Geschäftsklima bleibt kühl

Industrie und Gewerbe, vor allem Klein- und Mittelbetriebe, stöhnen unter den wirtschaftlichen Bedingungen. | Foto: Bilderbox
  • Industrie und Gewerbe, vor allem Klein- und Mittelbetriebe, stöhnen unter den wirtschaftlichen Bedingungen.
  • Foto: Bilderbox
  • hochgeladen von Caroline Mempör

"Der Druck auf die Klein- und Mittelbetriebe bleibt groß" – das ist die Kernaussage des Konjunkturbarometers der Wirtschaftskammer (WKO) Steiermark. Übersetzt heißt das: Auch, wenn unter dem Strich die befragten Unternehmer ihre Geschäftslage und ihre Aussichten positiv bewerten, liegen die Werte weit unter jenen der Vorjahre. Zudem sind einige der "Silberstreifen am Horizont" laut WKO saisonbedingt, etwa durch bessere Auftragslagen in der Baubranche und im Tourismus. Auch im Sommer müsse das Geschäftsklima daher als unterkühlt bezeichnet werden, lautet das Fazit der WKO.

In der Süd- und Weststeiermark beurteilen die Unternehmer ihre Lage und ihre Aussichten noch am besten. Die Region – Voitsberg, Deutschlandsberg, Leibnitz und der ehemalige Bezirk Radkersburg – weist als einzige in der Steiermark einen Anstieg der positiven Einschätzungen auf. "Unsere Region ist die einzige in der Steiermark, wo die Unternehmer sagen: Ja, es geht nach oben", fasst es Manfred Kainz, WKO-Regionalstellenobmann in Deutschlandsberg, zusammen.

Durchwachsen
Die Geschäftslage wird zwar positiver bewertet als vor einem halben Jahr, jedoch in weitaus schwächerem Maß als im Juni der vergangenen Jahre. Sowohl beim Auftragsstand, als auch bei der Preisentwicklung stellten die befragten Unternehmer eine Verschlechterung fest. Weiters wird immer noch ein Personalabbau erwartet, wenn auch weniger als im Vorjahr. Der Blick in die Zukunft ist wieder positiv: Derzeit erwarten sehr viel mehr Unternehmer eine Verbesserung beim Sechs-Monats-Ausblick, als das vor einem halben Jahr der Fall war. "Wir schließen uns der Großwetterlage an", stellte der Leibnitzer WKO-Obmann, Johann Lampl, mit Bezug auf das derzeitige Wetter fest. "Diese ist durchwachsen und so ist auch die wirtschaftliche Situation."

Strukturreform gefordert
Die Lage sei für die Unternehmen kaum noch tragbar, sind sich die WKO-Vertreter einig. "Es muss grundsätzlich etwas passieren", so Lampl, "sonst sind wir mit unserem Latein am Ende." Die WKO fordert daher von der Bundesregierung Strukturreformen, einen Bürokratieabbau und Investitionsanreize für Unternehmer.

Daten & Fakten

Für das Konjunkturbarometer befragt die Wirtschaftskammer Steiermark zwei Mal pro Jahr Unternehmer nach ihrer derzeitigen Einschätzung der Geschäftslage sowie nach den Erwartungen für den Stand in sechs Monaten. Abgefragt werden Faktoren wie Auftragsstand, Preisentwicklung, Ertragslage und Personalstand. Im Mai 2014 wurden steiermarkweit 656 Unternehmer befragt, davon 80 im Bezirk Leibnitz und dem ehemaligen Bezirk Radkersburg, 40 im Bezirk Deutschlandsberg und 40 im Bezirk Voitsberg. Teilnehmen können nur Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.