Kleine Familie teilt große Vision des Vulkanlandes
"Die Sonne schickt uns keine Rechnung, aber dennoch täglich das 15.000-Fache der benötigten Energie zur Erde." Diese Grundwahrheit nahm sich eine Familie in Mühldorf zu Herzen. Dabei stand ihr gar keine Dachfläche zur Verfügung. Ein innovativer Lösungsvorschlag kam von der Lokalen Energieagentur (LEA). Und so ließ man kurzerhand eine thermische Solaranlage in die Fassade integrieren. Jetzt beziehen Elisabeth und Herbert Haidinger Raumwärme und Warmwasser zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie. Damit leistet die Mühldorfer Familie laut Vulkanland-Obmann LAbg. Josef Ober einen großen Beitrag zur Energievision 2025.
Wie intelligent und effizient die Haidingers die Sonnenenergie tatsächlich nutzen, wird einem erst beim "Lokalaugenschein" bewusst. Die thermische Solaranlage an der Fassade dient zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung. Kombiniert ist die Solaranlage mit einer Pelletsheizung. Aber damit nicht genug – auch das benachbarte Elternhaus wird in einer zentralen Heizanlage für zwei Eigenheime über eine Nahwärmeleitung mitversorgt.
Solar statt Fotovoltaik
Das Privathaus ist ein Musterbeispiel für die Nutzung der Sonnenenergie. Zum einen muss es nicht immer Fotovoltaik sein. Und auch mit einem zweiten Mythos wurde aufgeräumt. Die Anlagen gehören nicht zwingend aufs Dach. "Die Dächer vieler Neubauten eignen sich oft nicht mehr dafür", so LEA-Geschäftsführer Karl Puchas. Die Flächen an der Fassade seien um ca. 10 bis 15 Prozent überdimensioniert, um übers Jahr gesehen denselben Wirkungsgrad wie am Dach zu erzielen. Dennoch: Im Winter habe man aufgrund der günstigeren Sonneneinstrahlung sogar einen höheren Wirkungsgrad. Ober: "Ich hoffe, dass andere diesem Beispiel folgen. Fukushima lässt grüßen. Der Umstieg muss rasanter gehen." Denn: Nach dem Ausstieg aus Atomstrom käme es zu Engpässen und höheren Preisen.
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