Rekordernte bei Mais und Ölkürbis

Die Maisernte ist für heuer so gut wie abgeschlossen: Kammerobmann Christian Polz bei seiner Arbeit am Acker.
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  • hochgeladen von Susanne Veronik

Wir erinnern uns an die Rauchschwaden, die Ende April einen sonnenklaren, aber eiskalten Morgen in Dunst gehüllt haben: Die Obst- und Weinbauern haben ihre Anlagen geräuchert, damit nach einer frostklaren Nacht die ersten Sonnenstrahlen nicht die Pflanzenzellen zerplatzen lassen. Nach dem Kälteeinbruch fast zur selben Zeit im Vorjahr, damals auch verknüpft mit dichtem Schneefall, hat auch heuer der Frost zur heiklen Blütezeit in Obst- und Weinbau voll zugeschlagen. Während aber gerade in der Obersteiermark die Schäden wieder eklatant waren, ist unsere Region trotz dieser Wetterkapriolen und des nicht mehr von der Hand zu weisenden Klimawandels mit Trockenheit, Spätfrost, Hitzewellen und Überschwemmungen mit einem blauen Auge davongekommen.

Natur hat aufgeholt

"Die Kernobstbauern hatten natürlich wieder Einbußen, aber bei Weitem nicht so verheerend wie im Vorjahr. Im Grunde hat sich fast alles außer dem Getreide recht gut entwickelt", so Christian Polz, Obmann der Landwirtschaftskammer im Bezirk Deutschlandsberg. Durch die extreme Trockenheit im Frühjahr konnte das Getreide nämlich nicht ausreichend bestocken. "Es gibt also ca. ein Drittel weniger des üblichen Ertrages beim Getreide, das dafür mit sehr guten Inhaltsstoffen punkten kann", erklärt Polz. Diese Trockenheit hatte aber auch ihre guten Seiten. Der Mais mag es, wenn er trocken gesetzt wird, sodass eine ausreichende Mineralisierung und Stickstoffrücklieferung stattfinden konnte. "Das war der Grundstein für eine überdurchschnittlich gute Maisernte – natürlich nur dort, wo es nicht gehagelt und der Sturm die Pflanzen nicht umgeworfen hat", räumt Polz ein. Die Lager sind also voll. Da die Tierhaltung rückläufig ist, wird der Mais für den Export gelagert, wodurch sich jetzt Probleme mit den Transportkapazitäten ergeben. "Das finde ich schade, da wir den Mais selber besser verwerten könnten", meint Polz.

Kürbis in Bestform

Ein weiterer Nutznießer dieser klimatischen Bedingungen ist der Ölkürbis, wo es heuer sogar einen Rekordertrag gibt, Polz: "Es hat ausreichend geregnet, aber eben nicht zu viel, sodass nichts verfault ist. Bei weniger Anbaufläche als im Vorjahr gab es heuer sogar mehr Ernte." Zufrieden zeigt man sich auch beim Soja. Beim Grünland gab es im Sommer durch die anfängliche Trockenheit je nach Bodenbeschaffenheit weniger Ertrag, der viele Regen im September hat zu einem Ausgleich geführt. Während sich die Südostecke der Steiermark laut Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher immer mehr zum Trockenheits-Hotspot der Steiermark herauskristallisiert, sind wir in unserer Region durch die Koralm und das hügelige Gebiet gut geschützt und mit ausreichend Wasser versorgt, auch wenn sogar innerhalb des Bezirkes das Klima und die Regenmengen unterschiedlich sind. Vor allem der viele Regen im September, gefolgt von einem trockenen Oktober, war Gold wert.

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