Volksschule Preding besticht mit neuen Maßstäben

Die Kinder der Volksschule Preding sind schon sehr gespannt auf den neuen Schulbau, hier mit ihrem Lehrerteam Julia Wonisch (links), Florian Mangge (vorne) und Direktorin Elisabeth Fürnschuss (rechts). | Foto: Volksschule Preding
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  • Die Kinder der Volksschule Preding sind schon sehr gespannt auf den neuen Schulbau, hier mit ihrem Lehrerteam Julia Wonisch (links), Florian Mangge (vorne) und Direktorin Elisabeth Fürnschuss (rechts).
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PREDING. Wenn am 10. September die voraussichtlich 17 Erstklassler und weitere 50 Schülerinnen und Schüler der Volksschule Preding in das Schuljahr 2018/19 starten, ist alles neu: Die alte Schule wurde abgetragen und wird derzeit neu errichtet. Die Arbeiten liegen im Zeitplan und der Bau wird daher rechtzeitig fertig gestellt. In die Pläne sind zahlreiche pädagogische Anforderungen an eine moderne Schule eingebunden: So stehen etwa offene Lernzonen, die das gemeinsame Lernen über alle Altersstufen hinweg erleichtern sollen, im Vordergrund.
Um die neuen Räumlichkeiten auch mit modernen, pädagogischen Methoden füllen zu können, herrscht in der Volksschule Preding bereits jetzt Hochbetrieb. Zum einen hat das Schulforum beschlossen, sogenannte „Familienklassen“ einzuführen: Dabei werden Schüler künftig „mehrstufig“, also jahrgangsübergreifend, unterrichtet. Zum anderen will das Lehrerteam rund um Direktorin Elisabeth Fürnschuss aber auch echte Pionierarbeit leisten: Als erste vierklassige (also kleine) Volksschule der Steiermark will man die bisherige Ganztagesschule mit getrennter (also hintereinander stattfindender) Abfolge von Unterrichts-, Lern- und Freizeit-Einheiten gegen eine „verschränkte Ganztagesschule“ ersetzen.

Weniger Stress für Kinder und Eltern

„In der verschränkten Ganztagesschule wechseln sich die verschiedenen Inhaltsblöcke ab: So kann etwa nach einer oder zwei Unterrichtseinheiten eine Freizeiteinheit folgen, in der die Kinder unter professioneller Anleitung beispielsweise im nahe gelegenen Wald die ersten Frühlingsboten suchen und entdecken können“, erklärt Fürnschuss die nun neu geplante Abfolge. Die Kinder bekommen also künftig auch zwischen den Unterrichtseinheiten Erholungsphasen – und das mit dem Ziel, über den ganzen Tag gesehen weniger Stress ausgesetzt zu sein. „Wir haben in den vergangenen Jahren bei den Ganztagesschülern gesehen, dass sie sich nach mehreren Stunden am Vormittag in den Lernzeiten bei den Hausübungen schon extrem schwer getan haben“, erklärt Fürnschuss. Dieser Umstand soll durch die verschränkte Ganztagesschule abgefedert werden: Hausaufgaben gibt es in der verschränkten Ganztagesschule nicht, geübt wird stattdessen in der zusätzlich zur Verfügung stehenden Zeit in der Schule. Damit könne man auch die Eltern entlasten: Familiäre Diskussionen über den richtigen Zeitpunkt für die Hausübungen seien damit Geschichte.

Lernen in ausgewogenen Abläufen

„Erfahrungswerte aus anderen Schulen, die bereits diese verschränkte Form führen, zeigen sehr deutlich, dass die Kinder bei gleich guten Lernerfolgen deutlich weniger Stress ausgesetzt sind“, sagt Fürnschuss. Dies bestätigten bei einem Elternabend in Preding auch Gäste aus Hausmannstätten: Eltern sowie Lehrer der dortigen verschränkten Ganztagesklasse zeigten sich dabei im Gespräch mit Predinger Eltern von dieser Schulform begeistert. Die Kinder seien auch am Ende des Schultages noch gut gelaunt und aufnahmefähig. „Als Lehrerteam sind wir deshalb davon überzeugt, in der verschränkten Ganztagesschule das Vermitteln von Inhalten mit den Bedürfnissen der Kinder optimal verbinden zu können“, ist die Schulleiterin überzeugt und ergänzt: „Denn Bildung bedeutet für uns nicht, so viel wie möglich in einen ,Eimer’ zu füllen, sondern in den Kindern ein Feuer für ihre Interessen zu entfachen.“
Eltern, die ihr Kind nachmittags lieber zu Hause betreuen möchten, könnten dies selbstverständlich tun, so Fürnschuss: „Wer keine Betreuung am Nachmittag braucht, kann sein Kind weiterhin in die Parallelgruppe, die als klassische Vormittagsschule konzipiert ist, schicken.“

Marktgemeinde plant weitere Investitionen

Seitens des Schulerhalters – der Marktgemeinde Preding – gibt es für die neuen Ideen vollste Unterstützung. „Als Bürgermeister bin ich sehr stolz auf unsere Schule und das Lehrerteam, das die Gunst der Stunde mit einem neuen Gebäude nutzen und auch im inhaltlichen Angebot mit der Zeit gehen will“, sagt Bürgermeister Adolf Meixner. Die Gemeinde versuche, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen und damit die Attraktivität des Ortes weiter zu steigern. Meixner: „Preding ist eine Zuzugsgemeinde, in den nächsten Jahren werden bei uns allein rund 100 neue Mietwohnungen errichtet. Wir rechnen damit, dass auch weiterhin viele junge Familien zuziehen werden, die auch Kinder mitbringen. Als Kommune sind wir deshalb auch gefordert, die Bedürfnisse der Bürger bestmöglich abzudecken. Dazu gehört in der heutigen Zeit auch eine leistbare und ganztägige Kinderbetreuung für berufstätige Eltern“, sagt Meixner. Deshalb sind bereits weitere Investitionen geplant: Eine dritte Kindergartengruppe sowie eine Krabbelstube sind in Vorbereitung.

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