Übelbach
Antikörpertest: Gemeinde testet im großen Stil
Gesundheitsangebot: In Übelbach finden aktuell freiwillige Antikörpertests auf SARS-CoV-2 statt.
Fieber, Husten, Atembeschwerden oder Störung des Geschmackssinns: Die Symptome einer Corona-Infektion sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Von milden bis mittelschweren Verläufen bis hin zu Lungenentzündung oder Nierenversagen und damit einhergehenden notwendigen Krankenhausaufenthalten wird berichtet. Es gibt aber auch asymptomatische Erkrankungen – sprich, die Infektion wird gar nicht bemerkt. Und das ist die eigentliche Gefahr an Corona. Denn Menschen, die sich nicht krank fühlen, können trotzdem andere anstecken.
Um herauszufinden, ob es derartige Infektionen unter den Übelbachern gab, findet in der Marktgemeinde eine Antikörperbestimmung statt. "Antikörpertests sind Bluttests. Das Blut wird daraufhin untersucht, ob die Menschen eine Infektion hatten oder nicht. Die Ergebnisse liefern auch Auskunft darüber, wie hoch oder niedrig die Antikörper sind oder ob eine Impfung Wirkung zeigt", verrät Tanja Berghold.
Freiwillige Tests
Die Übelbacherin, Angestellte im Labor Dr. Berghold für medizinische Diagnostik in Graz, hat Bürgermeister Markus Windisch auf die Idee freiwilliger Testungen gebracht. "Wir sind für diese Möglichkeit sehr dankbar. Der Großteil der Übelbacher lässt sich schon regelmäßig testen. Wir wollen das Gesundheitsangebot aber noch erweitern." Aktuell gibt es vier aktive Fälle in der Gemeinde, "aber wir hatten einen Cluster mit knapp 40 Infektionen. Aufgerechnet auf die Einwohnerzahl, war das dann schon bedenklich", so Windisch.
Zugang zum Friseur
Nach einer überstandenen Corona-Infektion bildet das Immunsystem Antikörper. Wie lange die Infektion, die nicht bemerkt wurde, zurückliegt, kann nicht klar definiert werden. "Fast jede zweite Blutabnahme in unserem Labor ist eine Antikörperbestimmung. Viele Leute wollen wissen, ob sie die Infektion durchgemacht haben", sagt Berghold. Sie verweist allerdings darauf, dass es Menschen gibt, die keinerlei Antiköper bilden können – das ist aber eine Ausnahme. "Wir lernen jeden Tag etwas Neues über SARS-CoV-2." Antikörperbestimmungen aus dem Labor könnten bald eine entscheidende Rolle im Miteinander spielen. So sollen Menschen mit ausreichend Antikörpern zwar nicht von Schutzmaßnahmen wie Maskentragen oder Abstandhalten ausgenommen werden, bei ausreichender Immunisierung könnte ihr Nachweis aber als Zugang für körpernahe Dienstleister möglich sein, ein Antigentest ist dann nicht erforderlich. Mit Antikörpern im Immunsystem können darüber hinaus Impfdosen an jene weitergereicht werden, die sie dringend notwendig haben. Die Ergebnisse für Übelbach stehen noch aus. "Die Nachfrage ist groß. Wir denken an, weitere Termine anzubieten", sagt Windisch.
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