Gastronomie
Abends wird es jetzt still beim Gasthof Hasewend

Der Gasthof bei "Hasewend by Domaines Kilger" ist ab September nur noch stark eingeschränkt geöffnet. Die Gästezimmer kommen laut Kilger gut an. | Foto: Veronik
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Ab September wird der Gasthof "Hasewend by Domaines Kilger" in Eibiswald den Restaurantbetrieb schließen. Gästezimmer, Kinofrühstück und Genussladen bleiben bestehen.

EIBISWALD. Ein Kirchenwirt gehört zu einem Ort wie die Kirche selbst. So hat auch der Kirchenwirt am Eibiswalder Kirchplatz eine langjährige Tradition, der mit der Fleischerei seit jeher zum gesellschaftlichen Treffpunkt zählte - ältere Generationen erinnern sich sogar, dass man sich bis zur Kirche anstellen musste, um an sein Schnitzerl zu kommen. 1958 haben die Eltern von Siegfried Hasewend den Betrieb eröffnet, ein "Universalgasthaus" mit Fleischerei, Gästezimmern und Kinobetrieb. Am 29. Oktober 2017 haben Fini und Siegried Haswend endgültig Schluss gemacht, um in Pension zu gehen, leider ohne direkte Nachfolge.
Mit dem Unternehmer Hans Kilger aus München war schließlich ein engagierter Investor gefunden, der nach einigen Umstrukturierungen bei den Gästezimmern, im Gastgarten und im Barbereich u.a. den Betrieb unter dem Namen "Hasewend by Domaines Kilger" kurz darauf neu eröffnet hat. Qualität und Genuss aus regionalen Produkten sowie das beliebte Filmfrühstück und ein eigenes Kinder-Kino-Programm stellen einige der Säulen dar. Dennoch wird man jetzt am Eingang beim Gasthaus mit einem schlichten Zettel über einen nahenden Einschnitt informiert:

Liebe Gäste!
Schweren Herzens schließen wir mit Ende August 2019 unser Restaurant.
Bis inkl. 30. August sind wir gerne noch für Sie da! Unsere Zimmer mit Frühstück sowie unser Kinofrühstück bleiben bestehen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Team Hasewend.

Diese Information ist derzeit beim Gasthof "Hasewend by Domaines Kilger"ausgehängt.  | Foto: Veronik
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"Auch wenn die Gästezimmer sehr gut ankommen, so ist unser kulinarisches Angebot vor allem abends leider zu wenig angenommen worden", bedauert Hans Kilger auf Anfrage der WOCHE Deutschlandsberg diese Maßnahme. Somit ist der Restaurantbetrieb am Abend ab September eingestellt. Mittags gibt es vorerst noch eine kleine Karte - ab 14 Uhr ist die Küche aber dann fix geschlossen. Der Hotelbetrieb mit Frühstück, das Kinofrühstück (zweimal im Monat) und der Genussladen sollen bestehen bleiben. Hier werden u.a. Weine der drei Domaines Kilger-Weingüter aus dem Südburgenland sowie aus den Rieden der Süd- und Weststeiermark in Kooperation mit dem Winzer Christian Reiterer in Wies sowie Fleisch von Kilgers Farm in Rumänien mit exotischen Wildrindern (Bison,  Wasserbüffeln sowie Rotwild) und andere regionale Erzeugnisse offeriert.

Weitere Vorhaben

Insgesamt zeigt sich Kilger sehr zufrieden: Der ehemalige Buschenschank Krainer in Fötschach soll im Frühling mit Gästezimmern und Küche einen Neustart erleben und beim Jaglhof in Sernau ist eine Umstrukturierung in Richtung Gourmetlokal angedacht.
Im Bezirk Deutschlandserg sind der Bauernladen in Gasselsdorf und die neue Jausenhütte beim Kilger'schen Kühllager an der B76 in Aichegg positiv angelaufen.
"Die Jausenhütte wird sogar sehr gut frequentiert. Ab September werden wir daher die Öffnungszeiten bei der Jausenhütte erweitern", freut sich Kilger, also montags bis freitags je von 11 bis 18 Uhr.
Das Kühllager selbst für die Weine aus den drei Weingütern ist ebenfalls voll im Plan. Nach einigen Ausbesserungen am Dach wird hier noch zu Saisonstart die Außen-Ansicht mit einer Holzverkleidung attraktiver gestaltet sowie das Angebot um einen Verkostungsraum und einen Verkaufsraum erweitert werden.

Das Wirtshaussterben geht weiter

Nach dem Bachseppl in Aibl, dem Berghof in St. Peter im Sulmtal oder der legendären Kaminstub'n in Deutschlandsberg und vielen weiteren einst beliebten Gastronomie-Betrieben nimmt somit das Gasthaussterben unweigerlich seinen  Lauf. Übrigens: An der ehemaligen Kaminstub'n in Deutschlandsberg, die heuer im Juni ihre Pforten geschlossen hat, zeigt Kilger ebenfalls Interesse, Kilger: "Ja, es laufen Gespräche. Ich bin immer an guten Destinationen interessiert, vor allem wenn gewachsene Geschichte und Qualität dahinter stecken."

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