LKH Südwest- statt Weststeiermark
Deutschlandsberger Krankenhaus wechselt in den Süden

Das Deutschlandsberger Krankenhaus wird sich künftig in Richtung Süden richten und mit Wagna und Bad Radkersburg zusammenarbeiten. | Foto: KAGes
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Das LKH Weststeiermark ist bald Geschichte: Das Krankenhaus Deutschlandsberg geht ab 2025 einen neuen Verbund mit Wagna und Bad Radkersburg ein, das LKH Südweststeiermark.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Patientinnen und Patienten aus dem Bezirk Voitsberg, die mit der Rettung ins Deutschlandsberger Krankenhaus gebracht werden, obwohl Graz näher ist – Rufe nach einer Änderung des Spitalsverbunds wurden zuletzt vor allem aus Voitsberg lauter. Nun hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (Kages) nachgegeben: Ab 2025 wird Voitsberg ins LKH Graz II integriert, das Krankenhaus Deutschlandsberg wird mit den Standorten Wagna und Bad Radkersburg zusammengefasst. Die beiden Krankenhäuser bilden jetzt schon den Verbund Südsteiermark, zusammen mit Deutschlandsberg wird es dann das LKH Südweststeiermark werden.

Deutschlandsberg im LKH-Verbund mit Wagna und Bad Radkersburg – eine gute Idee?

Seit 2017 hat es den – von Beginn an umstrittenen – Verbund LKH Weststeiermark aus Deutschlandsberg und Voitsberg gegeben, der nach acht Jahren also wieder Geschichte ist. In einem Treffen der Kages-Vorstände mit den Bürgermeistern aus Deutschlandsberg, Voitsberg und Wagna wurde in der vergangenen Woche die Umstrukturierung ab 2025 beschlossen.

Am Montag wurde auch die Belegschaft mit dieser Nachricht überrascht, wie die ärztliche Direktorin Gabriele Treichler verrät. Sie sieht ein breiteres Angebot in der neuen Struktur: "Es gibt sehr viele Leistungen, die die Deutschlandsberger haben und Wagna nicht und umgekehrt. Ich glaube, da können wir uns gut ergänzen."

Gerhard Stark und Ulf Drabek vom Kages-Vorstand, die ärztliche Direktorin Gabriele Treichler, Landesrat Karlheinz Kornhäusl und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz haben am Montag die Umstrukturierung präsentiert. | Foto: Petru Rimovetz
  • Gerhard Stark und Ulf Drabek vom Kages-Vorstand, die ärztliche Direktorin Gabriele Treichler, Landesrat Karlheinz Kornhäusl und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz haben am Montag die Umstrukturierung präsentiert.
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Für Bgm. Josef Wallner (SPÖ) war auch der Verbund mit Voitsberg passend: "Jetzt wächst die Region wie schon touristisch auch in diesem Bereich zusammen. Das passt uns auch." Tatsächlich arbeiten Deutschlandsberg und Wagna in der Chirurgie schon jetzt zusammen.

"Die Kooperation zwischen den Häusern in Deutschlandsberg und Wagna kenne ich sehr gut", betont Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP). "Mit diesem Schritt passen wir die Organisation unserer Spitäler an die Lebensrealität der Weststeirerinnen und Weststeirer an. " LAbg. Bgm. Maria Skazel (ÖVP) sieht den neuen Verbund als starke Achse: "Durch die Zusammenarbeit mit Wagna und Bad Radkersburg ergeben sich neue Möglichkeiten. Diese Lösung stärkt die Gesundheitsversorgung in unserem Bezirk."

„Mit dem neuen Spitalsverbund schaffen wir auch im Gesundheitsbereich eine starke Achse im Süden unseres Landes. Durch die Zusammenarbeit mit Wagna und Bad Radkersburg ergeben sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Diese Lösung stärkt die Gesundheitsversorgung in unserem Bezirk. Außerdem wird die Inbetriebnahme der Koralmbahn eine weitere Stärkung des Standortes Deutschlandsberg mit sich bringen.“ 
LAbg. Maria Skazel

Die FPÖ kritisiert die Kommunikation der Strukturmaßnahmen, die Landtagsparteien sowie die Bevölkerung müssten eher darüber informiert werden. "Immerhin handelt es sich bei den präsentierten Plänen mitunter um tiefgreifende Reformschritte, die jeden Steirer in der einen oder anderen Form betreffen", so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller. Er fordert umfassende Informationen über die Pläne, wie man das Gesundheitssystem in der Steiermark umkrempeln will.

Mehrere Schwerpunkte

Auch die schon länger forcierte Strategie der Trennung von Akutfällen und planbaren Eingriffen könne die Kages damit vorantreiben. Dadurch will man Planungssicherheit für Patient:innen und Mitarbeiter:innen erhöhen und kürzere Wartezeiten erreichen. Am künftigen LKH Südweststeiermark werden an den drei Standorten Deutschlandsberg, Wagna und Bad Radkersburg folgende Schwerpunkte gesetzt:

Deutschlandsberg:

Wagna:

  • chirurgische Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • akutmedizinischer Schwerpunkt mit Vorhaltung eines lokalen Traumazentrums

Bad Radkersburg:

  • geplante Operationen der Orthopädie/Traumatologie

In Wagna und Bad Radkersburg wird es eine gemeinsame Abteilung für Orthopädie und Traumatologie geben.

40 Minuten von Deutschlandsberg weg: das Krankenhaus Wagna | Foto: Fischer
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Mit dem Fächerspekturm des neu gestalteten Verbundes will die Kages zeitgemäße medizinische Spezialisierungen weiterentwickeln, eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherstellen und gleichzeitig die Attraktivität der Ausbildungsplätze von Gesundheitsberufen steigern. "Die Konsolidierung unserer Verbünde geht einher mit permanentem Ausbau an Innovation und medizinisch-technischer Weiterentwicklung", versichert Kages-Vorstand Ulf Drabek.

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