PERCHTENLÄUFE

- Schönperchten - Schiachperchten
- Foto: unbekannt
- hochgeladen von Elfriede Endlweber
In der Adventzeit wird vielerorts mit sogenannten
„Brauchtumsveranstaltungen“ geworben. Diese sind
bei der Bevölkerung sehr beliebt und werden auch dement-
sprechend gut besucht. Es ist aber größtenteils nicht bekannt,
dass es sich hier nicht um echtes Brauchtum handelt. Denn
diese Veranstaltungen sind darauf abgestimmt, das Publikum
mit schaurig-schönen Masken zu unterhalten. Dass dabei so
manches Gläschen Glühwein getrunken wird, ist eine nicht
zu übersehende „Nebenwirkung“ mit manchmal sehr
traurigem Ausgang.
Hier zur Info eine Zusammenfassung aus WIKIPEDIA:
Perchtenläufe finden in der NACHWEIHNACHTSZEIT (den Rauhnächten von Heiligabend bis Dreikönigstag) statt. Traditionellerweise haben Perchten auch nur in dieser Zeit etwas mit Brauchtum zu tun. Die Perchten verkörpern allgemein zwei Gruppen, die „guten“ Schönperchten, und die „bösen“ Schiechperchten (obdt. schiech, ausgesprochen schiach, betont auf i: hässlich, schlimm, böse). Wichtiges Utensil der Perchten ist die GLOCKE, mit der nach populärer Deutung der Winter – bzw. die bösen Geister des Winters – ausgetrieben werden soll (Winteraustreiben bzw. Austreiben des alten Jahres).
Perchten treten in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr auf, um die Ernährungs-, Sauberkeits- und Arbeitsvorschriften für diese Tage zu überwachen. Während die Schiachperchten oft in großer Zahl und mit großem Gefolge in der Nacht auftreten, erscheinen die Schönperchten am Tage und wünschen den Dorfbewohnern Glück und Segen.
Am 5. Januar enden mit dem so genannten Glöckötåg (Glöcklertag) die Rauhnächte. Abends ab ca. 17 Uhr findet dann wie z. B. auf dem zentralen, meist tief verschneiten Feld von Altaussee ein symbolischer Kampf zwischen laut läutenden Glöcklern und Bärigln als Schiechperchten statt. Die Glöckler, die den Frühling repräsentieren, versuchen den Winter „auszuläuten“, die Bärigl wehren sich vehement dagegen, wodurch ein wilder Kampf entsteht. Um Mitternacht ist der Spuk dieser letzten Rauhnacht vorbei. Ein Percht kontrolliert das Haus auf Sauberkeit – ganz im Sinne der Frau Perchta-Sage – und darf, während er sein Gesicht noch verborgen hält, kein Wort sprechen.
Es wäre also sinnvoll, die zur Zeit stattfindenen „Perchtenläufe“ nicht als Brauchtumsveranstaltungen zu vermarkten und eine andere Bezeichnung dafür zu finden.
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