Tierisch gut ins Jahr rutschen

Tierärtin Birgit Dastig verrät im Gespräch, wie Tiere den Jahreswechsel besser überstehen.
  • Tierärtin Birgit Dastig verrät im Gespräch, wie Tiere den Jahreswechsel besser überstehen.
  • hochgeladen von Elisabeth Kure

Veterinärmedizinerin Birgit Dastig weiß Rat, damit Ihr Haustier relativ entspannt ins neue Jahr rutscht.

WOCHE: Der Jahreswechsel bedeutet aufgrund für die meisten Tiere eine enorme Stresssituation. Gibt es Ausnahmen, die diese Regel bestätigen?
Birgit Dastig: Generell geht es allen Tieren gleich. Das liegt daran, dass Tiere ein sehr gut ausgebildetes Gehör haben. Aber wie bei Menschen gibt es auch bei Tieren unterschiedliche Charaktere. Nicht alle sind an Schüsse und Lärm gewöhnt und reagieren unterschiedlich darauf.

WOCHE: Kann man sein Tier darauf trainieren, mit derartigen Situationen gelassener umzugehen?
Birgit Dastig: Eine Möglichkeit ist z.B., mit dem Hund ins Gasthaus zu gehen oder immer wieder belebte Ort aufzusuchen, damit er mit lärmenden Situationen vertraut wird. Bei anderen Kleintieren lassen sich solche Schrecksituationen nicht trainieren und sich deswegen auch nicht vermeiden.

WOCHE: Was können Tierhalter tun, um ihren Vierbeinern Silvester so angenehm wie möglich zu machen?
Birgit Dastig: Öffentliche Plätze zu vermeiden ist eine Sache. Das Haustier tut sich außerdem leichter, wenn der Besitzer zu Hause ist.
Viele machen es so, dass sie Gäste zu sich nach Hause einladen. – Auch so lässt sich Silvester sehr gut feiern: Man hat Spaß, sitzt zusammen und das Tier hat auch etwas davon. Ein weiterer Tipp wäre, das Licht einzuschalten, die Jalousien zu schließen und Radio oder Fernseher einzuschalten.

WOCHE: Dass man Raketen und Knaller vermeidet, steht natürlich außer Frage.
Birgit Dastig: Ich denke, mit weniger Raketen lässt es sich genauso gut Silvester feiern. Ganz verzichten muss man außerdem nicht, solange die Knaller nicht neben dem Tier gezündet werden. Was nicht notwendig ist, sind allerdings Silvesterkanaller schon Tage vor Silvester.

WOCHE: Gibt es im Notfall auch medizinische Abhilfe?
Birgit Dastig: Wir versuchen schon vorab mit pflanzlichen Mitteln wie z.B. Bachblüten zu arbeiten. Mit Homöopathie haben wir sehr gute Erfahrungen und auch mit Physiotherapie, die beruhigend auf den Körper einwirkt.
In ganz argen Fällen gibt es schulmedizinische Möglichkeiten. Soetwas muss unbedingt mit dem Tierarzt abgesprochen sein und sollte wirklich nur im schlimmsten Fall angewandt werden. Das ist wie beim Menschen: Wenn man chemische Arzneien seinem Körper ersparen kann, sollte man das tun.

WOCHE: Zu guter Letzt: Wie verhalten sich Besitzer von Nutztierhaltung im idealsten Fall?
Birgit Dastig: Für gewöhnlich sind die meisten Pferde-, Kuh- oder Schweineställe am Ortsrand angesiedelt. Aber auch hier gilt: der beste Schutz ist die Vorbeugung. Man kann z.B. mit seinen Nachbarn reden, dass nicht geschossen wird, was auch hinsichtlich der Brandgefahr sinnvoll wäre.

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