Lehre von Jagd und Waidwerk

Rupert Friedl aus Mortantsch koordiniert seit 1995 die Jungjägerkurse im Bezirk Weiz. | Foto: kk
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  • Rupert Friedl aus Mortantsch koordiniert seit 1995 die Jungjägerkurse im Bezirk Weiz.
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Seit 1995 leitet Rupert Friedl die Jagdkurse im Bezirk Weiz. Der nächste startet in der kommenden Woche.

Rupert Friedl ist jener Mann, der den Bogen zwischen Kursteilnehmern und den Referenten spannt. „Es gilt immer abzuwiegen und mit den Leuten zu reden, wenn Meinungen auseinander gehen oder es Unklarheiten gibt. Nach einem Gespräch kann man beinahe alles klären“, betont Friedl, der selbst mit 17 Jahren den Jagdkurs absolvierte.
Für Rupert Friedl ist eines klar: „Wir bilden keine Jäger aus. Wir liefern die Vorbereitung für die Prüfung. Lernen muss jeder selbst.“ Wenn sich Friedl an seine ersten Kurse erinnert, stellt er fest, dass sich einiges geändert hat. Waren es früher rund vier Vortragende, so sind es heute zwölf, die sich bemühen, den angehenden Jungjägern die notwendige Basis für eine/n künftigen Waidmann/frau nahe zu bringen. Auch die Kurseinheiten sind stark angestiegen. Heute wird sicher mehr verlangt. Zusammengefasst ist der Stoff im „Steirischen Lehrprinz“: Rechtskunde/Gesetz, Haarwild-, Federwildkunde, Jagdhundewesen, Waffe, Wildbrethygiene, Zerwirken, Brauchtum, Ökologie, die Gesamtheit des Waldes, der Natur bis hin zur Ersten Hilfemaßnahmen. Neben den theoretischen Unterrichtseinheiten gibt es viele praktische (Schießübungen, Hundevorführung, usw.).

Nachschlagewerk
Für den gesetzlichen Bereich hat Prüfungsvorsitzender Helmut Gauster ein eigenes Skriptum herausgebracht. Übersichtlich geordnet, mit nachvollziehbaren Erklärungen kombiniert, ist es ein effizientes, unverzichtbares Nachschlagewerk, wenn es um rechtliche Belange in der Jagd geht.
„Wichtig ist, dass man gleich von Anfang an dabei ist und mitlernt. Vor allem sollte man einen Jungjägerkurs nur machen, wenn man es selber will und nicht weil es andere wollen. Bei unseren Kursen muss jeder Teilnehmer einen Praxisbegleiter haben. Es ist wichtig, dass die angehende Jägerin, der Jäger so viel wie möglich von einem erfahrenen Waidmann lernen können“, bringt es Friedl auf den Punkt. Wichtig ist, dass sich der Jungjäger in die waidmännische Materie einlebt, von anderen lernt. Nicht zu vergessen sind Weiterbildungen.
Der letzte Kurs war für Friedl etwas Besonderes nach vielen Jahren: „Seit 15 Jahren gab es wieder eine weiße Fahne. Jene, die bei der ersten Prüfung nicht antreten konnten bzw. nicht bestanden haben, haben mit ihrem waidmännischen Wissen beim zweiten Anlauf voll überzeugt.“
Für Rupert Friedl ist es immer wieder schön, wenn er ehemalige Kursteilnehmer trifft und über Waidmannsheil gesprochen wird.

Ein Auftrag
„Jäger zu sein bedeutet Freiwilligkeit und es soll Freude bereiten, in der Natur zu sein. Die Jägerschaft hat einen Auftrag. Wir kriegen klare Vorgaben von der Landwirtschaftskammer. Wichtig wäre, dass mehr Grundbesitzer Jäger wären. Für mich ist es sehr wichtig, auch den Jungjägern eine Chance zu geben. Diese müssen von den Erfahrungen der Älteren lernen. Außerdem darf der Stellenwert des jaglichen Brauchtums nicht verloren gehen.“
Bezirksjägermeister
Josef Kleinhappl

Die Quote ist gut
„Eine Jagdprüfung zu absolvieren, sollte aus voller, eigener Überzeugung passieren. Hat man die Jagdprüfung, heißt das noch immer nicht, dass man ein guter und begabter Jäger ist. Weiterbildung und sich nach den gesetzlichen Kriterien auszurichten, ist sehr wichtig. Bei den Kursen hat sich in punkto Vortrag und in der Modualität im letzten Jahrzehnt sicher einiges geändert. Leider entspricht der ,Lehrprinz’ nicht immer den Tatsachen. Deshalb habe ich ein neues eigenes Skriptum für den Bezirk Weiz erstellt. Die Quote in Weiz ist grundsätzlich gut. 90 % der Kursteilnehmer schaffen die Prüfung.“
Helmut Gauster, BH Weiz, Prüfungsvorsitzender seit 12 Jahren

Fakten/Statistik
Im Bezirk Weiz gibt es beinahe 1700 JägerInnen die im Besitz einer gültigen Jagdkarte sind.
Altersgruppe Anzahl
Bis 19 Jahre 20
20 – 29 Jahre 146
30 – 39 Jahre 169
40 – 49 Jahre 300
50 – 59 Jahre 382
60 – 69 Jahre 323
Über 70 Jahre 354
Im Bezirk Weiz gibt es drei Zweigstellen: Birkfeld, Weiz und Gleisdorf mit 20 Hegeringen.
Bezirksjägermeister: Josef Kleinhappl; Stellv.: Franz Kesselstatt

Der nächste Jagdkurs für den Bezirk Weiz startet am 2. November 2011. Treffpunkt: 18 Uhr im GH Wilhelm in Büchl bei Weiz.

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