Das haben wir im Börserl

Foto: KK

Die Geldtascherln der Frauen sind meist größer und schwerer als jene der Männer, am – zumindest finanziellen – Inhalt liegt das jedoch kaum. Denn noch immer gibt es zwischen den Einkommen von Herrn und Frau Steirer große Unterschiede. Das belegt die aktuelle Einkommensstatistik, die regelmäßig von der Statistik Austria erhoben wird. Ausschlaggebend für die Berechnung ist jeweils der Wohnort der erfassten Personen. Sprich, Grazer Einkommen beziehen sich auf alle, die in der Landeshauptstadt wohnen, auch, wenn sie auswärts arbeiten. Im Schnitt verdienen die Steirer 3.043 Euro brutto im Monat (Ausgangsbasis sind Vollzeitbeschäftigte mit ganzjährigen Bezügen).

Einkommensgefälle

Der Grazer Ballungsraum ist am einkommensstärksten: In Graz stehen durchschnittlich 3.441 Euro am Lohnzettel, in Graz-Umgebung sind es immerhin noch 3.277 Euro brutto. Am wenigsten verdient man dagegen in der Südoststeiermark, wo 2.666 Euro pro Monat ausbezahlt werden. Zur Orientierung: Im Österreichvergleich liegt die Steiermark an vorletzter Stelle vor Tirol. Während die Wiener einen durchschnittlichen Bruttojahresbezug von über 47.000 Euro haben, haben die Steirer am Ende des Jahres 42.604 Euro brutto verdient.

Mit durchschnittlich 2.898 Euro brutto im Monat liegt der Bezirk Deutschlandsberg im steirischen Mittelfeld. Den größten Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen gibt es übrigens im Bezirk Weiz: Dort klafft die Einkommensschere um "stolze" 26,9 Prozent auseinander. Im Steiermarkschnitt beträgt der Unterschied zwischen den Geschlechtern über 23 Prozent. Der Einkommensunterschied in Deutschlandsberg liegt bei 21,8 Prozent und ist der niedrigste in der gesamtem Steiermark.

Begrenzte Aussagekraft

Für den Präsidenten der steirischen Arbeiterkammer, Josef Pesserl, haben die von der Statistik Austria erhobenen Durchschnittseinkommen auf Basis einer Vollzeitbeschäftigung allerdings nur begrenzte Aussagekraft: "Die Realität auf dem Arbeitsmarkt ist, dass atypische Beschäftigungsformen, wie etwa Teilzeit, auf dem Vormarsch sind. Darüber hinaus verzerren sehr hohe Einkommen den Durchschnitt nach oben". Die Einkommenszahlen mit denen die AK üblicherweise arbeitet sind die Brutto-Medianeinkommen aller Beschäftigten, in die auch Teilzeit- und andere atypische Beschäftigungsformen eingerechnet werden und bei denen übermäßig hohe Verdienste den Durchschnitt nicht verfälschen. Hier liegt der Bezirk Deutschlandsberg bei im Mittel 2.303 Euro brutto monatlich, die Steiermark bei 2.374 Euro.

Unabhängig jeglicher Statistik ist die Einkommensungleichheit zwischen Männern und Frauen in vielen Branchen eine Tatsache. Daher müsse den Fraueneinkommen jedenfalls besonderes Augenmerk geschenkt werden: "Das Prinzip 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit' ist uns ein wichtiges Anliegen", so der AK-Boss Pesserl.

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