Schlechte Qualität ist nicht tragbar

Katastrophale Zustände bei der Sammlung von Alttextilien

Die Container zur Alttextilen-Sammlung quellen über und vielfach werden Säcke teils schlecht verschlossen einfach vor den Tonnen abgelegt, sodass die Textilien Wind und Wetter ausgesetzt sind. Unverpackte Ware und diverse Fehlwürfe erschweren die Sammlung. Der Abfallwirtschaftsverband (AWV) Deutschlandsberg appelliert an die Vernunft und für eine umsichtige Handhabe zur Sammlung von Alttextilien.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG: Haben Sie auch schon gesehen? Immer mehr Container, die eigentlich zur Sammlung von Altkleidern und anderen nicht mehr verwendeten Textilien dienen, werden völlig zweckentfremdet angestopft, vielfach auch mit Restmüll, sodass dann andere Säcke mit den dazu vorgesehenen Textilien keinen Platz mehr haben. Diese bleiben dann einfach vor den Containern stehen und sind somit jedem Wetter ausgesetzt. Diese schlechte Sammeldiszipin erschwert die Arbeit jener, die die Container entleeren und erst wieder aussortieren müssen.
Kurzum: Die Qualität bei der Alttextiliensammlung im Bezirk Deutschlandsberg lässt in letzter Zeit sehr zu wünschen übrig. Daher rufen die Umwelt- und Abfallberater vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg um Erich Prattes, Silke Grubelnik und Beatrice Safran-Schöller zu mehr Umsicht auf.

Alttextilien nur in geschlossenen Säcken sammeln

"Für Alttextilien gibt es einen großen Markt. Allerdings muss dabei nicht nur für Second-Hand-Ware, die sich leichter verkaufen lässt, die Qualität stimmen", betont Beatrice Safran-Schöller, Umwelt- und Abfallberaterin im Abfallwirtschaftsverband.
Das Um und Auf für eine Weiterverwendung ist daher eine Sammlung in dicht verschlossenen Säcken, sonst muss die Ware erst wieder in den Restmüll.

"Nur wenn Gewand und Textilien dicht verpackt in den entsprechenden Säcken gesammelt werden, kann das Sammelgut auch einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Jedes lose eingeworfene Stück, das in den Container oder sogar davor landet, ist der Witterung ausgesetzt und somit komplett unbrauchbar."

Erich Prattes
Umwelt- und Abfallberater, Datenschutzbeauftragter beim Abfallwirtschftsverband

Damit die Sammlung und auch die spätere Vermarktung erleichtert bzw. überhaupt möglich werden, sind folgende Punkte unbedingt zu beachten:

• Es wird nur saubere, trockene und tragbare Kleidung, Schuhe, Decken, Haushaltswäsche
  (z. B. Vorhänge, Bett- und Tischwäsche) gesammelt. Es dürfen keine anderwärtigen Abfälle in die Sammelbehälter eingebracht werden!
• Schmutzige oder kaputte Textilien müssen im Restmüll entsorgt werden! 
• Matratzen und Teppiche gehören zum Sperrmüll!
• Die Alttextilien und Schuhe (paarweise zusammengebunden) dürfen ausschließlich in durchsichtigen Plastiksäcken (gut verschlossen) eingebracht werden. Dafür nicht geeignet sind schwarze Restmüllsäcke oder Gelbe Säcke! Geeignete Säcke für die Alttextiliensammlung erhalten Sie bei Ihrer Gemeinde.
• Es darf kein loses Material eingebracht werden!
• Es dürfen keine Säcke, loses Material oder andere Abfälle neben dem Alttextilienbehälter abgelagert werden. Durch Feuchte und Nässe wird dieses Material sofort unbrauchbar.

"Im Sinne der Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit bitten wir, die oben genannten Punkte konsequent einzuhalten. Nur so funktioniert eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft", betont Beatrice Safran-Schöller im Namen des Teams vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg und bedankt sich für die Unterstützung bei einer sinngemäßen Entsorgung.
Bei der Entleerung der Container ist man beim AWV künftig um eine dichtere Taktung bis hin zu wöchentlichen Leerungen bemüht, je nach Standort angepasst. 

Was geschieht mit den gesammelten Alttextilien?

Dazu erklärt Beatrice Safran-Schöller: "Die gesammelten Altkleider kommen in Sortieranlagen, in denen die Alttextilien in mind. 80 Fraktionen unterteilt werden. Ca. 67% werden wiederverwendet (Re-Use) und werden international vermarktet. In österreichischen Re-Use-Shops werden nur geringe Anteile wieder verkauft. Ca. 23% werden recycliert, also zu Putzlappen- und -tüchern umfunktioniert. Der Rest wird thermisch verwertet."

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