Harmonika Parz: "Es war Liebe auf den ersten Blick!"

Jahrelange Erfahrung und ein Herz für die Harmonika werden bei den Parz an die nächsten Generationen weitergereicht. | Foto: WOCHE
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Der Knopfharmonika-Spieler mit Leib und Seele gründete im Jahr 1978 das Unternehmen Harmonika Parz. 40 Jahre später wird deshalb mit Pauken und Trompeten beziehungsweise Harmonika gefeiert. Der WOCHE erzählt er von den Anfängen und der Zukunft eines Instruments, das heute mehr denn je für Zusammenhalt und Heimat steht.

Modell zum Wohlfühlen

In vier Jahrzehnten hat sich hinter den Kulissen des Familienunternehmens Parz einiges getan. Vor allem für Musikliebhaber. Denn in der rund 500 Quadratmeter großen Werkstatt werden mit liebevoller Handarbeit aus Fichte, Erle, Nussbaum oder Ahorn kostbare Einzelstücke gefertigt. Bis zu 30 Instrumente sind es pro Monat. "Jeder Harmonikabauer hat ein gutes Niveau. Aber das ist wie beim Schneider: Der Kunde kommt und will dieses eine Modell, mit dem er sich wohlfühlt", verrät Parz das Geheimnis seines Erfolges. "Aber es ehrt mich besonders, dass die Parz-Harmonika weltweit gespielt wird."

Autodidaktischer Tischler

Alles begann mit einem verzeihlichen Diebstahl. "Immer dann, wenn mein Bruder, der eine Harmonika besaß, nicht da war, hab’ ich sie mir gestohlen", schmunzelt Parz, der sich – wenn der Bruder dann da war – die Griffe abgeschaut und durch die Melodien aus dem Radio das Instrument autodidaktisch erlernt hat. Zu hören reichte ihm aber nicht, eigentlich wollte er von klein auf auch wissen, wie so eine Harmonika von innen aussieht. Vielleicht gerade deshalb hat es Parz zu einer Tischlerlehre gezogen. Da er mit der Hobel gut umgehen konnte, bot ihm sein einstiger Chef an, sich selbst eine Harmonika zu bauen.

Tiefe Verbundenheit

Warum es gerade die Harmonika heute wieder zu viel Ruhm geschafft hat, lässt sich für Parz gut erklären. "Zum einen sind es Harmonika-Spieler wie Hubert von Goisern oder Andreas Gabalier, die einem Publikum zeigen, dass sich das Instrument in viele Richtungen ausreizen lässt. Deshalb ist sie bei ganz Jungen, aber auch bei älteren Semestern gefragt." Zum anderen, und dann wird das Familienoberhaupt innerlich, "verströmt die Harmonika ein ganz eigenes Gefühl. Sie verbindet die Familie, lädt zum Zusammensitzen ein". Ein Heimatgefühl, das kann die Harmonika auch verstärken, sagt er. Genau aus diesem Grund wird im Unternehmen nicht nur hergestellt, sondern auch repariert. Etwa über 100-jährige Kostbarkeiten, die von einer Generation zur nächsten weitergereicht werden.

Musikalische Familiensache

Die Begeisterung für das Durchschlagzungeninstrument ist quasi Familiencredo. Relativ spät erlernte es seine Frau, dafür umso früher seine Kinder. So gibt Tochter Gabriele Taibinger ihr Können und Wissen in Kursen weiter, während Tochter Christine Parz organisatorische Funktionen innehat. Sohn Franz Parz jun. hingegen tritt wohl in die direkten Fußstapfen des Vaters und tüftelt in der Werkstatt. "Ich hole mir überall Gusto und verarbeite dann Tradition mit neuen Konzepten. Damit wird die Harmonika immer wieder zu neuem Leben erweckt."

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