Hubert Koller
Vom Bergdorfkind zum Vizepräsidenten des Bundesrates
„Eine hohe Auszeichnung und Ehre“, nennt Hubert Koller sein neues Amt.
Vizepräsident des Österreichischen Bundesrates ist der 58-Jährige, der gerne über seine Herkunft spricht: Als Sohn einer elfköpfigen Forstarbeiterfamilie aus einem Bergdorf, der eine Lehre gemacht hat, nimmt er sich als Beispiel: „Dass es möglich ist, in entscheidende Positionen zu kommen, deswegen sollen die Leute wieder mehr in der Politik mitwirken.“ Auch wenn er versteht, warum sich viele davon abwenden. „Was wir im Parlament machen, ist wie ein Fußballspiel: viel Taktik und wir sind die Schiedsrichter, weil kritisiert werden wir immer.“
Von Soboth in die Hofburg
Dabei wollte er schon als Kind Bundespräsident werden, wie er erzählt. „Unglaublich, wie nahe ich dem gekommen bin. Jetzt hab ich ein Büro in der Hofburg!“ Wo 16 Mal mehr Menschen arbeiten als in seinem Heimatort leben. Mit acht Geschwistern ist Kollers Verwandtschaft freilich weit über die ehemalige 300-Einwohner-Gemeinde hinaus verteilt. In ganz Österreich, in den unterschiedlichsten Berufen und allen politischen Farben. Koller ist selbst nicht verheiratet, seinen Beruf bezeichnet er als seine Ehe – aber auch als Hobby. „Man muss immer Spaß daran haben.“
"Weststeirer im Portrait": Hubert Koller im persönlichen Video-Interview
Freunde und Wegbegleiter zählen „Hubsis“ Vorleben der sozialdemokratischen Werte und sein diplomatisches Vermögen zu seinen besten Vorzügen. „Ich muss nicht jeden mögen, aber mit jedem reden können“, sagt Koller selbst. „Sonst hätte ich diese Position nie erreicht.“ Angestrebt habe er diese nie. „Es wurde mir angeboten und das habe ich gerne angenommen.“
Ständige Ausbildungen
Mitverantwortlich für diese Karierre ist auch sein persönliches Motto: lebenslanges Lernen. „Das brauche ich, um Entscheidungen besser treffen zu können.“ Der gelernte Bürokaufmann studierte später an der Kunstuni Graz, Wirtschaftsuni Wien und FH Joanneum, bekam als Sobother Gemeindeamtsleiter und Standesbeamter den Oberamtsrat verliehen und ließ sich in Gastronomie und Tourismus ausbilden. Nicht umsonst wurde Soboth zum beliebten Wander- und Handwerksdorf.
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