Das Wort „Muss“ und der Fußball sind inkompatibel

Seit Dragan Ljubanic (links) im Winter von Wies nach Schwanberg kam, traf er bereits fünf Mal. | Foto: Franz Krainer
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Man spricht von Pflichtsiegen, kennt Floskeln wie „verlieren verboten“ oder auch „Sechs-Punkte-Spiel“. All diese Begriffe sind vorwiegend Wortkreationen von Funktionären, wenn die Realität mit ihren Vorstellungen nicht mithalten kann. Fußball lebt von Überraschungen, von unvorhersehbaren Situationen, von der Tagesform eines Torhüters oder auch eines Schiedsrichters. Das kann Spiele ebenso entscheiden wie die Hochform eines Stürmers, der regelmäßig trifft. Einer dieser Stürmer ist Schwanbergs Neuzugang Dragan Ljubanic. Der slowenische Stürmer kam im Winter aus Wies und hat im Frühjahr in sechs Begegnungen fünf Mal getroffen. Erstaunlich ist die Effizienz seiner Tore: Mit Ausnahme von einem Spiel (1:2 gegen Mooskirchen) brachten die Tore von Ljubanic gleichzeitig immer Punkte, insgesamt acht Zähler hat Schwanberg seinen Treffern zu verdanken.

Wettmannstätten fehlen die Tore

Ähnlich verhält es sich mit dem Gamser Torjäger Andreas Ehmann. Die gegen den Abstieg kämpfenden Bad Gamser leben richtiggehend von den Treffern ihres Paradestürmers. Seine sieben Frühjahrstore brachten seinem Team sechs lebenswichtige Punkte. Nicht ausrechenbar, aber derzeit mit Ladehemmung, sind Wettmanstättens Stürmer Elmar Leitinger und Cebrail Türkileri: 23 Tore gehen auf das Konto der beiden, zwei Drittel aller Wettmannstättner Treffer in dieser Saison. Im Frühjahr konnten beide an ihre Torjägerqualitäten vom Herbst noch nicht anschließen: Türkileri blieb bisher ohne Treffer, Leitinger traf im wichtigen Spiel gegen Flavia Solva nach seiner Einwechslung zum 1:1. Die Ladehemmung der beiden Topangreifer bringt Wettmannstätten wieder in Bedrängnis, was die hinteren Plätze betrifft.

St. Stefan muss um Platz 2 kämpfen

Weil man noch nicht endgültig weiß, wie es in St. Peter weitergeht, könnte auch der zweite Platz in der Gebietsliga West für den Aufstieg über die Relegation reichen: St. Stefan ob Stainz sah lange Zeit wie ein sicherer Kandidat dafür aus, doch die überraschend deutliche 0:3-Niederlage bei Tabellennachzügler St. Martin i.S. lässt Kaindorf auf Platz zwei springen. Die Entscheidung könnte das direkte Duell zwischen den beiden Teams in der letzten Runde in St. Stefan bringen.

Zittern in der 1. Klasse

Wie abhängig manche Teams von einzelnen Spielern sind, zeigt Deutschlandsberg II am deutlichsten: Timotej Polanc hat die Hälfte aller DSC-Tore geschossen, blieb aber zuletzt viel schuldig. Beim 1:1 in St. Johann traf er aus einem Elfmeter, im Schlager gegen Grenzland blieb er ohne Tor. Damit bleibt es weiterhin eine Zitterpartie um den Aufstieg in der 1. Klasse West. Man spricht von Heimvorteil, von Kaderqualität oder von Effizienz: Fußball ist allerdings wenig berechenbar, viele Umstände haben Einfluss und das sind jene Faktoren, die Fans an ihrem Sport so lieben.

von Franz Krainer

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