Haute Couture aus St. Ulrich im Greith ist in Wien vorne dabei

Schneidermeisterin Christa Franz zeigt in ihrem Atelier in St. Ulrich im Greith den aufwendig verarbeiteten Seidentaft für die Vienna Fashion Show. | Foto: Lea Franz
4Bilder
  • Schneidermeisterin Christa Franz zeigt in ihrem Atelier in St. Ulrich im Greith den aufwendig verarbeiteten Seidentaft für die Vienna Fashion Show.
  • Foto: Lea Franz
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Die Schneidermeisterin Christa Franz aus St. Ulrich im Greith ist mit ihrer extravaganten Kreation bei der Vienna Fashion Show 2019 unter die Top Ten im Austria Award gewertet worden.

ST. ULRICH IM GREITH/WIEN. Große Stücke, elegante Roben und exklusive Stoffe sind in der Werkstatt von Christa Franz in St. Ulrich im Greith so alltäglich wie Maßband, Zwirn und Faden. "Es ist ein Handwerk in sehr hoher Qualität, das wir Schneidermeister ausüben", betont Christa Franz, die ihre Entwürfe selbst umsetzt und somit das Design aus der eigenen, kreativen Ader mit dem fundierten Handwerk aus einem Guss zu verbinden versteht.

Vienna Fashion Show

Zwischen all den Stoffen für die anstehende Ballsaison sticht allerdings ein schillernd smaragdgrüner Seidentaft hervor: "Dieser Stoff war eine der Vorgaben für die Teilnahme an der Vienna Fashion Show 2019 im Wiener Odeon Theater", zeigt Christa Franz auf das Foto im Katalog, das die amtierende Miss Vienna Beatrice Körmer in einem außergewöhnlichen, bodenlangen Abendkleid zeigt, das von einer extravagant vernähten Struktur dominiert wird.
"Jede der 40 Teilnehmerinnen erhielt sieben Meter von jenem eindrucksvoll grünen Seidentaft. Dazu gab es eine herausfordernde wie aufregende Themenvorgabe, nämlich "The Four Elements /Green Label" als Homage an die Natur", erklärt Christa Franz. Das Thema "Nachhaltigkeit" war dabei ganz groß geschrieben.

Das Kleid entworfen und geschneidert von Christa Franz, getragen von Miss Vienna Beatrice Körmer bei der Vienna Fashion Show im Wiener Odeon Theater. | Foto: Sigrid Mayer
  • Das Kleid entworfen und geschneidert von Christa Franz, getragen von Miss Vienna Beatrice Körmer bei der Vienna Fashion Show im Wiener Odeon Theater.
  • Foto: Sigrid Mayer
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Und der Erfolg spricht für sich: Schließlich ist dieses von Christa Franz entworfene und geschneiderte Kleid in der Vienna Fashion Show 2019 unter die Top Ten im Austria Award gereiht worden. "Das ist mir somit das zweite Mal gelungen", ist Christa Franz als einzige Teilnehmerin aus dem Bezirk Deutschlandsberg froh über diesen besonders gelungenen Auftritt: "Ich mag einfach diese prickelnde Stimmung, wenn das eigene Kleid am Laufsteg vorgeführt wird."

Aufwendige Technik für einmaligen Effekt

Aber was hat es jetzt mit dieser markanten Struktur an der Robe auf sich?
"Ich habe den Seidentaft zuerst auseinandergenommen und dann in aufwendiger Soluvliestechnik neu miteinander vernäht.  Die so entstandene Struktur soll die Rinde eines Baumes symbolisieren. Dazu kommen die oft runden Auswüchse, die ein Baum an seinem Stamm hervorbringen kann", erklärt Franz, sodass diese Idee an jenem Kleid auch gleich sichtbar wird.

Die Soluvliestechnik für das Kleid aus Seidentaft auf dem Catwalk. | Foto: Veronik
  • Die Soluvliestechnik für das Kleid aus Seidentaft auf dem Catwalk.
  • Foto: Veronik
  • hochgeladen von Susanne Veronik

"Das Kleid hat am Laufsteg im Odeon Theater ganz großartig gewirkt", freut sich Christa Franz, die gerade bei solchen Wettbewerben ihrer Kreativität freien Lauf lassen kann. "Ich liebe mein Handwerk. Ich mag es, für große Anlässe im Leben der Menschen mit meinen maßgeschneiderten Kleidern beizutragen. Die Herausforderung, für eine Modenschau zu entwerfen nehme ich in meinem Alltag dann immer mit ganz besonderer Energie an. Haute Couture für Modenschauen ist einfach die Würze in meinem Handwerk. Damit komme ich am Bodensatz meiner Ausbildung an", strahlt Christa Franz.

Wie kommt man zu solchen Ideen?

"Sobald ich die Vorgabe weiß, beginnt mein Kopf zu arbeiten. Dabei kommen mir sehr viele Ideen. Die Herausforderung besteht dann darin, aus diesen vielen Ideen die eine gültige herauszufiltern", ist Christa Franz überzeugt. Dieses Houte Couture-Kleid ist schließlich in bis zu 60 Stunden Handarbeit über die Sommer-Monate entstanden.

Derzeit ist das Kleid zu medialen Zwecken noch in Wien, wird aber so bald als möglich im Greith-Haus ausgestellt werden. "Ich würde mich auch freuen, wenn jemand diese gewiss tragbare Robe auf der Grazer Opernredoute tragen würde", zeigt sich die Schneidermeisterin offen.

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren:

Träume aus Stoff, Garn und mehr
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.