Märchenhafter Vorlesetag im Freilichtmuseum Stübing

Märchenklaus liest im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing vor. | Foto: Privat
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Im Rahmen des vierten steirischen Vorlestages wird Klaus Streichert, besser bekannt als Märchenklaus, am 19.6. im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing, aus seinem Buch "Meine liebsten Blumen- und Pflanzenmärchen" vorlesen. Streichert hat bereits über 1.001 Märchen entweder selbst geschrieben oder nach den alten Märchenmotiven neu nachempfunden. Sie alle können in mehr als 70 "Märchendreiviertelstundenprogrammen" und über 140 Märchenbuchmanuskripten gelesen werden.
Musikalisch wird er in Stübing von Christof Härtl begleitet. Zwischen 13 und 16 Uhr können die Kinder seinen Erzählungen lauschen. 

Zur Einstimmung hat Märchenklaus den WOCHE-Lesern schon vorab "Bschuska im Goldkleid" zur Verfügung gestellt:

"Wie sie in den Wald gekommen war, wusste eigentlich keiner zu sagen. Vielleicht waren es durchreisende Zugvögel gewesen, die sie mitgebracht hatten, oder gar der immer launige und zu lustigen Streichen aufgelegte Frühlingswind, welcher die Gemüter und Herzen aller Wesen erfreute.

Niemand im Walde wusste es, aber das spielte eigentlich auch gar keine Rolle. Eines Tages jedenfalls war sie einfach da. Mir ihrer weißen, fein gemaserten haut unterschied sie sich wesentlich von all den dunklen knorrigen Gesellen ihrer Umgebung, und nicht nur deshalb wurde sie von ihnen gerne gesehen. Munter tanzte und drehte sie sich, wenn sie dazu von einem der Winde aufgefordert wurde, und ihr grünes Kleid flatterte dabei richtig verwegen und gewährte Einblicke, die so manchem grimmigen Waldgesellen die Schamröte ins Gesicht trieb. 

Deshalb gaben ihr die Bewohner des Waldes den Kosenamen Bschuska, und alles hätte seinen naturgegeben lauf nehmen können. Jedoch Bschuska wurde immer eitler und unzufriedener. Oftmals leider sind Eitelkeit und Unzufriedenheit ein einträchtiges Geschwisterpaar. Obwohl sie wegen ihres waldgrünen Kleides bewundert wurde, seufzte sie hörbar: 'Wenn ich doch nur ein moosgrünes Kleid hätte, dann wäre ich wohl zufrieden.'

Der Sommerwind erfuhr vom Grunde ihrer Betrübnis und schenkte ihr ein moosgrünes Kleid. Vorerst jubelte Bschuska. Munter tanzte und drehte sie sich, und ihr moosgrünes Kleid flatterte dabei richtig verwegen und gewährte Einblicke, die so manchem grimmigen Waldgesellen die Schamröte ins Gesicht trieben. Doch, wie ich euch schon erzählt habe, sind Eitelkeit und Unzufriedenheit oftmals ein einträchtiges Geschwisterpaar."

Wie das Märchen ausgeht, könnt ihr im Rahmen des Vorlesetags erfahren ...

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