Erneute KV-Verhandlungen
Womöglich doch kein Bahnstreik am 28. November

Nach abgebrochenen KV-Verhandlungen galt ein Streik am Montag bei den Eisenbahnerinnen und Eisenbahner als fix – nun soll es aber doch noch Gespräche am Wochenende geben. | Foto: Westbahn
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Am kommenden Montag sollte bei den österreichischen Eisenbahnbetrieben gestreikt werden – eine Freigabe durch den ÖGB liegt bereits vor. Nun wurden allerdings doch noch KV-Gespräche fürs Wochenende in Aussicht gestellt. 

ÖSTERREICH. Wird bei den österreichischen Eisenbahnbetrieben am kommenden Montag nun gestreikt oder nicht? – diese Frage bleibt wohl bis zum letzten Moment unbeantwortet. Erst am Mittwochabend hat der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) der zuständigen Teilgewerkschaft vida die Freigabe für einen 24-stündigen Warnstreik erteilt. Dieser sollte am Montag, den 28. November, um 00.00 Uhr starten und bis 24.00 Uhr andauern.

Der Streik wurde beantragt, nachdem die Arbeitgeber die KV-Verhandlungen nach vier ergebnislosen Gesprächsrunden abgebrochen hatten. Nun wurden allerdings neue Gespräche für das Wochenende in Aussicht gestellt. Sollten diese ein aus Sicht der Gewerkschaft zufriedenstellendes Ergebnis herbeiführen, würde der Streik wohl abgesagt – es sei mittlerweile aber schon sehr knapp, so der Arbeitnehmer-Chefverhandler am Donnerstag im Ö1-Mittagsjournal.   

Unversöhnliche Standpunkte

Wie wahrscheinlich ein versöhnlicher Ausgang ist, ist allerdings eine andere Frage. Zuletzt hatten sich die Fronten so sehr verhärtet, dass die Gespräche ohne Folgetermin gänzlich abgebrochen wurden. Man Rede gegen eine Wand, begründete Arbeitgeber-Chefverhandler Thomas Scheiber den Gesprächsabbruch. Arbeitnehmer-Vertreter Gerhard Tauchner sprach hingegen von mangelnder Wertschätzung und einem "kosmetisch geschönten" Angebot der Arbeitgeber.  

Auf dem Tisch lag ein Angebot von plus 8 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 1.000 Euro. Die Gewerkschaft lehnte die Einmalzahlung allerdings ab und forderte stattdessen einen monatlichen Fixbetrag von 400 Euro auf die bestehenden Gehälter. Die beiden Sozialpartner verhandeln den Kollektivvertrag für 65 Unternehmen in der Eisenbahnbranche – betroffen sind rund 50.000 Beschäftigte.  

Weitere Gespräche am Wochenende 

Womöglich finden die Parteien nun aber doch noch einen Kompromiss vor dem anberaumten Warnstreik. Am Donnerstag erklärte Tauchner gegenüber Ö1, man versuche einen gemeinsamen Termin für das Wochenende zu finden: "Wir sind gerade dabei zu schauen, ob wir es noch schaffen, bis Montag in Verhandlungen zu treten", so der vida-Chefverhandler. Tauchner schließt nicht aus, dass die Gewerkschaft den Arbeitgebern bei ihrer 400-Euro-Forderung entgegenkommt. Aber: Sollte man "noch weiter heruntergehen", bräuchte es eine erneute Befragung der Gewerkschaftsmitglieder. "Dann wird man sehen, was unsere Kolleginnen und Kollegen dazu sagen", so Tauchner.

Sollte es zu einer solchen Befragung kommen, würde sich diese aber jedenfalls nicht bis zum geplanten Streiktermin ausgehen. Denkbar wäre daher, dass die Gewerkschaft bei einem aus ihrer Sicht guten Gesprächsverlauf am Wochenende Abstand nimmt. "Denkbar ist vieles", so Tauchner. Aber: "Es ist natürlich mittlerweile schon sehr knapp", betonte der Gewerkschafter. 

Kein Verständnis für Streik

Auch vonseiten der Arbeitgeber wird Gesprächsbereitschaft signalisiert. Für den anberaumten Warnstreik fehlt dem Arbeitgeber-Chefverhandler aber jegliches Verständnis. Im Vergleich zu anderen KV-Verträgen, die in den letzten Wochen abgeschlossen wurden, sei das Angebot der Arbeitgeber bei den Eisenbahnen "weit darüber". Ein Streik würde zudem nicht nur die Fahrgäste vergraulen, sondern brächte auch einen "finanziellen Schaden" mit sich, so Scheiber gegenüber Ö1.

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