setzen Österreichs Obstbauern zu

Aufgrund des Klimawandels und Einschränkungen bei der Schädlingsbekämpfung bangen Österreichs Obstbäuerinnen und -bauern um ihre Zukunft. | Foto: Pixabay
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Aufgrund des Klimawandels und Einschränkungen bei der Schädlingsbekämpfung bangen Österreichs Obstbäuerinnen und -bauern um ihre Zukunft: "Sowohl zunehmende Spätfröste als auch kaum mehr ausreichend bekämpfbare Schaderreger gefährden die Wirtschaftlichkeit", erklärten die Landwirtschaftskammer Österreichs (LKÖ) und der Bundesobstbauverband am Mittwoch in einer Aussendung. Sie forderten von der künftigen Bundesregierung Verbesserungen bei Investitionen und Lohnnebenkosten sowie eine klarere Herkunftskennzeichnung von Verarbeitungsprodukten.

ÖSTERREICH. Anlässlich des "Tages des Apfels" am 8. November betonten Josef Moosbrugger, Präsident der LKÖ, und Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundesobstbauverbands, dass sich die Österreicherinnen und Österreicher heuer auf "besonders aromatische, wohlschmeckende Äpfel" freuen können. Die Apfelernte habe jedoch so früh wie nie begonnen, und die Frostnächte im April bereiteten den Obstbauern große Sorgen: "Unsere Obstbauern konnten nur ein Drittel der üblichen Ernte einbringen. Ohne Frostschutz, vor allem Frostberegnung, wäre der Ertrag noch schlechter ausgefallen. Damit ist 2024 erneut ein Jahr mit massiven Ernteausfällen", klagte Kohlfürst.

"Mit knapp 100.000 Tonnen sollte die heimische Versorgung gesichert sein", so Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundesobstbauverbands. | Foto: Pixabay / RosZie
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Die Lage sei dramatisch, da es in den letzten zehn Jahren nur drei normale Ernten gegeben habe. Leere Regale müssen österreichische Apfelliebhaberinnen und -liebhaber heuer jedoch nicht befürchten: "Mit knapp 100.000 Tonnen sollte die heimische Versorgung gesichert sein", beruhigte Kohlfürst.

Obstfläche um 14 Prozent gesunken

Kohlfürst verwies außerdem darauf, dass die österreichische Gesamtobstfläche in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei: von 2017 bis 2023 seien diese um 14 Prozent gesunken sowie 19 Prozent der Betriebe in Österreich verloren gegangen. Flächenrückgänge seien nicht nur bei Äpfeln, sondern auch bei Marillen, Kirschen, Nektarinen, Zwetschken und Erdbeeren zu verzeichnen, während es bei Birnen und Kulturheidelbeeren leichte Zuwächse gebe.

Schädlinge setzen Obstbauern zu

Eine weitere Bedrohung stellen laut Moosbrugger eingeschleppte Schaderreger wie Feuerbrand, Kirschessigfliege und Wanzen dar. Das Fehlen wirksamer Mittel zur Bekämpfung dieser Schädlinge und Krankheiten führe zunehmend zu Ernteverlusten. "Im vergangenen Jahrzehnt wurden auf EU-Ebene 123 Wirkstoffe nicht mehr genehmigt, was unsere Produktion gefährdet! Es kann nicht sein, dass Obst aus dem Ausland importiert wird, das mit Pflanzenschutzmitteln produziert worden ist, die bei uns verboten sind", kritisierte Moosbrugger. Es brauche daher europaweit einheitliche, verbesserte Rahmenbedingungen sowie gleich hohe Produktionsstandards für Importe.

Eingeschleppte Schaderreger wie Feuerbrand, Kirschessigfliege und Wanzen stellen eine Gefahr für die Obsternte dar.  | Foto: privat
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Investitionen, Lohnkosten und Herkunftskennzeichnung

Die beiden Präsidenten forderten zudem von der Politik "ein Offensivsignal für Investitionen", etwa für Frostöfen, sowie Sonderregelungen für Saisonarbeitskräfte, die reduzierte Lohnnebenkosten vorsehen. Auch für eine klarere Herkunftskennzeichnung bei Verarbeitungsprodukten setzten sie sich ein: Storechecks des Österreichischen Branchenverbands für Obst und Gemüse haben gezeigt, dass etwa nur etwa 40% des in Österreich verkauften Apfelsafts aus heimischen Äpfeln gemacht wird. Bei den übrigen Säften ist die Herkunft der Äpfel oft unklar. Das muss sich verbessern."

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