Naturgefahrencheck
GU-Gemeinden bereiten sich auf Ernstfall vor

- Murenabgänge sind Folgen vom Starkregen. Dann sind auch Straßen blockiert.
- Foto: FF/Salchenegger
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Acht Gemeinden in Graz-Umgebung haben heuer schon den Naturgefahren-Check gemacht, ein weitere folgt 2022. Wir erklären, warum sich die Gemeinden den Aktionsplan des Steirischen Zentralraumes unterziehen.
Ob Hochwasser, Starkregen, Felssturz oder Trockenheit, Hagel und Spätfrost: Es gibt keine Gemeinde, die nicht vor Naturgefahren gefeit ist. Da der Klimawandel unaufhaltsam voranschreitet gilt es deshalb, in Kommunen groß zu denken und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Der Naturgefahren-Check hilft, sich vorzubereiten.
Vorbereitung auf den Fall der Fälle
"Wie gut sind wir vorbereitet?" Damit alle 52 Gemeinden des Steirischen Zentralraums diese Frage beantworten und im Fall der Fälle handeln können, wird ihnen im Rahmen der Regionalen Entwicklungsstrategie ein Plan vorgelegt. Dieser sieht vor, wie jeder Maßnahmen zu den spürbaren Folgen des Klimawandels setzen kann. Auch individuell, denn nicht jede Gemeinde ist von denselben Folgen von Wetter und Klima gleichermaßen betroffen. Der Check wird in den Gemeinden mit dem Umweltbundesamt zusammen mit den Steirischen Naturgefahrencheck-Experten des Landes Steiermark umgesetzt.

- Überschwemmte Felder und Äcker – meist ist auch die Ernte in Mitleidenschaft gezogen worden.
- Foto: FF Judendorf
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Gemeinsames Handeln
Ziel der Aktion ist es, dass sich Gemeinden aktiv mit den Folgen des Klimawandels direkt vor Ort auseinandersetzen. Genauer gesagt werden die kommunalen Entscheidungsträger darauf sensibilisiert, lokal zu denken und handeln zu können. Dazu benötigt es einen Plan, um Risiken einschätzen zu können und Vorsorgekapazitäten mitzudenken. Konkret gibt es vier Vorsorge-Säulen: Flächen-, Bau-, Verhaltens- und Risikovorsorge.
Sie alle sollen dabei helfen, im Katastrophenfall handeln zu können und die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. "Die Aktionspläne und Naturgefahrenchecks geben den Gemeinden wichtige Instrumente in die Hand, um bereits jetzt zu handeln und für die Zukunft vorzusorgen. Es freut mich, dass über unsere Kooperation für so viele Gemeinden konkrete Umsetzungsmaßnahmen formuliert werden konnten", sagt die Landesklimaschutzkoordinatorin Andrea Gössinger-Wieser.
Diese GU-Gemeinden check(t)en sich durch:
- Gössendorf (im Juni)
- St. Marein bei Graz (im Juli)
- Lieboch (im Juli)
- Fernitz-Mellach (im August)
- Gratkorn (im Oktober)
- St. Radegund (im November)
- Ligist (im November)
- Kumberg (im Dezember)
- Gratwein-Straßengel (für 2022 geplant)
Check schon erledigt
Lieboch hat den Naturgefahren-Check schon im Juli erledigt. Vor Ort waren auf Initiative der Umweltausschussobfrau Eva Maria Theiler unter anderem Bettina Fischer und Hans Starl vom Fachbereich Klimaschutzkoordination und Energieberatung des Landes Steiermark dabei. "Noch vor dem fertigen Protokoll können wir festhalten, dass wir im Bereich Hochwasser mit 14 Rückhaltebecken sehr gut aufgestellt sind, im Bereich Starkregen auch schon sehr weit sind, aber im Bereich Hitze noch am Anfang stehen", hieß es.

- Neben den Verantwortlichen der Gemeinde waren auch Blaulichtorganisationen und Raumplaner beim Naturgefahren-Check in Lieboch eingebunden.
- Foto: Gemeinde
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Hochwasser ist ein Thema
Gratwein-Straßengel wird im nächsten Jahr einen Naturgefahren-Check machen. In der größten Gemeinde des Bezirks ist zum Beispiel Hochwasser immer wieder ein Thema, die auch im Zuge des Baufortschrittes stets neu diskutiert werden. Aus diesem Grund hat die Gemeinde schon in der Vergangenheit einen Gefahrenzonenplan ausgearbeitet eine Hangwasserkarte wurde hinzugefügt. Rote und gelbe Zonen signalisieren, wo im Gemeindegebiet Gefahr besteht, wenn Starkregen einsetzt oder Steinschlag droht.

- Am Fuße des Straßenglerbergs muss bei starkem Regel regelmäßig wieder aufwändig aufgeräumt werden. Das Wasser zieht die Straße entlang und überschwemmt die Tiefgaragen.
- Foto: RegionalMedien
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Gleich mehrere rote Zonen haben die Fachleute für Wildbach- und Lawinenverbauung 2017 ausgewiesen. "Der Plan und die Karte werden regelmäßig aktualisiert", sagt Bürgermeister Harald Mulle. "Sie sind besonders wertvoll für die Raumplanung, weil sie aufzeigen, wo wir wie handeln können und welche Flächen entsprechend behandelt werden müssen."
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