Die ältere Generation erzählt
Die Geheimnisse der großen Liebe

"Es ist wichtig, dass man immer aufeinander zugeht", sagt Jutta. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Stadt/S. Pasterk
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  • "Es ist wichtig, dass man immer aufeinander zugeht", sagt Jutta.
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Was ist das Geheimnis einer langen und glücklichen Partnerschaft? Das Rote Kreuz Graz bat unterschiedliche Bewohner:innen des Betreuten Wohnens, anlässlich des Valentinstags, von der Liebe zu erzählen. 

STEIERMARK. Die liebe Liebe - ach. Heute feiern wir Valentinstag. Im Mittelpunkt steht also die Liebe. Und über sie gibt es viele Geschichten. Flüchtige Flirts, leidenschaftliche Begegnungen und eben jene Liebe, die wir uns insgeheim alle wünschen: die große, ewige. Aber gibt es ein Geheimnis, wie sie gelingen kann?

Wer könnte diese Frage besser beantworten als Menschen, die eine langjährige Partnerschaft oder Ehe gelebt haben. Das Rote Kreuz hat sich auf den Weg in die Grazer Bezirke Liebenau und Lend gemacht, um Bewohner:innen des Betreuten Wohnens zu fragen.
"Wir sind auf die Idee gekommen, weil wir immer wieder mit schönen Lebensgeschichten zu tun haben", sagt Sabine Pasterk von der Rufhilfe. "Man kommt in Kontakt mit vielen älteren Menschen, und jeder hat seine Geschichte. Da gehört die Liebe auch dazu. Es sind echte Geschichten, echte Erlebnisse von einer Generation, die einfach durch Dick und Dünn gegangen ist." 

Lachen, reden, lieben

Da ist zum Beispiel Anthony, der 57 Jahre glücklich verheiratet war. Seine Frau hatte er in einem Tanzlokal kennengelernt. "Ich habe sie einfach zum Tanzen aufgefordert. Sie hat mir so gut gefallen, muss ich zugeben. Es war definitiv Liebe auf den ersten Blick. Einfach hatten wir es aber nie. Wir hatten kein Geld, aber die Liebe hat uns zusammengehalten." Sein Geheimrezept? "Lachen statt streiten", sagt der 94-Jährige und erinnert sich an viele unvergessliche Momente, vor allem an gemeinsame Urlaube. "Meine Frau war einfach ein Engel. Leider wurde sie früh krank und ich habe sie 21 Jahre lang gepflegt. Ich habe sie geliebt bis zur letzten Sekunde und denke auch heute noch täglich an sie."

Anthony war 57 Jahre glücklich verheiratet. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Stadt/S. Pasterk
  • Anthony war 57 Jahre glücklich verheiratet.
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Knapp 51 Jahre lang war die 80-jährige Jutta mit ihrem Mann verheiratet. Auch diese beiden habe sich beim Tanzen, genauer gesagt bei einem Ball, kennengelernt. "Er hat mich damals einfach zum Tanzen aufgefordert und er hatte so ein tolles Funkeln in den Augen", sagt sie und erinnert sich an ihr 19-jähriges Ich zurück. "Ich habe sofort gewusst – das ist er. Am nächsten Tag haben wir uns zum Buschenschank verabredet und ich war zuerst skeptisch, ob er denn wirklich auftaucht. Aber umso mehr hat er mein Herz erobert, als er plötzlich vor meiner Tür stand." Natürlich gab es nicht immer rosa Wolken, aber man hat einfach zusammengehalten. Ihr Geheimrezept? "Immer alles ausreden, nie einfach stur sein."

Doppelt hält besser

Der 75-jährigeFranz war gleich zweimal verheiratet – und hat beide Frauen geliebt, wie er sagt. Geklappt hat es nicht, aber die Zeit will er trotzdem nicht missen. "Man muss mit offenen Augen durch die Welt gehen, den anderen vertrauen und vor allem wirklich dankbar sein für die kleinen Dinge. Auch das gemeinsame Durchhalten ist wichtig. Man darf nicht gleich den Hut draufhauen und verzweifeln – alles verwerfen kann jede", sagt er. Den wohl schönsten Moment der Liebe hat er bei der Geburt seiner Tochter empfunden. "Es war ein Wunder."

"Der wohl schönste Moment für mich war jedoch, als meine Tochter zur Welt kam", sagt Franz. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Stadt/S. Pasterk
  • "Der wohl schönste Moment für mich war jedoch, als meine Tochter zur Welt kam", sagt Franz.
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"Man muss aufeinander schauen und den anderen so nehmen wie er ist, denn Fehler haben wir alle. Außerdem ist es wichtig, die schönen Momente festzuhalten und nicht immer nur das Negative sehen", sagt Marianne über die Liebe. Die 82-Jährige hat ihren Zukünftigen mit 16 beim Maibeten kennengelernt, mit 17 wurde geheiratet. 60 Jahre waren sie unzertrennlich, zwei Söhne haben sie miteinander aufgezogen. Und sie haben viel miteinander unternommen. "Egal ob in Salzburg, in Tirol beim Picknick oder einfach nur in der Heimat, es war immer wunderschön, gemeinsam Abenteuer zu erleben." Mit kleinen Aufmerksamkeiten hat ihr Mann ihr stets den Tag versüßt: "Das war seine Art mir zu zeigen, wie sehr er mich liebt."

"Man muss aufeinander schauen und den anderen so nehmen wie er ist, denn Fehler haben wir alle", sagt Marianne. | Foto: Rotes Kreuz Graz-Stadt/S. Pasterk
  • "Man muss aufeinander schauen und den anderen so nehmen wie er ist, denn Fehler haben wir alle", sagt Marianne.
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