Graz-Umgebung
Engpässe, Personalmangel: Wie sicher ist die Kinderbetreuung?

Wie wird das kommende Kindergartenjahr 2022/23? Im Norden des Bezirks Graz-Umgebung scheint die Personalsituation (noch) ausreichend zu sein.  | Foto: Unsplash/BBC Creative
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  • Wie wird das kommende Kindergartenjahr 2022/23? Im Norden des Bezirks Graz-Umgebung scheint die Personalsituation (noch) ausreichend zu sein.
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Die Lage spitzt sich zu: In der Landeshauptstadt musste der erste Kindergarten aufgrund von Personalmangel schließen. Die Politik kennt das Problem, Eltern verzweifeln und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stöhnen unter dem Druck. Wie sieht die Situation in GU-Nord aus? Wir haben nachgefragt.

GRAZ-UMGEBUNG. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen fallen aus, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden händeringend gesucht, Ressourcen sind knapp, dazu noch bürokratische Hürden und Stress – all das sorgt dafür, dass die Kinderbetreuung aus den Negativschlagzeilen nicht rauskommt. 

Dabei wurde in der letzten Landeshauptleutekonferenz für den Ausbau ein 200-Millionen-Euro-Paket beschlossen. Ein wichtiger Schritt, immerhin geht es um die Kinder. All das Geld hilft aber nicht, wenn es niemanden gibt, der den Nachwuchs betreuen kann.

Top-Leistungen in GU-Nord

In den 15 GU-Nord-Gemeinden gibt es insgesamt 27 Kindergärten (elf Kindergärten mit alterserweiterter Gruppe). Der (aktuell noch gültige) Kinderbetreuungsatlases der Arbeiterkammer attestiert Deutschfeistritz, Frohnleiten, Gratkorn, Gratwein-Straßengel und Stattegg sogar Top-Leistungen mit der "Kategorie 1A". Das bedeutet:

VIF-Kriterien

Das Vorhandensein einer institutionellen Betreuung für unter 3-jährige Kinder: Kinderkrippe, Alterserweiterte Gruppe, Kinderhaus, Betriebstageseltern. Zusätzlich müssen drei weitere Kriterien für die Betreuung von 3- bis 6-Jährigen erfüllt sein: 1. mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit 2. an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet 3. maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen

An die Zukunft denken

In der Stadtgemeinde Frohnleiten gibt es drei Kindergärten in zwei verschiedenen Ortsteilen. Die Personalthematik hat Bürgermeister Johannes Wagner trotzdem stets im Blick: "Das Thema ist aktuell und überall. Wir arbeiten daran, innovative und auch kreative Lösungen zu finden, wenn es zu Problemen kommt", sagt er. Vor allem im Hinblick auf den "Wirtschaftsfaktor" Kinderbetreuung, denn eine umfassende, gute Betreuung inkludiere, darauf zu achten, dass Eltern sorgenlos arbeiten gehen können und wissen, dass ihre Kinder andernorts optimal aufgehoben sind, entsprechend ihres Alters gefördert werden. "Das ist eine Herausforderung der Zukunft."

Damit Eltern arbeiten gehen können, braucht es eine umfassende Betreuung für die Kinder ... | Foto: Unsplash/Adam Winger
  • Damit Eltern arbeiten gehen können, braucht es eine umfassende Betreuung für die Kinder ...
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"Wir sind in der glücklichen Lage, die Kinderbetreuung sichern zu können", sagt Semriachs Bürgermeister Gottfried Rieger. Dennoch blickt die Marktgemeinde jetzt schon in die Zukunft: "Natürlich werden wir irgendwann erweitern müssen. Dazu gibt es schon Pläne." Und er verrät, dass deshalb bereits jetzt ein Grundstück angekauft wurde. 

Bist du zufrieden mit der Betreuung in deiner Gemeinde?

Limit nicht überschreiten

Aus der Marktgemeinde Thal hört man auf Nachfrage ähnliche Töne. Alle Kinder haben einen Platz bekommen, allerdings sei ist heuer zum ersten Mal passiert, dass Kinder unter drei Jahren von außerhalb der Gemeinde abgelehnt werden mussten. "Wir bekommen immer wieder Anfragen aus Graz", sagt Bürgermeister Matthias Brunner. Man grenze hier am Limit, könne aber alle Anforderungen stemmen.

Es gab in Thal, teilt er mit, auch Zeiten, in denen die Betreuung nicht gänzlich gesichert war. Aber "wir haben ein stabiles Team, seit Jahren, dem ich ein Qualitätssiegel zuschreibe. Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde", freut sich der Ortschef. 

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