Bürgermeister Josef Wallner blickt in die Deutschlandsberger Zukunft

Bürgermeister Josef Wallner feiert heuer 100 Jahre Stadt Deutschlandsberg. | Foto: Elke Kleindinst
  • Bürgermeister Josef Wallner feiert heuer 100 Jahre Stadt Deutschlandsberg.
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Von 100 Jahren Stadt Deutschlandsberg hat Josef Wallner fast ein Fünftel als Bürgermeister mitgestaltet: Seit 1999 ist er im Amt, in dieser Zeit hat sich naturgemäß einiges verändert.

Gelungene Fusion

Die wohl größte Herausforderung war die Fusion mit den Gemeinden Bad Gams, Freiland, Kloster, Osterwitz und Trahütten im Jahr 2015. Die Entwicklung seitdem betrachtet Wallner aber als positiv: „Die Gemeindestrukturrreform war in Deutschlandsberg ein Erfolg“, meint er. Die Verwaltung der über 11.000 Einwohner fassenden Stadtgemeinde funktioniert nach wie vor. „Ich bin in allen Ortsteilen immer unterwegs, es sind alle recht zufrieden damit.“

Mikro-ÖV in Deutschlandsberg

Die Verkehrsanbindung aller Ortsteile soll durch das Mikro-ÖV-Projekt „Mobil Südwest“ gesteigert werden. Dafür wurden vom Verkehrsausschuss zahlreiche Haltepunkte definiert, von denen aus jeder Bürger per Ruftaxi zu Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel fahren kann.

Wallner wünscht sich weiteren S-Bahn-Ausbau

Für Wallner ist vor allem die GKB ein wichtiger Partner in Sachen Verkehr. „Diese Drehscheibe mit Bussen und Zügen muss bestehen bleiben“, so der Bürgermeister. Wichtig war hier natürlich der Ausbau der S-Bahn in den letzten zehn Jahren. „Dass man mit der S6 in 39 Minuten von Deutschlandsberg nach Graz und umgekehrt kommt, ist eine tolle Geschichte“, sagt Wallner. „Jetzt brauchen wir aber einen weiteren Ausbau.“ Der Bürgermeister wünscht sich eine Verdichtung der Fahrpläne, da der Bezirk Deutschlandsberg zu den steirischen Bezirken zählt, die am schlechtesten ausgestattet sind mit Taktzeiten und Frequenzen nach Graz. „Man braucht ja nur auf die Park&Ride-Plätze bei den Bahnhöfen schauen, die sind immer voll. Die Parkplätze in Deutschlandsberg wurden schon verdoppelt und sind jetzt wieder voll“, so Wallner. Auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn im Jahr 2025 möchte er nicht warten, er wünscht sich schon davor eine zusätzliche Ausbaustufe.

Koralmbahn als Chance

Durch die Koralmbahn erwartet er sich auch ein Potenzial an neuen Arbeitskräften. „Jemand aus Wolfsberg, St. Andrä oder St. Paul fährt jetzt nicht nach Deutschlandsberg, um zu arbeiten. Mit der Koralmbahn gibt es aber eine Tagespendlerdistanz von knapp 45 Minuten.“ Da das Lohnniveau im Bezirk Deutschlandsberg etwas höher ist als im Nachbarbezirk Wolfsberg, rechnet Wallner mit vermehrten Arbeitskräften aus Kärnten.

Noch kein Ärztemangel in Deutschlandsberg

Eine große Herausforderung in der Zukunft wird die medizinische Versorgung werden. Mit dem LKH Weststeiermark ist man gut aufgestellt, der Ärztemangel wird aber auch Deutschlandsberg bald treffen. „Derzeit haben wir noch genug praktische Ärzte“, erklärt Wallner. "In den nächsten Jahren werden davon aber einige in Pension gehen. Dann müssen wir uns Lösungen überlegen, wie wir junge Ärzte nach Deutschlandsberg bekommen.“ Derzeit fehlt etwa ein Kinderarzt in der Stadt. Die vorhandenen zwei Ordinationen sind voll ausgelastet, ein neuer Kinderarzt ist nicht in Sicht. Für die Zukunft möchte man neue Ordinationsräumlichkeiten schaffen, um Ärzte in die Stadt zu bringen und zu halten. Für die Zahnarztpraxis in Bad Gams ist z.B. das ehemalige Gemeindeamt ein Thema.

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